Den ersten Matchball im Finale der deutschen Volleyballmeisterschaft hat der VfB Friedrichshafen mit dem 1:3 in Berlin vergeben. Nun wird eben am Sonntag (14.30 Uhr) in der ZF-Arena in Friedrichshafen entschieden, ob es einen neuen (der VfB vom See) oder einen alten deutschen Meister geben wird. Hier die Gründe, warum es der VfB Friedrichshafen sein wird, der zum 14. Mal die „Salatschüssel“ in die Höhe recken wird.

  • Der Heimvorteil ZF-Arena: Der Friedrichshafener Trainer Vital Heynen ist nicht müde geworden, während der Punkterunde immer wieder darauf zu verweisen, wie wichtig für ihn und seine Mannschaft Rang 1 am Ende der Saison erreicht zu haben. Der Heimvorteil sei ein großer Vorteil, so die Begründung des Belgiers fürs nimmermüde Antreiben seiner jungen Spieler. Statt 8795 fanatisch ihre Lieblinge anfeuernden Fans gegen sich, hoffentlich 4000 Schlachtenbummler in blau-weiß hinter sich – das kann entscheidende Wirkung haben.
  • Der Saisonverlauf: „Damit haben wir rechnen müssen, dass das ein anderes Spiel werden wird als das erste in Friedrichshafen“, sagte Sebastian Schmidt, Geschäftsführer der Volleyball GmbH, nach dem 1:3 in der Hauptstadt enttäuscht, aber gefasst. Die Statistik spricht weiter klar für den VfB Friedrichshafen. Der hatte in den fünf Begegnungen zuvor (Supercup, DVV-Pokal und Hauptrunde) nicht eine einzige verloren und nur drei Sätze an den Kontrahenten abgegeben.
    „Dass wir nicht alle sechs Partien gewinnen können, damit musste ja gerechnet werden“, fügt Schmidt an.
  • Die Psychologie: Noch einmal werden Kapitän Simon Tischer und seine Volleyballkollegen solch eine Chance – die Rallye vom 13:16 zum 22:22 brachte keine Wende – nicht mehr auslassen. „Das 23:25 hat ihnen sehr weh getan“, sagte Co-Trainer Adrian Pfleghar nach der Niederlage und wandelte den Frust schnell in positive Energie um. Am Sonntag werde der VfB Friedrichshafen mit dem Revanchegedanken und der Extraportion „gesunder Aggression“ in die Partie gehen.
  • Die Berlin Recycling Volleys: Erst im sechsten Spiel hat die Mannschaft von Trainer Robert Serniotti einen Sieg über den VfB bejubeln können. Da hatten die Berliner zum ersten Mal nahezu perfekt gespielt. Das allerdings auf fremdem Terrain zu bestätigen, ist eine ganz andere, schwierigere Sache.
  • Der VfB Friedrichshafen: Der Vizemeister hat in Berlin – auch aus den genannten Gründen – nicht das gespielt, „was uns die Saison über ausgezeichnet hat“. Zu viele Gedanken an die mögliche Meisterschaft hätten dazu beigetragen. Das werde am Sonntag nicht noch einmal passieren, sagt der erfahrene Simon Tischer. Es werde „keine sehr starken Abweichungen“ mehr geben, vor allem nicht im Block und in der Feldabwehr. Gelingt dies dem VfB, dann ist Trainer Vital Heynen sicher, dass seine Mannschaft „ein super Spiel“ abliefern wird – mit dem erhofften Resultat. Sollte der deutsche Meistertitel aber doch an die Berlin Recycling Volleys gehen, hat der VfB Friedrichshafen trotzdem beste Gründe zu feiern. „Egal, wie die Serie endet“, hat Sebastian Schmidt schon vor den Play-offs klar gemacht, „mit Supercup und DVV-Pokal haben wir schon so viel erreicht. Dafür möchten wir uns bei den Fans mit einer Party bedanken.“