Fußball-Landesliga: Deutlich besser als zuletzt verlief der 28. Spieltag für die sieben Schwarzwälder Landesligisten. Immerhin fünf Vereine besserten ihr Punktekonto auf. Nur Löffingen und Marbach gingen leer aus. Im Tabellenkeller deutet indes viel auf einen Abstieg von mindestens drei Schwarzwälder Landesligisten hin.

Nach exakt 521 Minuten kassierte der FC Neustadt am Samstag im Heimspiel gegen die Spvgg. F.A.L. wieder einen Gegentreffer, den die Hochschwarzwälder sicherlich verschmerzen können. Schließlich gingen sie mit einem 3:1-Erfolg vom Platz und haben nach 25 Partien stolze 46 Punkte auf der Habenseite. „Ich hatte vor und nach dem Rückstand ein gutes Gefühl. Es gab auf beiden Seiten kein Chancenfestival, aber wir waren immer gut im Spiel und haben unseren Anteil zu einer guten und sehenswerten Partie beigetragen“, resümiert FCN-Trainer Florian Heitzmann. Seine Elf habe sehr intensiv und mit hohem Tempo agiert. Obwohl die Neustädter auf dem Weg sind, die beste Saison seit einigen Jahren zu spielen, sieht Heitzmann noch nichts erreicht. „Wir wollen eine stabile Runde spielen. Dazu sind wir auf einem guten Weg, aber noch folgen einige Begegnungen, in denen wir die guten Eindrücke bestätigen müssen.“

Nach zuletzt schwächeren Auftritten zeigte der FC Gutmadingen in Furtwangen wieder eine bessere Partie und nahm beim 2:2 einen Punkt mit. Dabei musste Trainer Steffen Breinlinger schon nach sechs Minuten umstellen, da Lukas Riedmüller verletzt vom Platz musste. Noch in Halbzeit eins folgte ihm Dominik Maus, ebenfalls angeschlagen mit einer muskulären Verletzung. „Wir haben die zwei Wechsel gut weggesteckt und lagen zweimal in Führung. Wir haben diesmal sehr druckvoll gespielt und ein leistungsgerechtes Unentschieden erzielt“, resümiert Breinlinger. Er weiß aber auch, dass seine Elf bei einem Innenpfostentreffer der Gastgeber das nötige Glück hatte, um die Partie nicht zu verlieren. Er hofft, dass seine Elf im weiteren Saisonverlauf wieder konstanter auftritt und die Leistungsschwankungen der Vergangenheit angehören.

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Auch Thomas Losch, sportlicher Leiter beim FC Furtwangen, betrachtet die Punkteteilung gegen Gutmadingen als gerechtes Ergebnis. „Philip Braun hatte tatsächlich die Chance zum späten Siegtreffer, andererseits retten wir zweimal auf der Linie. Wir können das Spiel gewinnen, aber auch verlieren.“ Furtwangen musste einmal mehr personelle Sorgen kompensieren, so dass mit Benedikt Rebholz ein Spieler auf dem Platz stand, der aus Göschweiler kam. Marco Wahl, der 20 Minuten spielte, gehört eigentlich zum Kader der zweiten Mannschaft. „Die Jungs machen es gut, und wir sind froh, dass wir sie haben“, ergänzt Losch. Eine Rückkehr von Kevin Hoheisel und Timo Wagner ist frühestens in ein, zwei Wochen denkbar, so dass Furtwangen weiterhin improvisieren muss. „Für uns geht es allein um den viertletzten Platz, den wir verteidigen wollen“, so Losch.

