Große Überraschungen gibt es an der Spitze der Bezirksliga nicht. Sowohl der Tabellenprimus SV Denkingen als auch die direkten Verfolger SC Markdorf und TSV Aach-Linz gehörten schon vor dem Saisonstart zu den heißen Aspiranten auf die Meisterschaft.
Den FC Bodman-Ludwigshafen hingegen hatten mit Sicherheit weniger Bezirksliga-Kenner auf ihrer Favoritenliste. Während die Mannschaft in den vergangenen zwei Spielzeiten jeweils bis zum Schluss um den Klassenerhalt zittern musste, sieht die aktuelle Tabellensituation nun deutlich komfortabler aus.
„Ehrlich gesagt, hat wahrscheinlich niemand im Verein damit gerechnet, dass wir so weit oben stehen“, weiß Trainer Steffen Keller, der mit seiner Elf nach 14 Spieltagen hinter dem Führungstrio auf dem vierten Tabellenplatz rangiert.
Auch am Sonntag setzte der FC Bodman-Ludwigshafen beim 1:0-Erfolg gegen die SG DJK Konstanz/KN-Egg seine Punktejagd fort. „Ich muss sagen, dass die Konstanzer sehr gut mitgehalten haben – da konnte man ein ordentliches System erkennen“, lobt Keller die Spielidee des Tabellenletzten und kommt auf seine Elf zu sprechen.

Kämpferisch sei es „zufriedenstellend“ gewesen, erklärt der FC-Coach und mahnt. „Spielerisch war es in der ersten Halbzeit sehr in Ordnung, danach allerdings nicht mehr“, resümiert Keller. Trotz eines durchwachsenen Auftrittes schraubte der FC Bodman-Ludwigshafen seinen Kontostand auf 28 Zähler.
Und das, obwohl die Vorzeichen zum Saisonstart wenig erfolgsversprechend schienen: Keine Neuverpflichtungen, dazu schmerzhafte Abgänge. Philip Löffler wechselte zum FC Radolfzell, die Brüder Mohamad und Ahmad Alhelal schlossen sich dem Ligakonkurrenten Owingen-Billafingen an.
FC will als Mannschaft vorankommen
„Mir war klar, dass die Saison ziemlich schwer für uns werden könnte“, gibt Keller zu. Dennoch ging der FC-Coach mit einer optimistischen Vorgabe in die Saison, wusste trotz der Rahmenbedingungen genau, welche Qualität in der Mannschaft steckt.
„Mein Ziel ist es natürlich, die Jungs besser zu machen und als Team voranzukommen – daher habe ich uns einen einstelligen Tabellenplatz schon zugetraut“, erklärt Keller, der als Cheftrainer seit gut drei Jahren die Strippen beim Bezirksligisten zieht.
In seiner ersten Spielzeit schaffte der FC Bodman-Ludwigshafen den Sprung von der Kreisliga A in die Bezirksliga. In den folgenden zwei Jahren ging es noch darum, sich „an die neue Spielklasse zu gewöhnen“, meint Keller und fügt an: „Wir hatten in der Vergangenheit auch viele gute Spiele, bei denen am Ende einfach das Glück oder die nötige Kaltschnäuzigkeit gefehlt haben.“
Nun hat sich die Keller-Elf in der Bezirksliga etabliert. Und auch das Verständnis zwischen Spieler und Trainerteam harmoniere immer besser, wie Keller feststellt: „Grundsätzlich sehe ich es positiv, dass es im Vergleich zu anderen Mannschaften bei uns wenige Veränderungen gibt – die Spieler kennen sich untereinander bestens und unser Spielsystem ist jedem klar.“