Fußball, Landesliga: Türkischer SV Singen – SG Dettingen-Dingelsdorf (Sonntag, 15 Uhr). – „Auf die aktuelle Tabelle zu schauen ist sehr gefährlich, daher vermeide ich es so gut wie möglich!“, sagt der Trainer der SG Dettingen-Dingelsdorf, David D‘Incau, doch er schickt ein Schmunzeln hinterher. Denn sein Team steht an der Spitze. Als er den Club übernahm, musste er die Tabelle von unten studieren, um sein Team rasch zu finden – das ist aktuell leichter und sicher auch angenehmer.

Und er filtert für sich und sein Trainerteam als positiven Aspekt heraus: „Aber klar, es gibt uns ein stückweit Bestätigung, den richtigen Weg zu gehen in der tagtäglichen Arbeit, die wir machen.“

Ex-Profi nicht überrascht

Ali Günes, der Trainer des Türkischen SV Singen, der D‘Incau aus der Zeit beim FC 08 Villingen noch gut kennt und die SG schon im Laufe der letzten Saison unter die Lupe nahm, zollt dem Gegner daher auch Respekt: „Ich bin absolut nicht überrascht, dass die SG Dettingen-Dingelsdorf da oben steht, denn die Liga ist so ausgeglichen, da kann nahezu jeder mal die Spitzenposition übernehmen. Und die SG ist ein eingespieltes Team und David hat die ohnehin gute Mannschaft noch besser gemacht.“

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Er selbst hat bei seinem Team vor allem die Defensive weiter stabilisiert: „Wir haben als Trainerteam sehr viel Wert darauf gelegt, hier die individuellen Fehler zu reduzieren – mal klappt das besser, mal nicht.“ Doch dabei bezieht er den Gast am Sonntag gleich mit ein: „Und wenn man über eine stabile Abwehr spricht, dann muss man auch auf Dettingen schauen, denn die SG hat die letzten drei Spiele alle mit 1:0 gewonnen“, stellt Günes fest.

Kein Torfestival erwartet

Aber auch die Bilanz der letzten drei Spiele der Singener kann sich sehen lassen – neun Punkte und dabei zehn Tore erzielt. Nun also kommt mit der SG Dettingen-Dingelsdorf ein Team in den Singener Süden, das allenfalls Experten so weit vorne eingeordnet hätten und trifft auf einen Gastgeber, der von Anfang an gemeinsam mit seinem Nachbarn ESV Südstern zu den Titelkandidaten gezählt hat – die Zutaten zu einem echten Spitzenspiel also.

Von einer Standortbestimmung, ob sein Team nun schon so weit ist, ganz oben mitzumischen, will D‘Incau aber noch nichts wissen: „Jedes Spiel ist auf seine eigene Art und Weise schwer. Selbst wenn das Spiel am Sonntag negativ ausgehen sollte für uns, ändert das nichts an unserer Überzeugung, dass wir für die Entwicklung der Mannschaft den richtigen Weg gehen.“

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Die Offensivreihen dürften angesichts der Stärke beider Hintermannschaften vor großen Herausforderungen stehen. Ein großes Torfestival sollte also nicht erwartet werden. Ein einziger Fehler könnte den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben. Vielleicht keine Grundlage für packenden Offensivfußball, auf jeden Fall aber für eine spannende Begegnung auf hohem taktischen Niveau.