Oberliga: TuS Steißlingen – SG Ohlsbach/Elgersweier 41:34 (20:14). – „Schalalalalalala“, singt die ganze Mindlestalhalle, dann – ganz wichtig – mit langgezogenem U, „TuuuuuuuS Steißlingen!“ Es ist der Ohrwurm dieses Samstagabends, ach was, der ganzen Saison in der Oberliga Südbaden.
Die Handballer aus dem Hegau haben auch ihre letzte Rundenpartie gegen den Tabellenvorletzten SG Ohlsbach/Elgersweier standesgemäß mit 41:34 (20:14) gewonnen und feiern zum zweiten Mal in Folge die Meisterschaft. Alle 13 Partien auf heimischem Parkett hat die Mannschaft von Trainer Jürgen Herr gewonnen, richtig knapp wurde es selten. „Es war eine sehr intensive Saison“, sagt Herr, der das Team im vergangenen Sommer übernommen hatte.
Wie zuvor Abteilungsleiter Markus Stich bei der Ehrung der Mannschaft, lobt auch der 43-jährige Trainer „die unglaublich starke Teamleistung. Wir sind immer als Einheit aufgetreten und jeder hat seinen Teil beigetragen.“ Das steht sinnbildlich auch für das letzte Heimspiel und die anschließende Meisterfeier in der Handball-Festung im Mindlestal.
Die Steißlinger zeigen gegen den Tabellenvorletzten aus dem Ortenaukreis von Beginn an einen konzentrierten Auftritt. Als die Gäste nach mehr als sieben Minuten erstmals ins Tor treffen, war der Spitzenreiter schon fünfmal erfolgreich. Wenig später beträgt die Führung der Gastgeber bereits acht Treffer (11:3/13.).
Deutlicher letzter Sieg
TuS-Torhüter Erik Seeger ist bei 13 Paraden wieder einmal kaum zu überwinden, zudem erzielt er selbst in Überzahl zwei frühe Treffer über das gesamte Spielfeld hinweg ins leere SG-Tor. So nehmen die Hegauer ein komfortables 20:14 mit in die Pause – und auch wenn die Gäste in der zweiten Hälfte die Gegenwehr erhöhen und zwischenzeitlich bis auf zwei Treffer herankommen (28:26/46.), ist es am Ende mit 41:34 eine klare Sache.
Als die Partie abgepfiffen wird und sich die Spieler beider Teams auf dem Feld abklatschen, holt der verletzte TuS-Torhüter Leon Sieck die vorbereiteten blauen Titel-Shirts aus einem Karton. „Meister Oberliga Südbaden 2024/2025“ steht auf dem Rücken, „TuS Steißlingen back to back Meister“ auf der Brust, in Anlehnung an den zweiten Titel in Serie.
Bereits im vergangenen Jahr belegten die Hegauer Rang eins vor der HSG Konstanz II, damals verpassten sie aber in der Relegation wegen eines Tors den Aufstieg. In diesem Jahr müssen sie keine Überstunden machen, die Oberliga-Meisterschaft reicht. „Regionalliga, wir sind wieder da!“, steht auf einem Transparent, das die Mannschaft präsentiert.
„Schalalalalalala“, singen Zuschauer und Spieler nun ihre Titel-Hymne, „TuuuuuuuS Steißlingen!“ Und Kreisläufer Lennart Sieck ist „mega erleichtert“, da ein „Riesendruck“ auf der Mannschaft gelastet habe, wie er zugibt. Ein wichtiger Faktor für den konstant großen Erfolg im Handballdorf Steißlingen sei die pure Freundschaft der Spieler. „Wir sind ein familiärer Verein. Hier spielt niemand wegen des Geldes“, sagt Lennart Sieck, der wie sein Bruder Leon, Philipp Klotz, Daniel Weber und Claudio Gattinger bereits bei den Meisterschaften 2017 und 2020 auf dem Parkett stand.
Oberstes Regal beim Partymachen
Die Feier-Klassiker dröhnen aus den Boxen, als die Handballer und ihre treuen Fans mittendrin sind in der Party. „We are the champions“, dann „An Tagen wie diesen“. Ein Leiterwagen, gefüllt mit Kaltgetränken, wird in die Halle gezogen.
Dass sie ihr handballerisches Handwerk besonders gut beherrschen, haben die Steißlinger erneut bewiesen, doch wie sieht es mit dem Feiern der Erfolge aus? „Das hält sich die Waage“, sagt Lennart Sieck und lacht, „beim Partymachen sind wir auch oberstes Regal.“ Dann stürzt er sich mitten ins Geschehen, das noch lange nicht enden wird.
„Diese Meisterfeier war ein ganz besonderer Moment für das gesamte Team und den ganzen Verein“, sagt Trainer Jürgen Herr am Morgen danach, „wir durften endlich loslassen und den Erfolg gemeinsam feiern. Das ging definitiv länger als geplant.“ Nicht wenige werden ihren Titel-Ohrwurm wahrscheinlich bis weit in die Woche mitnehmen. „Schalalalalalala – TuuuuuuuS Steißlingen!“
TuS Steißlingen: Seeger (2), Maier (Tor); Tassone, Riegler (7), Lennart Sieck (7), Renz, Ruß (6/3), Müller, Rimmele (1), Klotz (1), Gattinger (1), Hohlweg (8), Schmidt (6/1), Weber (2).