Der Türk. SV Singen trifft am Sonntag um 17 Uhr zum Abschluss des vierten Landesliga-Spieltags auf den ESV Südstern Singen. Bei dem besonderen Lokalduell wird eine stattliche Kulisse erwartet.
Hatte zuletzt gut lachen: Adrian-Giorgian Dumitru, der beim 6:0-Sieg über den Hegauer FV doppelt traf für den Türk. SV Singen.
| Bild: Salzmann, Dirk
Fußball-Landesliga: Türk. SV Singen – ESV Südstern Singen (Sonntag, 17 Uhr). – Genau 30 Jahre ist es her, dass es in einer überbezirklichen Liga ein Singener Lokalderby gab. Im Jahr 1993 hatte der Traditionsclub FC Singen 04 sein Tief überwunden und war aus der Bezirksliga in die Landesliga zurückgekehrt, wo zu jener Zeit auch der ESV Südstern Singen spielte, der in den 80er-Jahren zwischen Verbands- und Landesliga hin und her pendelte. In der Hinrunde siegte der FC Singen vor deutlich über 1000 Zuschauern mit 1:0, in der Rückrunde verlief das Spiel einseitiger, der FC Singen gewann 5:0.
Sigi Özcan als Torschütze
Einer der Torschützen war Sükrü „Sigi“ Özcan, der vor der Runde vom SC Pfullendorf an den Hohentwiel gekommen war. „Daran erinnere ich mich noch recht gut, denn viele Tore habe ich ja nicht erzielt“, erzählt der einstige Defensivspieler schmunzelnd. Neben Özcan spielten damals unter anderem Maglov, Tröster, Stroppa, Görigk oder Winter bei den Blau-Gelben, ihr Trainer war Rainer Lammer, während in den Reihen der von Volker Frech gecoachten Südsternen Namen wie Dominguez, Sartena, Keller oder Vetter zu finden waren.
Beim FC Singen 04 ging es danach aufwärts, zeitweise bis in die Oberliga, beim ESV Südstern abwärts bis in die Kreisliga B. Nun freut sich Sigi Özcan, seit vielen Jahren Teammanager beim Türk. SV Singen, auf eine Neuauflage eines Singener Stadtduells, wenn sich am Sonntag der Türk. SV Singen und der Aufsteiger ESV Südstern Singen in der Landesliga gegenüberstehen.
Vor der Runde wurden beide Clubs zu den Titelanwärtern gezählt, doch während die Gastgeber bisher Taten folgen ließen, hinken die Südsterne den Erwartungen hinterher. Zahlreiche Einzelspieler, die in deutlich höheren Klassen auflaufen könnten, wie Nedzad Plavci, Albert Malaj oder Neuzugang Denis Hoxha, ergeben noch keine harmonisches und erfolgreiches Team.
Barjasic zurück an der Seitenlinie
Nach der jüngsten 2:4-Heimniederlage gegen die SG Dettingen-Dingelsdorf trennte sich der Verein von Trainer Neno Rogosic, der vor der Saison erst verpflichtet wurde. Es habe einfach nicht zusammengepasst, gab Abteilungsleiter Labinot Nikqi als Grund für den Wechsel auf der Bank. Nun hat Vice Barjasic, Aufstiegstrainer und Rogosic-Vorgänger, die Aufgabe, das Potenzial, das im Kader schlummert, abzurufen und in Siege umzumünzen.
„Für uns ist das ein ganz normales Spiel“, behauptet hingegen Sigi Özcan vom Türk. SV Singen. Vor 30 Jahren war das Stadtderby schon Wochen vor dem Anpfiff Thema in der Singener Fußballszene. Und auch diesmal dürfte die Kulisse stattlich werden. Wichtig wird sein, in der heißen Atmosphäre einen kühlen Kopf zu bewahren.
„Wir sind gut vorbereitet, heiß auf das Match, aber nicht übermotiviert“, betont der Manager, der den Gegner durchaus einzuschätzen weiß: „Die sind sehr schnell von der Kreisliga hoch in die Landesliga. Das verdient schon Respekt!“ Auf der anderen Seite blickt er aber auch durchaus zufrieden auf das eigene Team: „Wir haben ein gutes Trainerteam, eine starke Mannschaft und werden von Spiel zu Spiel besser!“