Im ersten Moment fühlt sich ein Unentschieden gegen den Tabellenletzten nicht gerade berauschend an. Doch ist dies nur die halbe Wahrheit, denn das 3:3 des FC 08 Villingen im Derby beim Freiburger FC hielt auch einige positive Aspekte parat.
- Nie aufgeben: Da wäre zum einen die Moral. „Wie schon in Mutschelbach haben wir uns auch diesmal wieder nicht von einem Rückstand komplett aus der Bahn werfen lassen, vielmehr Charakter gezeigt“, sagt Trainer Marcel Yahyaijan. In Freiburg geriet seine Mannschaft sogar zwei Mal ins Hintertreffen, kam aber jeweils zurück.
- Neuer Schwung: Ebenso waren es erneut die Auswechselspieler, die maßgeblichen Anteil an diesem Comeback hatten. „Es ist schon beeindruckend und zeugt vom intakten Mannschaftsgefüge. Keiner murrt, wenn er mal nicht von Anfang an spielt. Kommt er rein, ist er stattdessen voll fokussiert und verleiht dem Team neuen Schwung“, hat Yahyaijan ausgemacht. Diesmal waren es beispielsweise Mokhtar Boulachab mit seinen Vorlagen und Maxime Foulon mit seinem Tor.
- Positiver Schlusspunkt: Oft ist es der letzte Eindruck, der von einem Spiel hängen bleibt. Nicht immer nachhaltig, aber doch zumindest für eine gewisse Zeit. „Dadurch, dass wir den letzten Treffer der Begegnung durch Frederik Bruno erzielt und damit immerhin noch den Ausgleich kurz vor Schluss geschafft haben, ist der zumindest positiv“, so der Villinger Trainer.
- Kein Schritt zurück: „Für mich war das Remis aus all diesen Gründen kein Schritt zurück, auch wenn wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten“, führt Yahyaijan weiter an. Fußballerisch habe es seine Mannschaft ordentlich gemacht, schließlich sei der Gegner auch noch da gewesen. „Und die Freiburger sind zudem besser, als es die momentane Tabellenkonstellation aussagt“, betont er.
- Zu einfach: Trotzdem muss natürlich angemerkt werden, dass drei Gegentore sowieso nicht das Gelbe von Ei sind. Erst recht nicht gegen das Schlusslicht, so oft hatte Freiburg in dieser Saison noch in keinem Spiel getroffen. „Da haben wir es ihnen zu einfach gemacht, hatten gerade auf die zweiten Bälle keinen Zugriff, gaben ihnen die erneute Möglichkeit und haben somit die Tore selbst verschuldet“, muss Yahyaijan eingestehen.
- Konsequenter: Im Gegenzug kann er in Sachen Offensive den Seinen keinen großen Vorwurf machen. Außer vielleicht der Tatsache, dass die augenscheinliche Schwäche von Freiburg im Spiel nach hinten (Yahyaijan: „Nicht umsonst haben sie die meisten Gegentreffer in der Oberliga kassiert“) nicht konsequenter genutzt wurde. Drei Tore, drei Aluminiumtreffer, einige gute Möglichkeiten und mehrere Halbchancen – dies alles hätte locker für einen Auswärtssieg reichen können. „Gewinnen wir 5:3, was durchaus im Bereich des Möglichen lag, fragt nach zwei Wochen keiner mehr danach“, ist sich der Chef-Coach sicher.
- Lichtblicke: Gute Nachrichten gibt es bei zwei Rekonvaleszenten im Villinger Oberliga-Team. Nico Rodewald und Harry Föll befinden sich nach ihren langwierigen Verletzungen momentan wieder im Lauftraining und werden in der Winter-Vorbereitung voll ins Geschehen eingreifen können. „Die Zeit aber geben wir ihnen, um sie langsam heranzuführen“, berichtet Yahyaijan.