Oberliga: Eiche Radolfzell – ASV Urloffen II (Samstag, 20 Uhr, Mehrzweckhalle Böhringen). – Dieser Saisonauftakt hat es in sich. „Wir freuen uns, dass es wieder losgeht“, sagt Simon Rebholz. Der Sportliche Leiter bei den Oberligaringern von Eiche Radolfzell weiß aber auch, dass die ersten beiden Heimkämpfe eine echte Standortbestimmung für sein junges Team werden.
„Wir haben gleich zwei Kracher zum Start“, sagt der 49-Jährige. An diesem Samstag kommt die Bundesligareserve des ASV Urloffen in die Böhringer Mehrzweckhalle, eine Woche darauf der ASV 1885 Freiburg. „Danach wissen wir gleich, wohin die Reise geht“, sagt Rebholz, der den Verbandsligameister und Aufsteiger aus dem Breisgau als großen Titelfavoriten ansieht.
Großes Lob an den Gegner
Zunächst geht es jedoch gegen Urloffen II. Vor dem ersten Gegner hat der Radolfzeller großen Respekt. Die ASV-Reserve sei erfahrungsgemäß in den ersten Kämpfen immer sehr stark. „Die erste Mannschaft ringt noch nicht, da weißt du nie, in welcher Aufstellung sie kommen“, sagt Rebholz, der den Verein aus einem Ortsteil der Gemeinde Appenweier im Ortenaukreis in den höchsten Tönen lobt:
„Sie haben eine super Jugend. Auch in der zweiten Mannschaft ist Urloffen stark besetzt.“ In den Duellen zwischen den Eiche-Ringern und dem Oberliga-Neuling, der dank des Rückzugs des TuS Adelhausen II aufsteigen durfte, gehe es immer ums Prestige. „Viele kennen sich aus Kindertagen, das macht richtig Spaß“, sagt Simon Rebholz.
Team setzt auf Eigengewächse
Die beiden Vereine haben eine ähnliche Philosophie, setzen auf den eigenen Nachwuchs. „Unsere junge, talentierte Mannschaft ist zusammengeblieben“, sagt Simon Rebholz über das Radolfzeller Team, das im vergangenen Jahr Vizemeister wurde. Das vorläufige Ende einer beispiellosen Serie. Seit der Gründung 2017 waren die Eiche-Ringer in jedem Sommer – mit Ausnahme der Coronasaison 2020 – aufgestiegen.
Bis in die höchste Liga Südbadens. Nach Platz zwei im Vorjahr wollen sie nun wieder „oben mitringen im ersten Drittel der Tabelle“, erklärt der Sportliche Leiter, der an der Marschroute festhält. „Wenn es nicht langt, ringen wir eben unten mit oder steigen ab. Wenn wir es schaffen, probieren wir es auch in der Regionalliga mit den eigenen Ringern.“
Der einzige Abgang in diesem Sommer schmerzt und freut Simon Rebholz zugleich. Sein Sohn Jannis, der in der vergangenen Saison alle seine Kämpfe gewonnen hat, zum Teil auch in höheren Gewichtsklassen, ist zur KG Baienfurt/Ravensburg in die Bundesliga gewechselt. „Das ist ein echter Zwiespalt“, sagt Papa Rebholz, der die Lücke, die sein Junior hinterlässt, mit der Verpflichtung des Moldawiers Dumitru Cojocari schließen will.
Neben dem Neuzugang gehören nun zwei weitere Eigengewächse fest zum Kader des Oberligateams von Trainer Ghenadi Tulbea: Jan Aleinikov, der in der vergangenen Saison bereits einen Kampf bestritt, und Robin Bader, der auch schon Einsätze hatte. „Unsere Jungs können gegen alle gewinnen, aber auch verlieren“, sagt Simon Rebholz.
Im Vorjahr seien die meisten Duelle schon sehr eng gewesen in der ausgeglichenen Oberliga, aus der der Meister in die Regionalliga auf- und der Letzte in die Verbandsliga absteigt. „Die Liga ist richtig cool, da gibt es echte Rivalitäten“, sagt der Sportliche Leiter der Radolfzeller. Der erste große Rivale kommt gleich zum Auftakt der Saison an diesem Samstag nach Böhringen und heißt ASV Urloffen II.