Fußball: Beim außerordentlichen Verbandstag des Südbadischen Fußballverbandes, der virtuell durchgeführt wurde, wurde der Abbruch der Saison 2020/21 zum 30. Juni beschlossen. Dafür gab es mit 159 Ja-Stimmen eine große Mehrheit.

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Die Meister werden per Quotientenregelung ermittelt, Absteiger wird es keine geben. Die Tabellenzweiten, die am Ende der Saison die Möglichkeit gehabt hätten, in einer Relegation den Aufstieg zu erreichen, gehen dagegen leer aus. Wir haben uns bei Vertretern der unmittelbar betroffenen Vereinen umgehört:

Cengiz Bozkurt (Pressesprecher Türkischer SV Singen).
Cengiz Bozkurt (Pressesprecher Türkischer SV Singen). | Bild: privat
  • Cengiz Bozkurt, Pressesprecher des Türkischen SV Bodensee, Zweitplatzierter der Bezirksliga Bodensee: „Es ist schade, dass die Abstimmung so ausgegangen ist. Mannschaften im Tabellenkeller, die nichts geleistet haben, bekommen durch den Nichtabstieg einen Bonus, während wir als Herbstmeister nicht davon profitieren. Ich verstehe, dass zurzeit eine besondere Situation gegeben ist, aber es hätte fairere Lösungen gegeben. Dass es anders geht, zeigen die Entscheidungen in anderen Verbänden, wie zum Beispiel in Schleswig-Holstein. Es wäre gerecht gewesen, die besten Zweitplatzierten der einzelnen Staffeln aufsteigen zu lassen. Auch wenn es weh tut, müssen wir die Entscheidung aber akzeptieren. Juristisch dagegen vorgehen werden wir nicht. Wir wollen in der nächsten Saison uns auf sportlichem Weg den Aufstieg sichern – auch wenn noch völlig unsicher ist, wann überhaupt wieder gespielt werden darf.“
Joachim Ruddies (Trainer SpVgg F.A.L.).
Joachim Ruddies (Trainer SpVgg F.A.L.). | Bild: Vedat Alyaz
  • Joachim Ruddies, Trainer der SpVgg F.A.L., Zweitplatzierter der Landesliga Staffel 3: „Ich wusste schon vorher, dass das so ausgehen würde, auch wenn ich insgeheim auf eine Überraschung gehofft habe. Nachvollziehen kann ich das Abstimmungsergebnis aber nicht. Wenn es keine Absteiger gibt, sollte es auch keine Aufsteiger geben. Eine Annullierung der Saison wäre aus meiner Sicht gerechter gewesen. Wir müssen das nun hinnehmen. Gegen dieses Ergebnis vorzugehen, hat keinen Sinn und würde nur Kraft kosten.“
Abdullah Karaboga (Präsident Türkischer SV Konstanz).
Abdullah Karaboga (Präsident Türkischer SV Konstanz). | Bild: Jürgen Rössler
  • Abullah Karaboga, Präsident des Türkischen SV Konstanz, Meister der Bezirksliga Bodensee und Aufsteiger in die Landesliga III: „Wir freuen uns riesig, auch wenn es am Grünen Tisch entschieden wurde. Wir haben es aber durch die tollen Leistungen in der Vorrunde sportlich verdient. Ich gönne es den Spielern, die alles gegeben haben. Das ist das perfekte Geschenk zu unserem 40. Jubiläum. Nur schade, dass wir den Erfolg nicht ausgelassen feiern können – trotz der Euphorie müssen wir vernünftig bleiben. In der Landesliga wird es für uns nicht einfach werden. Wir werden aber alles geben, um uns da zu bewähren.“
Siegfried Endres (Vorsitzender VfR Stockach).
Siegfried Endres (Vorsitzender VfR Stockach). | Bild: privat

Siegfried Endres, Vorsitzender des VfR Stockach, SBFV-Pokalhalbfinalist: „Ich habe als Delegierter für den SBFV-Vorschlag gestimmt. Ansonsten hätten wir das Problem der zu großen Mannschaftsstärken in den Ligen. Was den SBFV-Pokal angeht, wäre uns eine sportliche Lösung natürlich am liebsten. Ein Losentscheid wäre die letzte Option, schließlich sind wir Fußballer und keine Lottospieler. Wenn es irgendwie möglich ist, wollen wir das Halbfinale gegen Rielasingen im Osterholz spielen – am besten vor Zuschauern.“

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