Hallenradsport: Besser geht‘s nicht: Der Bund Deutscher Radfahrer hat bei den Hallenradsport-Europameisterschaften der U19 alle Titel gewonnen und außerdem im Einer-Kunstfahren der Junioren und Juniorinnen Doppelsiege gefeiert. Mit sechs Gold- und zwei Silbermedaillen trat Deutschlands erfolgreicher Hallenradsport-Nachwuchs die Heimreise aus Schaffhausen (Schweiz) an. „Unser Nachwuchs konnte nahtlos an frühere Jahre anknüpfen, obwohl die letzten Jahre wegen Corona nicht einfach waren. Das macht mich sehr stolz“, sagte BDR-Vize-Präsident Harry Bodmer. Gold holten Daniel Stark (Bernlohe) und Ceyda Altug (Friedrichshafen) im 1er, Simon Riedinger/Jonas Mächtig (Ilsfeld) sowie Eva und Lena Streit (Orsingen) im 2er, Hannah Elsässer, Natalie Grote, Julia Matt und Janina Setzer (Aach) im 4er Kunstrad sowie Luis Müller/Loris Ferarri (Gärtringen).
Nach dem ersten deutschen EM-Gold im 2er durch Simon Riedinger/Jonas Mächtig (Ilsfeld) folgte im 4er Kunstrad der nächste EM-Titel für Deutschland. Janina Setzer, Julia Matt, Hannah Elsässer und Natalie Grote vom RMSV Aach gingen sehr konzentriert an den erneuten Gewinn des Junioren-Europameistertitel ran. Übung für Übung spulten sie in Ruhe ab und wurden mit 183,51 Punkten und nach 2021 mit dem zweiten EM-Titel ihrer Laufbahn belohnt. „Das war für uns ein toller Abschluss in unserem letzten Juniorenjahr“, so Julia Matt. „Unsere Kür hat sich deutlich sicherer angefühlt als bei der EM 2021 in Bürglen.“ Hannah Elsässer ergänzte: „Und wir konnten es diesmal mehr genießen, da wir wussten, was auf uns zukommt.“ Dass so viele Fans in der BBC-Arena waren, sei auch kein Druck gewesen, erklärte Natalie Grote: „Es war eher ein Rückhalt für uns.“ Die EM-Siegesparty auf dem Parkplatz durfte natürlich nicht fehlen. „Da wir am Freitagabend dran waren“, so Janina Setzer, „konnten wir anschließend mit unseren Fans auf den EM-Titel anstoßen und feiern. Das war einfach klasse.“
Am Samstag früh ging der deutsche Gold-Regen gleich weiter. Eva und Lena Streit vom RMSV Orsingen im 2er der Juniorinnen patzten zwar ebenfalls wie ihre männlichen Kollegen bei der zweiten Übung. Auch auf einem Rad mussten die beiden bei der Lenkerstanddrehung mit Dornenstand kurz runter. Trotzdem holten sie mit 109,77 Punkten überlegen bei ihrem ersten Start im Nationaltrikot EM-Gold.
„Das war schon ein tolles Gefühl im Nationaltrikot“, zog Eva Streit Bilanz. „Trotzdem waren wir nicht nervöser als sonst auch. Das Training war gut, nur beim Einfahren vor dem EM-Start lief es nicht so gut.“
Ihre Schwester Lena ergänzte: „Das war ein sehr schönes Erlebnis, als bei der Siegerehrung die Deutsche Nationalhymne gespielt wurde. Trotz der Patzer waren wir insgesamt mit den EM-Tagen in Schaffhausen sehr zufrieden. Danke auch an die vielen Orsinger und Bekannten, die den Weg nach Schaffhausen gefunden haben.“ (ws)