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Dank eines frühen Treffers von Adama Diacko setzte sich der FC Bad Dürrheim auf eigenem Platz gegen Stockach mit 1:0 durch. Für die Kurstädter waren es die Punkte 32 bis 34. „Es war ein knapper, aber verdienter Sieg. Wir haben es sehr gut verstanden, die gewaltige Offensivmacht des Gegners einzudämmen“, resümiert Trainer Enrique Blanco und lobt einmal mehr die Einstellung seiner Akteure: „Die Jungs beißen auch noch, wenn es schon weh tut. Im Tor hielt Moritz Karcher einige Schüsse des Gegners erstklassig und hatte großen Anteil am Sieg. „Seine Leistung hat unserer Defensivabteilung Sicherheit gegeben“, ergänzt Blanco. Der Coach ist froh, dass seine Akteure am Mittwoch spielfrei sind. Unterdessen haben die Kurstädter einen neuen Hauptsponsor gefunden. Die Firma Praecisco stellt sich hinter das Konzept, mit jungen, talentierten Spielern zu arbeiten und diese zu entwickeln. „Wir wollen unsere Jungs in Bad Dürrheim halten und gleichzeitig Talente zu uns holen. Inhaber Daniel Pies und sein Unternehmen schieben mit uns weitere Strukturmaßnahmen an, um möglichst viele eigene Jungs in die Männermannschaften zu bringen“, sagt Bad Dürrheims Vorsitzender Benjamin Wildgruber.

Nach einem 0:2-Rückstand gegen Walbertsweiler gelang dem FC Löffingen am Sonntag nur noch der Anschlusstreffer, und so ging die Elf um Trainer Jörg Klausmann erstmals im Jahr 2022 ohne Punkt vom eigenen Platz. „Eine völlig unnötige Niederlage, die mich mächtig ärgert, weil sie unverdient war“, resümierte Klausmann. Seine Elf hätte schon in der Anfangsphase selbst in Führung gehen können, ja müssen. Die Gäste zeigten dann mit zwei Treffern, wie es gemacht wird. Der Löffinger Sturmlauf nach dem 1:2-Anschluss brachte nichts mehr ein. Nach dem starken Rückrundenauftakt war es nun die dritte Partie in Folge, aus der die Löffinger ohne Sieg gingen. Der fünftletzte Tabellenplatz, der zu einem Abstiegsplatz werden kann, ist somit nur noch einen Punkt entfernt. Und die nächsten Aufgaben beim Hegauer FV und beim FC Singen werden nicht einfacher.

Den dritten Saisonsieg, den ersten im Jahr 2022, durfte der FC Schonach am Sonntag mit dem 1:0-Erfolg gegen Türk. Konstanz bejubeln. „Ich freue mich in erster Linie für die Spieler, die trotz der schwierigen Situation alles geben und nun endlich belohnt wurden“, bilanzierte Schonachs Sportvorstand Jürgen Schmidt den Erfolg und fügte an: „Schön ist zudem, dass wir ohne Gegentor geblieben sind.“ Auch das ist eine Premiere in 2022. Nach dem überraschenden 1:1 in Frickingen am Spieltag zuvor sind die Schonacher nun 180 Minuten ohne Niederlage. Noch freilich wäre es illusorisch, jetzt vom Nichtabstieg zu reden. Schon am Mittwoch haben die Schonacher erneut Heimvorteil, diesmal gegen Überlingen. „Ein drittes Spiel in Folge ohne Niederlage wäre toll. Wir wissen aber, welche Qualität Überlingen hat“, blickt Schmidt voraus.

Vier Auswärtspartien bleiben dem FV Marbach noch, um die schwarze Serie auf fremden Plätzen endlich zu beenden. Auch beim Hegauer FV setzte es am Sonntag eine 1:4-Niederlage. „Wir haben gut angefangen und kassieren dann einen unnötigen Gegentreffer. Nach dem Ausgleich von Patrick Epple hatte derselbe Spieler sogar die Chance zur Führung, stattdessen bekommen wir nach einem individuellen Fehler das 1:2. Für uns war mehr drin, aber wer in der Tabelle unten steht, hat eben auch kein Glück“, sagt Marbachs Spielausschussvorsitzender Michael Fischer. Durch den Schonacher Sieg ist Marbach nun wieder Schlusslicht der Liga, doch auch davon werden sich die Marbacher nicht unterkriegen lassen. „Wir haben noch ein paar interessante Spiele und schöne Derbys. Darauf freuen wir uns“, fügt Fischer an.