Herr Matheis, am Wochenende beginnt in vielen Ligen die neue Saison. Überwiegt bei Ihnen die Vorfreude auf Amateurfußball oder doch eher die Sorge, weil es aufgrund von Corona erneut eine Seuchenspielzeit werden könnte?

Bei mir überwiegt eindeutig die Vorfreude. Ich fand es ja schon klasse, dass die Pokalspiele der vergangenen Saison im Juni und Juli noch stattfinden konnten. Und jetzt bin ich wirklich sehr erleichtert, dass die neue Saison losgeht.

Natürlich ist auch eine gewisse Sorge dabei, dass es wieder einen Amateurfußball-Lockdown geben könnte. Daher wäre es mir ein sehr großes Anliegen, wenn sich viele Fußballspieler, aber auch Zuschauer impfen lassen würden.

Sie gehen beim Thema Impfen also mit dem Verband mit, der vor ein paar Wochen unter dem Motto „Impfen ist die beste Verteidigung“ einen Aufruf in Richtung Amateurfußballer gestartet hat?

Absolut. Ich bin überzeugt, dass jede Impfung, die jetzt noch gemacht werden kann, einen Teil dazu beitragen wird, dass der Spielbetrieb zumindest bis zum Winter gewährleistet werden kann. Ein Jahr nach vorne schauen kann niemand, aber ich bin da sehr optimistisch. Die Impfungen verschaffen uns im Vergleich zu den beiden letzten Spielzeiten auf jeden Fall einen Vorteil.

Das könnte Sie auch interessieren

Worauf freuen Sie sich am meisten in dieser Saison?

Endlich wieder rausgehen und Fußballspiele anschauen. Egal, ob in der Oberliga oder in den unteren Klassen. Und vor allem freue ich mich natürlich für die ganzen Jugendspieler, denen die Bewegung während des Lockdowns extrem gefehlt hat und denen das Fußballspielen so lange genommen wurde.

Bei der Siegerehrung nach dem Bezirkspokalfinale der Herren zwischen dem FC Anadolu Radolfzell und dem SC Konstanz-Wollmatingen haben Sie die geringe Zuschauerzahl moniert. Glauben Sie, dass Corona den Fans aus der Region die Freude am Fußballschauen genommen hat?

Ich denke, das war eine Ausnahme beim Herren-Endspiel in Bodman. Ich bin davon überzeugt, dass zur neuen Saison wieder viele Leute den Weg auf den Sportplatz finden werden. Der Eine oder Andere wird vielleicht wegen Corona sicherheitshalber zu Hause bleiben, aber das wird nicht den großen Ausschlag geben. Davon bin ich überzeugt.

Das könnte Sie auch interessieren

Nun aber zu den sportlichen Fragen: Mit dem 1. FC Rielasingen-Arlen hat der Fußball-Bezirk Bodensee weiter einen Oberligisten, aber keine Mannschaft in der Regionalliga. Ist das zufriedenstellend für Sie?

Natürlich würde ich mir wünschen, dass wir eine Mannschaft weiter nach oben bringen könnten – so wie der SC Pfullendorf damals. Es war extrem bitter, dass der SCP aus der Regionalliga abgestiegen ist. Es ist nicht einfach in diesen Ligen, man muss das auch realistisch sehen.

Beim 1. FC Rielasingen-Arlen bin ich mir auf jeden Fall sicher, dass er den Klassenerhalt schaffen wird. Und vielleicht gelingt den Rielasingern ja in ein paar Jahren der Aufstieg, oder von mir aus auch einem anderen Verein. Wer weiß.

Das könnte Sie auch interessieren

Da haben Sie sicher auch die beiden Verbandsligisten FC 03 Radolfzell und SC Pfullendorf im Kopf. Trauen Sie den beiden Teams, falls die Runde normal durchgespielt wird, den Aufstieg in die Oberliga zu?

Auf jeden Fall. Beide Mannschaften werden, glaube ich, ganz oben mitspielen. Ich hoffe, dass entweder der SC Pfullendorf oder der FC 03 Radolfzell die Saison auf Platz eins beendet. Aber klar, die Konkurrenz in dieser Liga ist stark, das darf man nicht vergessen.

Wer schafft es eher? Pfullendorf oder Radolfzell?

Da will ich mich nicht festlegen. Wahrscheinlich die Mannschaft, die weniger mit Verletzungen zu kämpfen hat.

Das könnte Sie auch interessieren

Soll sich in der Aufstiegsrelegation zur Landesliga, wenn der Zweitplatzierte der Bezirksliga Schwarzwald gegen den Zweitplatzierten der Bezirksliga Bodensee spielt, in dieser Runde wie meist in den vergangenen Jahren das Bodensee-Team durchsetzen oder sind sie da neutral eingestellt?

Nein, da bin ich nicht neutral, unser Bezirk ist mir natürlich näher. Wir haben einige Mannschaften, die für den Aufstieg in die Landesliga prädestiniert sind: SC Konstanz-Wollmatingen, TSV Aach-Linz, FC Öhningen-Gaienhofen und der TSV Singen.

Das könnte Sie auch interessieren

Die DJK Donaueschingen wurde 2019 Landesliga-Meister, 2020 stieg nach dem Saison-Abbruch der FC 08 Villingen II in die Verbandsliga auf: Wird dieses Jahr mal wieder eine Bodensee-Mannschaft Meister in der Landesliga, Staffel 3?

Wir haben auf jeden Fall einige Teams, die oben mitspielen können. Der FC 04 Singen ist sicher ein Kandidat, Überlingen könnte vorne dabei sein, und F.A.L. gehörte in den vergangenen Jahren immer zu den Spitzenteams.