Keiner will die Favoritenrolle beim Duell zwischen Radolfzell und Stockach
Der FC 03 Radolfzell empfängt den Tabellenzweiten VfR Stockach. Beide Teams haben zuletzt Niederlagen kassiert und wollen unbedingt Punkten bei der Partie auf der Mettnau.
Ertan Tasdemirci (schwarzes Hemd) ist trotz des jüngsten Rückschlages zufrieden mit der bisherigen Saison seines VfR Stockach.
| Bild: Fischer, Eugen
FC 03 Radolfzell – VfR Stockach (Samstag, 14.30 Uhr). – „Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht!“, wusste schon Sepp Herberger, der Philosoph unter den deutschen Bundestrainern. Ergänzt mit der Floskel „In dieser Liga kann jeder jeden schlagen!“ gibt das recht genau das Geschehen wieder, das zur Zeit auf den Plätzen der Landesliga abläuft.
Alle drei Teams von der Tabellenspitze haben zuletzt verloren, zwei davon, der VfR Stockach, vor allem aber der FC Überlingen, scheiterten bei mit Blick auf die Tabelle machbaren Aufgaben. „Es gab einige unerwartete Ergebnisse am Wochenende. Aber mich überrascht in dieser Liga nichts!“, blickt der Stockacher Trainer, Ertan Tasdemirci, auf den vergangenen Spieltag zurück.
Vor der Runde wurde der FC Radolfzell als Titelanwärter gehandelt. Damals hätten die meisten Experten der Mettnau-Elf vor diesem Heimspiel eindeutig die Favoritenrolle zugewiesen. Nun aber sieht es mit Blick auf die Tabelle ganz anders aus: Der Zweitplatzierte kommt zum aktuellen Elften.
Und man könnte sagen, dass hier zwei Extreme aufeinander treffen. Der Gast ist bestückt mit erfahrenen Spielern wie Marius Henkel oder René Greuter, der einst für den FC Radolfzell spielte.
Die Mettnauer mussten zuletzt auf eine Reihe verletzter oder gesperrter Leistungsträger verzichten, sodass der neue Mann auf der FCR-Trainerbank, Philip Weidmann, am vergangenen Wochenende eine Elf auf den Platz schickte, deren Altersschnitt bei rund 20 Jahren lag.
Dennoch will sich Weidmann gar nicht erst damit beschäftigen, wer nun Favorit ist: „Ich gehe in jedes Spiel mit dem Ziel, zu gewinnen!“ Und er hat eine klare Vorstellung, welche Trümpfe sich sein Team erarbeiten und dann ausspielen soll: „Bei so einer jungen Mannschaft muss die Fitness eine der Stärken sein!“ Denn, so wohl die Schlussfolgerung, auf Routine und Cleverness kann man hier noch nicht setzen.
„Ich finde, wir spielen bisher eine tolle Saison bis jetzt und dass es auch Rückschläge geben wird, das wussten wir. Wichtig ist es, eine Reaktion zu zeigen“, so Ertan Tasdemirci.
| Bild: Peter Pisa
Und dazu haben wir am Wochenende gegen Radolfzell die Möglichkeit.“ Allerdings ahnt der Stockacher Coach, dass diese Aufgabe nicht leicht wird. „Ich sehe uns gegen den FC Radolfzell nicht als Favoriten, denn jeder in der Liga weiß, was für eine große Qualität in dieser Mannschaft steckt.
Es ist für mich ein 50:50-Spiel und wir haben was gut zumachen vom letzten Wochenende. Ich denke, dass die Jungs sich darauf freuen!“