Fußball-Oberliga: Sportlich läuft es rund beim 1. FC Rielasingen-Arlen, dem Oberligisten aus dem Hegau. 20 Punkte in elf Spielen bedeuten Rang sechs. Zuletzt wurden mit dem 1. Göppinger SV und der als Tabellenführer angereisten TSG Backnang zwei Spitzenteams auf der Talwiese jeweils mit 2:1 geschlagen. Ist man daher mit den Topteams auf Augenhöhe, sollte gar die Zielsetzung nach oben korrigiert werden?
„Die Oberliga ist extrem ausgeglichen und es kann gefühlt jeder jeden schlagen. Wir gehen in die Spiele und versuchen, sie zu gewinnen. Und wenn es klappt, freuen wir uns natürlich sehr darüber“, hält Trainer Michael Schilling den Ball verbal flach. Auch Andreas Piller, zur Zeit im Vereinsvorstand für die sportlichen Belange zuständig, hält wenig von höheren Ambitionen: „Für uns ist nach wie vor jeder Punkt ein Punkt gegen den Abstieg, denn bei sechs bis sieben Absteigern reichen drei sieglose Spiele, und die Lage wird wieder ernst.“
Allerdings: Die Elf von Trainer Schilling ist in Zweikämpfen entschlossener geworden und tritt konsequenter auf. Einzelne Spieler möchte Schilling dabei gar nicht hervorheben, er sieht eher das ganze Team auf einem guten Weg: „Wir haben ein extrem junges Team, und da haben sich viele Spieler so entwickelt, wie wir uns das vorstellen, aber ich denke, dass vor allem die Mannschaft zusammengewachsen ist und sich zu einer echten Einheit geformt hat.“
Selbst Ausfälle von wichtigen Stützen wie zuletzt in der Innenverteidigung Daniel Niedermann können ausgeglichen werden. Und vor allem im Spielaufbau ist mehr Sicherheit eingekehrt. Kassierte die Schilling-Elf als Oberliga-Neuling oftmals noch unnötige, aus Fehlpässen im Aufbau resultierende Niederlagen, so geht es jetzt deutlich ballsicherer und risikoärmer nach vorne – vor allem auf dem heimischen Kunstrasen, mit dem sich die Gegner eher schwer tun.
Oliver Hennemann pausiert
Zunehmende Stabilität also auf dem Rasen, dafür wilde Gerüchte in der Hegauer Fußballszene in Sachen Funktionäre. Zuletzt hielt sich der langjährige Trainer und der zuletzt als Sportlicher Leiter tätige Oliver Hennemann im Hintergrund, von Entlassung war gar die Rede. Doch sowohl Andreas Piller, der gemeinsam mit Michael Schilling für die sportlichen Belange zuständig ist, als auch Vorstandsmitglied Oliver Ley betonen, dass es vielmehr eine abgestimmte Auszeit sei. „Die Vorbereitung und die Transferperiode waren hart und anstrengend. Ich konzentriere mich aktuell auf Familie und Beruf – und ich habe das Glück, dass andere das gerade auffangen können“, sagt Hennemann selbst zur aktuellen Situation.
Aber zunächst stehen zwei Derbys (in Ravensburg und zuhause gegen den FC 08 Villingen) sowie das Spiel gegen einen ambitionierten Gast, die Stuttgarter Kickers, auf dem Programm.