Eigentlich hat Sebastian Willibald seine Kickschuhe längst an den Nagel gehängt. Eigentlich.
Im Sommer des vergangenen Jahres beendete er seine Laufbahn als Fußball-Torhüter – und tauschte seine Torwarthandschuhe mit der Taktiktafel. Denn nach vielen Jahren als Schlussmann des SC Pfullendorf in der Ober- und Verbandsliga nahm der 36-Jährige seine erste Trainerstation in Angriff. Gemeinsam mit Philip Schinn bildet er seit dieser Runde das Trainerduo der SpVgg F.A.L.
Doch am Sonntag schlüpfte Willibald mal wieder ins Trikot. Bei der Landesliga-Partie gegen den Hegauer FV stand er erstmals zwischen den Pfosten der SpVgg F.A.L. „Das war natürlich nie der Plan, dass ich nochmal ein Spiel mache. Das war notgedrungen, weil Moritz Kohler kurzfristig ausgefallen ist. Unsere Torhüter-Situation ist angespannt“, erklärt Willibald nach dem Duell, das torlos blieb.

Auch dank Willibald, der von Beginn an zeigte, warum er jahrelang die unangefochtene Nummer eins des SCP war. Ruhig und technisch versiert im Spielaufbau, sicher bei Standardsituationen und immer mit aufbauenden Worten für seine Vorderleute, die alles reinwarfen, auch wenn spielerisch an diesem Tag nicht alles gelingen sollte.
„Wir hatten uns vor dem Spiel mehr vorgenommen. Wir wussten aber auch, dass es nicht einfach wird, weil die Hegauer sehr kompakt stehen, aggressiv spielen und schnell im Gegen-Pressing sind“, bilanziert Willibald, der in Summe von einer gerechten Punkteteilung spricht.
Für die SpVgg F.A.L., die mitten im Abstiegskampf steckt und jeden Punkt benötigt, geht es bereits am Mittwoch weiter, wenn das Nachholspiel beim FC Gutmadingen ansteht. Mit Willibald an der Seitenlinie oder im Tor?

„Das müssen wir mal abwarten. Es wäre natürlich schön, wenn es bei Moritz wieder gehen würde, er ist unser Torwart“, stellt Willibald klar, der trotz des engen Abstiegskampfes positiv nach vorne blickt. „Wir werden uns jetzt zwei Tage gut erholen und wollen dann unbedingt was Zählbares aus Gutmadingen mitnehmen, auch wenn das natürlich nicht einfach wird.“