Bei Halbzeit der laufenden Landesliga-Saison sieht es aus Schwarzwälder Sicht nicht rosig aus. Mit Bad Dürrheim, Neustadt, Gutmadingen und Königsfeld stehen vier der fünf Vereine aus dem Bezirk Schwarzwald auf zweistelligen Tabellenplätzen. Die DJK Donaueschingen darf mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Mit Abstrichen auch Neuling Königsfeld. Der SÜDKURIER analysiert in den Tops und Flops die Schwarzwälder Teams nach den ersten 16 Spieltagen.

DJK Donaueschingen

Tops: Nach dem Abstieg aus der Verbandsliga benötigte Donaueschingen keine Anlaufzeit. Seit dem sechsten Spieltag führten die Allmendshofener die Liga an. Bei nur 14 Gegentreffern hat die DJK auch die beste Defensive der Liga. Auch offensiv läuft es. Gleich 13 Spieler haben sich bisher in die Torschützenliste eingetragen. Trainer Benjamin Gallmann hatte nie personelle Sorgen. Das freut natürlich den Trainer: „Wir haben auf dem Platz in allen Bereichen einen großen Schritt nach vorne gemacht und sind auch abseits des Platzes eine starke Gemeinschaft.“

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Flops: Die DJK hätte mit mehr als nur drei Punkten Vorsprung in die Winterpause gehen können. Zwei Niederlagen in Folge (F.A.L. und SG Dettingen) kosteten einen komfortableren Vorsprung. Von den 14 Gegentreffern fielen neun nach Standards.

Ausblick: Die Donaueschinger haben sich vor der Saison nicht als Titelfavorit gesehen. Gallmann betonte immer wieder, dass der Aufbau der Mannschaft und die Entwicklung der Spieler im Vordergrund stehen. Beides wurde bisher erreicht. Rückschläge warfen die Elf nicht um. Somit scheint eine Verbandsliga-Rückkehr gleich im ersten Anlauf möglich. Sollten im März auch die Offensivspieler Kevin Hoheisel und Stephan Ohnmacht wieder durchgehend zur Verfügung stehen, wird die DJK noch gefährlicher. Auch Hendrik Hölzenbein und Ahmet Colak kehren zurück. Donaueschingen hat eine glänzende Ausgangsposition.

FC Königsfeld

Tops: Der FC Königsfeld hat gezeigt, dass die Elf eine Bereicherung der Landesliga sein kann. „Wir können nicht nur mithalten, wir können auch Spiele für uns entscheiden“, sagt Trainer Patrick Fossé. Wie stark Königsfeld zwischenzeitlich spielte, zeigt ein Rückblick auf die ersten neun Saisonspiele. Von Platz 15 kletterte die Elf bis auf Rang zwei durch. Fossé bescheinigt seinen Spieler, sehr ehrgeizig und willig in den Trainingseinheiten zu arbeiten und sich verbessern zu wollen. Mit 34 Toren haben die Königsfelder einen Schnitt von über 2,0 Treffern pro Spiel geschafft. Mit 20 Punkten wurde eine solide Basis für die Restsaison geschaffen.

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Flops: In den letzten sieben Spielen vor der Winterpause gelang nur ein Sieg. Auffallend ist die hohe Zahl an Gegentreffern (40). „Wir machen zu viele Fehler, die uns in der Bezirksliga nicht unterlaufen sind. In der Landesliga werden diese knallhart bestraft. Zudem müssen wir im Bereich der Fitness mehr tun und Ansätze finden, wie wir als Mannschaft noch besser werden“, ergänzt Fossé.

Patrick Fossé erlebte in der Hinrunde mit dem FC Königsfeld Höhen und Tiefen.
Patrick Fossé erlebte in der Hinrunde mit dem FC Königsfeld Höhen und Tiefen. | Bild: Kaltenbach, Christof

Ausblick: Für Königsfeld gilt weiterhin das primäre Ziel Klassenerhalt. Hoffnung macht die Rückkehr von Tim Berger und Enrico Brydniak, die aktuell im Ausland weilen und im System des Trainers wichtige Korsettstangen darstellen. Möglicherweise gibt es weitere Zugänge. „Gespräche laufen, aber entschieden ist noch nichts“, so Fossé. Königsfeld sollte auf jeden Fall wieder mehr auf eigenem Platz punkten.

FC Gutmadingen

Tops: Nach fünf Spieltagen stand Gutmadingen sogar für eine Woche auf Platz eins. Die Mannschaft rief ihr Potenzial ab, auch weil viele Akteure auf sportlich ähnlichem Niveau waren und Trainer Steffen Breinlinger ohne Qualitätsverlust wechseln konnte. Die Trainingsbereitschaft und -beteiligung war immer gut. „Dafür kann ich nur Noten zwischen eins und zwei verteilen“, so Breinlinger. Die bisherigen 19 Punkte sind eine solide Basis für die zweite Saisonhälfte. Mit dem abschließenden 4:0-Erfolg gegen den Hegauer FV verließ die Elf einen möglichen Abstiegsplatz.

