Fußball, Bezirkspokal, Finale: Traditionen brechen – das war das Motto des Fußball-Bezirksvorsitzenden Konrad Matheis für das jährliche Pressegespräch mit dem SÜDKURIER und den Trainern der Mannschaften, das immer wenige Tage vor dem Finale des Bezirkspokals am Bodensee stattfindet. Denn während in den vergangenen Jahren jeweils „nur“ die beiden Trainer der Herren-Mannschaften erschienen, waren diesmal beim Ausrichter SV Orsingen-Nenzingen erstmals auch die Verantwortlichen der Frauen-Teams dabei.

SG Öhningen-Gaienhofen/Bankholzen-Moos gegen SC Konstanz-Wollmatingen bei den Frauen

Im Endspiel der Frauen trifft die SG Öhningen-Gaienhofen/Bankholzen-Moos auf den SC Konstanz-Wollmatingen – der Kreisliga-A-Spitzenreiter also auf den Tabellendritten der Bezirksliga. Ist ein Klassenunterschied zu erwarten? Manuel Duran von den Konstanzerinnen warnt sein Team: „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe“, sagt er.

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Die Spielgemeinschaft von der Höri habe er schon gegen die eigene Reservemannschaft gesehen. „Das ist eine Mannschaft, die das Bezirksliga-Tempo gehen und uns ärgern kann“, sagt Duran, der seit dieser Saison das Team trainiert. Nicht umsonst habe der Kreisliga-A-Tabellenführer unter anderem gegen den FC Hilzingen, aktuell Fünfter der Bezirksliga, gewonnen.

Menzel träumt vom Triple

Dagegen spricht Max Menzel von einer klaren Außenseiterrolle. „Das ist die beste Mannschaft in der Bezirksliga nach dem SV Deggenhausertal II. Wir werden eine Topleistung brauchen, freuen uns aber darauf, weil das natürlich für alle Mannschaften ein absolutes Highlight ist.“ Menzel, der vor anderthalb Jahren die Elf übernahm, will gemeinsam mit seiner spielenden Co-Trainerin Jasna Formanski den Frauenfußball auf der Höri nach vorne bringen. In dieser Spielzeit träumt er aber mit der SG erst mal vom Triple: „Die Hallenbezirksmeisterschaft haben wir gewonnen, jetzt haben wir noch zwei Titelchancen“, sagt der Gaienhofener.

Die Veranstalter des SV Orsingen-Nenzingen (von links) Alexander Seliger, Frank Veit, Klaus Stehle sowie der Bezirksvorsitzende Konrad ...
Die Veranstalter des SV Orsingen-Nenzingen (von links) Alexander Seliger, Frank Veit, Klaus Stehle sowie der Bezirksvorsitzende Konrad Matheis auf dem Sportgelände des Bezirksliga-Clubs. | Bild: Julian Widmann

FC Hilzingen gegen Aach-Linz bei den Herren

Nach der ersten Entscheidung steht im Sportpark Orsingen-Nenzingen dann um 16.30 Uhr das Finale der Herren an. Und diese Begegnung könnte richtig eng werden, schließlich waren beide Duelle in der Liga bis zum Schlusspfiff hart umkämpft. Das Hinspiel endete 3:3, das Rückspiel gewann der TSV Aach-Linz in Hilzingen mit 3:2 – durch einen Treffer in letzter Sekunde. „Ich erwarte wieder eine ausgeglichene Partie. Hilzingen hat einige Spiele unglücklich verloren. Wir dürfen uns nicht von der Tabelle blenden lassen“, sagt Johannes Schalk, Co-Trainer von Patrick Hagg beim TSV Aach-Linz. Und Schalk ergänzt: „Sie spielen engagiert und haben richtig Qualität.“

Für Rogosic ist Aach-Linz klarer Favorit

Für Neno Rogosic, der einst mit Hagg beim SC Pfullendorf zusammen spielte und mit dem TSV-Coach nach wie vor befreundet ist, sind die Linzgauer klarer Favorit: „Das ist eine richtig gute Mannschaft. Der Kern dieses Teams spielt seit Jahren zusammen. Sie sind nicht umsonst Zweiter in der Bezirksliga.“ Für den Hilzinger Coach wäre der Klassenerhalt seines Teams zwar wichtiger, dennoch wollen sein Team und er unbedingt den Pokalsieg: „Es ist etwas Besonderes vor vielen Zuschauern. Da wollen wir natürlich unser bestes Spiel zeigen und gewinnen.“

Johannes Schalk, Co-Trainer des TSV Aach-Linz (links) und Neno Rogosic, Coach des FC Hilzingen.
Johannes Schalk, Co-Trainer des TSV Aach-Linz (links) und Neno Rogosic, Coach des FC Hilzingen. | Bild: Julian Widmann

Schalk kann den Pfingstsonntag kaum abwarten. Beim TSV wird unter anderem ein Fanbus am Start sein. Lautstarke Unterstützung also garantiert. „Wir freuen uns wahnsinnig und werden auch alle Spieler in den Kader mitnehmen, die bei uns in dieser Pokalsaison schon mal mitgespielt haben“, sagt der Co-Trainer.

Bei den Aach-Linzern habe der Bezirkspokal schon immer einen hohen Stellenwert: „Das ist einfach was Besonderes. Und es braucht ja relativ wenige Siege, bis man eine Titelchance hat“, sagt er mit einem Schmunzeln. „Wir waren jetzt lange nicht mehr im Finale und sind froh, wieder dabei zu sein.“

Für Aach-Linz muss es allerdings nicht der letzte Höhepunkt in dieser Saison sein. Die Elf von Patrick Hagg ist voll auf Kurs Aufstiegsrelegation. Stand jetzt geht es gegen den FV Möhringen, der in der Bezirksliga Schwarzwald auf Rang zwei steht. „Wir denken jetzt nur an Hilzingen. Und danach können wir uns dann zwei weitere Highlight-Spiele erarbeiten“, sagt Schalk.