Herr Stehle, Sie sind Vorsitzender des Handball-Bezirks und müssen eigentlich eine unparteiische Position einnehmen. Gilt das auch, wenn ihr ehemaliger Verein TuS Steißlingen im Oberliga-Derby in ihrem Wohnort die HSG Konstanz II empfängt?
Ja, natürlich. Ich bleibe immer neutral. Man braucht nur rein rechtlich einen Verein, dem man angehört. Ich war ja auch früher Trainer beim TV Ehingen und dem TSV Mimmenhausen. Wenn ich da nicht neutral bleibe, gibt das sonst zu viele Komplikationen.
Werden Sie am Samstag beim Derby in der Steißlinger Mindlestalhalle dabei sein?
Wenn es meine Zeit zulässt, werde ich zuschauen. Ich bin ja auch Schiedsrichterbeobachter und muss deshalb den Spielen beiwohnen. Als ehemaliger Bundesliga-Schiedsrichter schauen dort alle auf mich und warten auf eine entsprechende Reaktion – auch da muss ich Neutralität wahren.
Wie zufrieden sind Sie mit dem sportlichen Niveau im Bezirk?
Die Ergebnisse im Spitzenbereich sind durchwachsen. Die HSG Konstanz ist natürlich mit ihrem Aufstieg in die 2. Bundesliga im Aufwind und das freut mich sehr. Die HSG Konstanz II ist dagegen eher im Mittelfeld, der TuS Steißlingen im Moment schwer gefährdet. Bei den Frauen schlagen sich die Mannschaften der HSG Konstanz, des TuS Steißlingen und des SV Allensbach bisher ganz gut. Damit kann ich zufrieden sein.
Im Fußball wird oft über einen zunehmenden Mangel an Schiedsrichtern geklagt. Gibt es diese Problematik auch im Handball?
Schiedsrichtermangel ist ein Problem, das wir im Bezirk und im Handball allgemein auch haben. Es ist dasselbe Spiel wie beim Bruder Fußball.
Wie ist es um den Nachwuchs gestellt? Gibt es überhaupt noch genügend Kinder, die sich für den Handballsport interessieren?
Geeigneten Nachwuchs zu finden, ist eine Herausforderung. Wir sehen schon Probleme, die Schüler überhaupt zu akquirieren. Um für den Handballsport zu begeistern, müssen wir in Zukunft geeignete Maßnahmen ergreifen. Da sind wir aber dran.