2. Bundesliga: HSG Konstanz – HC Elbflorenz 32:37 (13:20). – Sieben Tore Rückstand zur Halbzeit, fünf Minuten vor Ende nur noch drei und dann doch die 32:37-Niederlage gegen den HC Elbflorenz – einmal mehr hat die HSG Konstanz keine 60 Minuten Konstanz hingekriegt. Aber, und das ist einfach schön: Der Zweitligaaufsteiger vom Bodensee wurde von den Zuschauern trotzdem gefeiert.

Im Editorial des HSG-Magazins hat Geschäftsführer André Melchert über verschiedene Reaktionen berichtet, mit denen er in den vergangenen Wochen konfrontiert wurde. Die gute: Verständnis, dass der Aufsteiger in der hochklassigen 2. Bundesliga überfordert ist. Die weniger guten: Unverständnis für Melcherts Personalpolitik und – vor allem – Kritik an Trainer Vitor Baricelli.

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Der Geschäftsführer hat nichts beschönigt, hat zugegeben, dass die Qualität des HSG-Kaders nicht für die 2. Bundesliga genügt. Und er hat beschrieben, dass der 28-jährige Trainer schon alleine aufgrund seines jungen Alters Lehrgeld bezahlen muss. Melchert verwies auf den VfL Potsdam, der nach seinem Aufstieg in die 1. Bundesliga ebenfalls punktlos dasteht und vor allem eines klargestellt hat: Der Trainer bleibt! Genau so ist das auch bei der HSG, O-Ton Melchert: „Vitor hat bei uns eine Jobgarantie.“

Längst geht es bei der HSG Konstanz nicht mehr um den Klassenerhalt. Das Ziel lautet: erster Punktgewinn und, wenn möglich, auch gleich erster Sieg. Gegen den HC Elbflorenz vielleicht? Na ja, dass es einmal mehr nichts werden würde, zeigt sich schnell. 0:2, 2:5, 4:8, 7:12, 10:16 – kontinuierlich steigern die Sachsen den Vorsprung bis zum Halbzeitstand von 13:20. Als die Mannschaften zum Verschnaufen in die Kabine gehen, ist schon klar, wer am Ende der Sieger sein wird.

Das Publikum gerät in Ekstase

Die zweite Halbzeit beginnt mit weiteren Unpässlichkeiten der Konstanzer Handballer, beim 14:23 sind es neun Tore Vorsprung für die Gäste. Aber so wie die trotz allem gutgelaunten HSG-Fans ihre Mannschaft anfeuern, so lassen sich die Konstanzer Spieler keinen Moment hängen. Michel Stotz, Raivis Gorbunovs und Christos Erifopoulos gelingt ein HSG-Dreier zum 17:23, was das Publikum in leichte Ekstase bringt.

Und es wird noch besser, weil die Konstanzer nun befreit spielen und die Dresdener eine beachtliche Arroganz aufs Parkett legen. Nach 43 Minuten steht es nur noch 23:28 – und im Tor der HSG hat der normalerweise als Torwarttrainer tätige Maximilian Wolf seine Beute auf acht gesteigert.

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Nach 50 Minuten steht es 26:30. Geht da noch was? Jonas Hadlich trifft zum 27:30, wenig später Christos Erifopoulos zum 28:31. Die Dresdener wackeln, fünf Minuten vor Ende verkürzt Stotz auf 31:34, wieder nur noch drei Treffer Rückstand und der zurückgekehrte Tom Göres hält. Aber Hadlich will zu viel, sein Pass auf Erifopoulos geht ins Seitenaus. Als nach 57 Minuten Lukas Köder zum dritten Mal mit einem Siebenmeter scheitert, ist die 17. Niederlage im 17. Zweitligaspiel Gewissheit.

HSG Konstanz: Göres, Wolf (Tor); Stotz (4), Czakó, Michelberger (5), Erifopoulos (6/1), Schwormstede, Gorbunovs (3), Knipp, M. Pliuto (2), N. Pliuto (4), Hadlich (2), Fuhrmann, Köder (6/2), Schlafmann. – Z: 950.