Als Klaus Mutter die Schiedsrichterprüfung ablegte, da waren die meisten Spielleiter, die heute auf den Sportplätzen aktiv sind, wohl noch nicht einmal auf der Welt. 1985 war das, 17 Jahre war er alt. Inzwischen ist er Mitte 50 und wird in der Oberliga eingesetzt. Das ist kein Widerspruch, er pfeift die Spiele nicht mehr, sondern bewertet als Beobachter die Leistungen der jungen Kameraden, entscheidet mit über Auf- und Abstieg.
Sein Vater Josef war Schiri, sein Sohn Erik ebenfalls, Klaus ist weiterhin aktiv: „Bei mir war das rein durch den Vater, der hat mich immer wieder gefragt. Irgendwann hab ich es eben ausprobiert und aus meiner Sicht war das genau die richtige Entscheidung.“ Dass er bis zum Aufstieg in die Landesliga 1993 acht Jahre brauchte, lag nicht etwa an schwachen Leistungen, sondern „damals musste man sehr viel Erfahrungen im Bezirk sammeln, ehe man aufsteigen konnte. Die Konkurrenz war zu jener Zeit in manchen Klassen viel größer als heute.“ Nach zweijährigem Gastspiel in der Verbandsliga stieg er in die Oberliga auf, beendete dort die aktive Zeit 2008.
Nahtloser Wechsel zu Beobachtern
Nahtlos wechselte er zu den Beobachtern. Nach einem halben Jahr auf Bezirksebene folgte auch hier die Verbandsebene, seit 2019 zählt Klaus Mutter für den SV Deggenhausertal als Beobachter in der Oberliga. Dabei sieht er nicht nur Unterschiede zu früher im Alter der Unparteiischen und im wiederholt angepassten Beobachtungsbogen, auch das Gespräch nach dem Spiel wurde teils schwieriger: „Auf Bezirksebene versucht mancher, Fehler wegzureden – in der Liga hingegen wird das, was der Beobachter sagt, akzeptiert.“ Und in der Oberliga stehen dem Beobachter sogar Videoaufzeichnungen zur Verfügung. „Das habe ich in den drei Jahren aber noch nie gebraucht.“
Ein Aspekt aus seinem Schiri-Leben darf auf keinen Fall vergessen werden: 17 Jahre lang, von 2003 bis 2020, war er Obmann der SR-Gruppe Markdorf. In dieser Zeit verdoppelte sich die Mitgliederstärke von 22 auf etwa 40. Und warum ist er noch immer unterwegs? „Weil es einfach Spaß macht!“