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Flops: Dem FC Gutmadingen fehlte die nötige Konstanz. Die 46 Gegentreffer werden nur von Schlusslicht Walbertsweiler überboten. In den letzten sieben Spielen vor der Winterpause setzte es drei 0:6-Pleiten. Zudem sieht Heimstärke bei nur neun von 24 möglichen Punkten anders aus.

Ausblick: Der Paukenschlag folgte unmittelbar nach dem letzten Punktspiel. Breinlinger und seine Assistenten gaben ihren sofortigen Abschied bekannt. Nach fast sechs Jahren wird sich die Elf an einen neuen Übungsleiter mit einer möglicherweise anderen Philosophie gewöhnen müssen. Wer der neue Mann auf der Trainerbank sein soll, ist noch offen. Er wird einen Kreis an Spielern vorfinden, die sich mit dem FC Gutmadingen identifizieren. „Mein Nachfolger kann auf einer guten sportlichen Basis aufbauen“, sagt Breinlinger. Primäre Aufgabe wird es sein, defensiv den Laden wieder dicht zu bekommen.

Der Abgang von Steffen Breinlinger beim FC Gutmadingen sorgte für einen Paukenschlag.
Der Abgang von Steffen Breinlinger beim FC Gutmadingen sorgte für einen Paukenschlag. | Bild: Verein

FC Neustadt

Tops: Stark sind die lediglich 24 Gegentreffer der Neustädter. Auch als es nicht so gut lief, strahlten die beiden Trainer Florian Heitzmann und Sacha Waldvogel Ruhe aus. Mit Manuel Werner, der keine Punktspielminute verpasste, hatte Neustadt eine Konstante zwischen den Pfosten. Nur einmal, beim 0:4 in Donaueschingen, war die Elf komplett chancenlos.

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Flops: Neustadt zeichnete in der vergangenen Saison eine große Heimstärke aus. Diese ist abhandengekommen. Die 24 erzielten Tore können nicht zufriedenstellen. Neustadt ist es nicht gelungen, gegen die Top-Teams zu punkten. „Diese Bonuspunkte hätte ich gerne gehabt“, sagt Heitzmann. Zudem habe seine Elf zu selten die 50:50-Spiele für sich entschieden.

Der viertletzte Tabellenplatz entspricht nicht den Ansprüchen des FC Neustadt und Trainer Florian Heitzmann.
Der viertletzte Tabellenplatz entspricht nicht den Ansprüchen des FC Neustadt und Trainer Florian Heitzmann. | Bild: Zschäbitz, Dietmar

Ausblick: Der viertletzte Tabellenplatz entspricht nicht den Neustädter Ansprüchen. „Diese Tabellenregion zu verlassen, ist in den seltensten Fällen in zwei, drei Spielen möglich. Wir sind eher auf eine längere Phase eingestellt“, glaubt Heitzmann. Auch wenn es bisher zu oft ein Hoch und Tief gab, so hat Neustadt doch die Qualität für einen einstelligen Tabellenplatz.

FC Bad Dürrheim

Tops: Positive Dinge lassen sich beim Tabellenvorletzten nur schwer finden. Spielerisch fiel die Elf selten ab, war meist nicht schlechter als die Gegner. Hoffnungen machen die jüngsten Auftritte wie das 1:1 gegen Radolfzell oder der 2:1-Sieg gegen Gottmadingen/Bietingen. Noch ist der Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen überschaubar.

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Flops: Zweimal Platz 13 waren die besten Platzierungen der Kurstädter. Die Elf kam nie aus dem Tabellenkeller heraus. Am elften Spieltag erfolgte die Trennung von Trainer Enrique Blanco. Fünf Rote und vier Gelbrote Karten bedeuten mit Abstand den letzten Platz in der Fairplay-Wertung. Auf eigenem Platz gelang nur ein Sieg. Offensiv ging beim Torabschluss viel zu wenig, wie die nur 23 Treffer zeigen. Bad Dürrheim läuft Gefahr, nach vielen Jahren in Verbands- und Landesliga, kommende Saison in der Bezirksliga zu spielen.

Enrique Blanco überstand die Vorrunde in Bad Dürrheim nicht und musste seinen Trainerposten frühzeitig räumen.
Enrique Blanco überstand die Vorrunde in Bad Dürrheim nicht und musste seinen Trainerposten frühzeitig räumen. | Bild: Kaltenbach, Christof

Ausblick: Mit dem neuen Spielertrainer Pablo Gil soll ab Januar ein frischer Wind wehen. Die Bad Dürrheimer werden aber einen Top-Start in die zweite Saisonhälfte benötigen. Außer Isa Sabuncuo (TSV Singen) soll es keine weiteren Abgänge geben. „Wir werden in der Winterpause personell etwas tun und intern an einigen Stellschrauben drehen. Wir sind nicht schlechter als andere Teams“, sagt Vorsitzender Benjamin Wildgruber.