Handball, 2. Bundesliga: HSG Konstanz – Eintracht Hagen 26:36 (11:17). – Wenn nicht jetzt, wann dann? Wer kennt das Lied der Kölner Höhner-Jecken nicht. Für die HSG Konstanz stellte sich diese Frage tatsächlich. Eintracht Hagen hat nur zwei Punkte Vorsprung in der Tabelle, man kann aufschließen, nein, man muss aufschließen, um nicht frühzeitig vollends abgeschlagen zu sein in der 2. Bundesliga. Doch sollen, müssen, wollen heißt eben noch lange nicht können. Und so kassiert der Aufsteiger vom Bodensee eine böse 26:36-Niederlage.
Die Frage also vor Anpfiff: Sollte der HSG Konstanz endlich mal eine konstant gute Leistung über 60 Minuten gelingen? Nun denn, bis zum 1:1 in der 2. Minute gelingt das. Klingt ein bisschen hämisch, aber leider ist es die Realität. Denn nach ihrem Tor zum 2:1 geben die Gäste aus Nordrhein-Westfalen die Führung nicht mehr ab. Zwar kommt die HSG bis zur 15. Minute (8.) immer wieder bis auf ein Tor heran, doch den Ausgleich schafft sie nicht.
Bald darauf geht es für die Konstanzer auch nicht mehr um einen möglichen Ausgleich, sondern darum, den Zwei-Tore-Vorsprung der Hagener wenigstens wieder auf nur minus zu verkürzen. Chancen hierzu gibt es viele, aber nicht nur einmal scheitert Kreisläufer Nikita Pliuto aus freier Wurfposition. Dann brettern Lars Michelberger und Sören Fuhrmann den Ball gegen den Pfosten, Lukas Köder und Raivis Gorbunovs finden ihren Meister im starken Gäste-Torhüter Maurice Paske. Und nach dem 10:12 geht‘s gänzlich dahin. Bis zum 10:16 gelingt der HSG kein einziger Treffer, ehe Köder per Siebenmeter die totale Flaute beendet. Als die Halbzeitsirene dröhnt, steht es 11:17, auch deshalb, weil sie Sekundenbruchteile zu früh ertönt und Jo Knipps Treffer eben nicht mehr zählt.
Kurz keimt Hoffnung auf
15 Minuten durchschnaufen. Als die Handballer wieder auf dem Parkett stehen, macht der Hallensprecher Tempo, animiert die Zuschauer zum Klatschen. Ein Akt der Verzweiflung oder weil sich das eben so gehört? Sogleich bricht Jonas Hadlich durch die gegnerische Deckung, wird gefoult und Christos Erifopoulos verwandelt den Siebenmeter. Geht da was? Wie schon zuletzt gegen Dormagen, als man nach einem 13:17-Rückstand zur Halbzeit noch bis auf unentschieden heran kam? Das Momentum freilich konnte dann ja nicht genutzt werden, was also diesmal?
Das HSG-Team scheint jetzt zu leben, verkürzt auf 16:20, hat kurz darauf in Überzahl die Chance auf 18:22. Doch ausgerechnet dann fabriziert Felix Sproß einen Fehlpass und es heißt stattdessen 17:23. Ab da ist Schicht im Schacht, ein kurzes Strohfeuer war‘s nur, Hagen landet den Kantersieg. Das bittere Fazit für die HSG Konstanz: So reicht‘s nicht für die 2. Bundesliga!
HSG Konstanz: Poltrum, Göres (Tor) – Stotz (3), Michelberger, Sproß (2), Erifopoulos (4/2), Schwormstede (2), Gorbunovs (1), Knipp, M. Pliuto (3), N. Pliuto (4), Hadlich (4), Fuhrmann (1), Köder (2/1), Schlafmann.