Fußball-Bezirksliga: Rund 85 Minuten war die Partie SG Marbach/Rietheim gegen SG Riedöhringen/Fützen ein Fußballspiel wie tausend andere. Zwei Mannschaften, die drei Punkte anstreben, die sich aggressive, aber weitgehend faire Zweikämpfe leisten und beim Zwischenstand von 1:1 beide ihre Chance wittern, die Partie noch auf ihre Seite zu ziehen.
Doch plötzlich eskaliert die Situation – wie aus dem Nichts. Spieler beschimpfen sich, schieben sich weg und fallen teilweise sogar übereinander her. Einige gehen kurzzeitig zu Boden. Wenige Minuten später ist alles wieder gut. Nicht aber für Schiedsrichter Philipp Eschle, der die Partie abbricht, da ihm die Situation zu aufgeheizt erscheint und er wohl auch einige Dinge gesehen hat, die ihn zum Abbruch zwingen und die er schriftlich weiterreichen wird.
„Es war eine völlig unnötige Situation, auf die nichts hingedeutet hat. Nach einer Schubserei kommt es zur Rudelbildung. Die Torhüter kommen hinzu und es wird verbal gestritten“, sagt Michael Fischer, Spielausschussvorsitzender des FV Marbach. „Nach den Streitigkeiten wollten beide Mannschaften weiterspielen, aber der Schiedsrichter nicht. Was herauskommt, müssen wir abwarten. Klar ist, dass so etwas nicht auf den Sportplatz gehört und Blödsinn ist. Es war wie ein Sommergewitter. Es knallte drei, vier Minuten und dann war es wieder ruhig“, so Fischer.
Auch Zeljko Cosic, der Trainer der SG Riedböhringen/Fützen, bestätigt weitgehend die Version von Fischer. „Die Gastgeber haben eine Gelbrote Karte gesehen, um die es auch keine Diskussionen gab. Rund zehn Sekunden später (Fischer: „Die Ampelkarte gab es sechs Minuten zuvor“), wird wieder ein Spieler von uns gefoult. Es kommt zu verbalen Attacken, Schubsereien und einer Rudelbildung. Der Schiedsrichter hatte Freistoß für uns gepfiffen und es gab keinen Grund zu der Aktion“, sagt Cosic. Er und Betreuer von der SG Marbach rannten auf den Platz, um, laut Cosic, „die Sache zu deeskalieren“, doch es gelang nicht.
Auch Cosic hatte kurzzeitig Bodenkontakt. „Es geht mir gut und das Ding ist vergessen“, so Cosic. Einig sind sich Michael Fischer und Zeljko Cosic, dass dieses unrühmliche Ende nicht sein musste. Die Frage wird sein, wie es der Verband bewertet.
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