Nach dem Derby-Festtag in Balingen mit guter Leistung der HSG Konstanz bei der 26:31-Niederlage gab es zwei freie Tage für die Spieler. An den Weihnachtstagen folgte die Vorbereitung für das Heimspiel am heutigen Freitag, 19 Uhr, in der Schänzlehalle gegen den Tabellenfünften HC Elbflorenz.
Alles andere als ein Sieg für den großen Favoriten aus Dresden wäre eine Überraschung. Der Tabellenfünfte hatte zuletzt den Zweiten aus Hüttenberg knapp besiegt und hält damit mit nur drei Zählern Rückstand auf Platz zwei den Anschluss zu den Aufstiegsrängen. Geschenke wird es für die Konstanzer somit sicherlich keine geben.
Zweites Duell in dieser Saison
Erst im August hatten sich beide Teams in Allensbach in der ersten Runde des DHB-Pokals duelliert. Lange lieferten sie sich einen packenden Pokalkampf, ehe sich Dresden in der letzten Viertelstunde den 35:30-Auswärtssieg sichern konnte. Seitdem liegen komplett unterschiedliche Verläufe der Hinrunde hinter den Clubs. Dresden möchte so schnell wie möglich in Liga eins und ist dafür im Soll, die HSG hingegen musste etliche Rückschläge verkraften.
Dass die Moral – umso beeindruckender nach vielen frustrierenden Niederlagen – trotzdem stimmt, zeigte das Derby in Balingen, als die Konstanzer dem Favoriten ordentlich Probleme bereiteten und gut mithielten. Bemerkenswert war dabei, dass rund 200 Konstanzer Anhänger ihre Mannschaft anfeuerten, mit viel Applaus bedachten und ihr für den kämpferischen Auftritt Respekt zollten.
Das zeigt, auf welch treue Fans sich die HSG verlassen kann – obwohl es seit Juni und den Aufstiegsspielen nicht mehr viel zu feiern und zu lachen gab. Mitleiden, verzweifeln, Frust verarbeiten heißt es seitdem Woche für Woche.
Nach 16 Niederlagen und ohne jeden Punkt wäre eine solche Unterstützung an viele anderen Standort so wohl nicht denkbar. Dieser Verpflichtung möchte man im letzten Spiel des Jahres gerecht werden und noch einmal angreifen, ehe im Januar der Spielbetrieb aufgrund der Weltmeisterschaft ruhen wird.
Gäste mit starkem Kader
Dresden bringt allerdings jede Menge Qualität mit. Gegen Hüttenberg glänzten vor allem Torhüter Robin Cantegrel mit über 41 Prozent gehaltener Bälle sowie Zehn-Tore-Mann Timo Löser. „Ein Top-Gegner, der einen sehr guten Kader hat und auch bei Wechseln das Niveau halten kann“, weiß der Konstanzer Trainer Vitor Baricelli.
Er erwartet wieder „ein sehr intensives Spiel mit noch mehr Zweikämpfen als in Balingen. Dresden führt diese Zweikämpfe oft, vor allem in der Mitte.“ Intensität und Disziplin sind daher auch wieder die Stichworte, die für ihn von entscheidender Bedeutung sein werden.
Schließlich – so ein Sprichwort aus seiner Heimat Brasilien – soll endlich das schwer auf dem Rücken lastende Klavier abgeworfen und der Knoten zum Platzen gebracht werden. Ob dabei im Team der HSG die zuletzt fehlenden Konstantin Poltrum, Felix Sproß sowie im Falle einer Nicht-Genesung von Torhüter Poltrum Noah Frensel oder Konstantin Pauli wieder einsetzbar sein werden, wird sich kurzfristig vor der Partie gegen Dresden entscheiden. Fest steht, dass Mathieu Fenyö sich noch gedulden muss und im neuen Jahr einen neuen Anlauf nehmen wird. (joa)