Fußball-Oberliga: Ordentlich gespielt, zwei Tore Vorsprung und trotzdem musste der FC 08 Villingen bei den Stuttgarter Kickers eine 2:3-Niederlage einstecken. „Das nervt mich kolossal“, sagt Trainer Reiner Scheu.

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Balsam: Kaufen konnte sich der FC 08 von den lobenden Worten freilich nichts. Trotzdem muss es irgendwie gutgetan haben, von vielen Seiten Lob zu bekommen. So erzählt Scheu beispielsweise, dass seine Mannschaft bei der Abfahrt unter anderem von Anhängern der Kickers gesagt bekam, dass sein Team vor allem im ersten Durchgang einen schönen und erfrischenden Fußball gespielt habe. Was aber gleichzeitig das Dilemma, in welchem er steckt, unterstreicht. „Wir bauen zu oft ab, das bereitet mir Sorgen“, so der Villinger Chef-Trainer.

Konterspiel: Um dann etwas näher ins Detail zu gehen, führt der Chefcoach als Beispiel das Tor von Leipzig gegen München an. „Natürlich können wir uns nicht mit ihnen vergleichen. Doch auch wir hatten in Stuttgart nach Ballgewinn die Chance auf Konter. Aber um mit gleich mehreren Spielern auszuschwärmen und den Gegner vor Schwierigkeiten zu stellen, fehlte uns die nötige Frische“, erklärt Scheu.

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Schlüsselszene: Mit zwei Toren geführt, dennoch verloren. Für Scheu war der schnelle Anschluss von Stuttgart („Ein Geschenk von uns“) die Schlüsselszene des Spiels. Weil dies der Anfang vom Ende für sein Team war. Verteidiger Jonas Busam und Torhüter Dennis Klose waren sich nicht einig, Kickers-Stürmer David Braig der Nutznießer. Hält Villingen jedoch länger diesen Vorsprung, steigen mit jeder Minute die Chancen auf einen Sieg. So aber nahm das Unheil seinen Lauf.

Rückkehr: Es gab aber auch weitere positive Aspekte bei den Schwarz-Weißen. Etwa, dass Frederick Bruno – er hielt immerhin eine Stunde lang durch – und Fabio Liserra (Scheu: „Eine sehr solide Leistung von ihm“) in die Startelf zurückkehrten. Verletzungsgebeutelt ist der FC 08 in dieser Saison genug. Der nächste im Bunde und damit ein zusätzlicher Hoffnungsträger sollte Leon Albrecht sein.

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Anerkennung: Ende September 2021 begann seine Mission. Da übernahm Mustafa Ünal als Trainer die Stuttgarter Kickers, eine gewisse Unsicherheit war ihm im Villinger Friedengrund anzumerken. Jetzt kreuzten sich die Wege der beiden Mannschaften wieder, zum vorerst letzten Heimspiel in der Oberliga empfing der bereits seit zwei Wochen feststehende Aufsteiger den FC 08. „Das Schicksal hat es wohl so gewollt, es ist schön und etwas Besonderes“, meinte Ünal. Er selbst hat seither eine enorme Entwicklung genommen, auch als Person. Die Anspannung von damals ist weg, das Stuttgarter „Starensemble“ hat er offenbar im Griff. Chapeau dafür und die sportliche Leistung seines Teams.

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Freibier: Ein Spiel hat Villingen in der Oberliga noch zu bestreiten, am Samstag ist der extrem starke Aufsteiger ATSV Mutschelbach als Tabellenvierter im Friedengrund. Als Dank an die treuen Fans für die Unterstützung in der dann zu Ende gehenden Spielzeit, gleichzeitig aber zur Einstimmung auf das Pokalfinale gegen den SV Oberachern eine Woche später in Emmendingen, wird der Verein an diesem Tag 300 Liter Freibier ausschenken.