Das erste Tor ist bei einem Handballspiel kaum der Rede wert. Diesmal schon, denn Lars Michelbergers Treffer zum 1:0 sollte die einzige Konstanzer Führung in der gesamten Partie sein. Nach siebeneinhalb Minuten stand es dann auch schon 1:4, der Favorit aus Oberfranken nutzte eklatante Fehlwürfe und Fehlpässe der Gastgeber. Da nutzten auch drei frühe Paraden von Leon Grabenstein im HSG-Kasten nichts.

HSG Konstanz drängt auf Ausgleich

Trainer Jörg Lützelberger wechselte früh zwei Positionen. Für Joel Mauch kam Christos Erifopoulos als Spielmacher, auf halbrechts löste Joshua Braun Fynn Beckmann ab. Weil sich auch die Coburger mehrere Ballverluste erlaubten, kamen die Konstanzer immer wieder heran. Nach 4:6, 5:8 und 6:9 hieß es nach Toren von Erifopoulos und David Knezevic nur noch 8:9 – und hätte dazwischen Aaron Czakó einen Tempogegenstoß erfolgreich abgeschlossen, wäre erstmals wieder seit der Anfangsphase ein Unentschieden möglich gewesen. Hätte, hätte, Fahrradkette.

Danach ging‘s im gleichen Rhythmus weiter: Zwei Tore Vorsprung für Coburg, ein Tor, zwei Tore, ein Tor – bis zum Stand von 12:13. Dann wollten die Konstanzer den Gleichstand erzwingen. Trainer Jörg Lützelberger schickte für Torwart Grabenstein einen siebten Feldspieler aufs Parkett. Rechtsaußen Gregor Thomann wurde freigespielt, traf aber nur den Pfosten. Der Abpraller landete in den fangbereiten Armen des Coburgers Jan Schäffer, der sich nicht zweimal bitten ließ und den Ball ins leere Tor beförderte.

Das könnte Sie auch interessieren

Der zweite Sieben-gegen-Sechs-Versuch scheiterte am reaktionsschnellen Gästekeeper Jan Jochens. Weil danach Schäffer vor dem Wurf am Kreis seinen Gegenspieler Niklas Ingenpaß einfach über den Haufen rennen durfte, stand es 12:15. Da hätte die Entscheidung der beiden Schiedsrichterinnen Tanja Kuttler und Maike Merz Stürmerfoul lauten müssen.

Partie kippte in Richtung Coburg

Und auch ihre letzte Entscheidung in Halbzeit eins, als sie Erifopoulos abpfiffen und so die Coburger ein weiteres Mal ins leere Tor treffen konnten zum Halbzeitstand von 13:17, war diskussionswürdig. Das meinte auch Jörg Lützelberger, der sich bei den Schiedsrichterinnen beschwerte – und prompt dafür die Gelbe Karte sah. Lange war es echt knapp, doch in den letzten fünf Minuten vor der Pause kippte die Partie in Richtung Coburg.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach Wiederbeginn dauerte die Hoffnung der Konstanzer, dem Spiel möglicherweise noch eine Wende zu geben, ganze zwei Minuten. Der eingewechselte Torhüter Moritz Ebert parierte den ersten Wurf und Joshua Braun verkürzte im Gegenzug auf 14:17. Die Oberfranken waren aber nicht geschockt – und machten früh den Sack zu. Innerhalb von wenigen Minuten erhöhten sie mit fünf Toren in Serie zur vorentscheidenden 22:14-Führung.

Der Rest war Schaulaufen. Zwischendurch führte der HSC Coburg sogar mit zehn Toren Vorsprung, ehe am Ende ein 27:35 in roten Ziffern auf der Anzeigetafel leuchtete, ehe am Aschermittwoch um 19.00 Uhr Bayer Dormagen in der Schänzlehalle aufkreuzt. Da muss es dann Saures geben – für die Gäste!