Volleyball, DVV-Pokal, Halbfinale: United Volleys Rhein-Main – VfB Friedrichshafen 0:3 (23:25, 16:25, 17:25). – Auf dem Weg zur Titelverteidigung hat sich der VfB Friedrichshafen auch von den Rhein-Main-Volleys kein Bein stellen lassen. Die Mannschaft von Trainer Vital Heynen blieb im vierzehnten Saisonspiel ungeschlagen. Allerdings verlangte der Tabellenzweite gestern Abend in der Fraport-Arena in Frankfurt dem ungeschlagenen Bundesliga-Spitzenreiter nicht wirklich alles ab. Simon Tischer (Zuspiel), Bartlomiej Boladz (Diagonal), Athanasios Protopsaltis, David Sossenheimer (beide Annahme und Außenangriff), Phil Collin, Jakob Günthör in der Mitte und Libero Markus Steuerwald mussten sich nur zeitweise mächtig strecken, um das Finale am 4. März in der SAP-Arena in Mannheim zu erreichen. Dort treffen die Friedrichshafener auf Bühl (3:1 gegen Herrsching).

Die ersten Ballwechsel machten gleich klar, was sich auf dem orangefarbenen Spielquadrat abspielen würde. Fehler durften so wenig wie möglich gemacht werden. Der Gegner nutzt sie sofort. Und so entwickelte sich ein erster Satz zwischen zwei gleichwertigen Kontrahenten (4:2, 6:8, 16:15). Erst gegen Ende des Durchgangs setzte sich der VfB in die bessere Position, nachdem Sossenheimer seinen Angriff im zweiten Anlauf zum 23:21 durchgebracht hatte. Der Schlagabtausch hätte schneller zu Ende sein können, wäre der VfB konsequenter zur Sache gegangen. Dennoch reichte es. Mit einem Hinterfeldangriff verwandelte Proto-psaltis den zweiten Satzball zum 25:23.

Weil beide Teams zuvor ihr Sideout meist durchgebracht hatten, gab es kaum Blockpunkte zu verbuchen. Zu Beginn des zweiten Satzes änderte sich das. Der VfB pflückte dreimal hintereinander die United-Volleys-Angreifer herunter. Zur ersten Technischen Auszeit führte der Favorit klar (8:4), Aufschläger Tischer führte seine Mannschaft zum 10:5. Die fünf Punkte Vorsprung blieben über lange Zeit in diesem zweiten Durchgang bestehen (18:13), dann machte der VfB mit Geduld und noch mehr Cleverness Punkt um Punkt. Beim 20:13 war der zweite Satz praktisch entschieden. Neun Satzbälle (24:15) hatten die Friedrichshafener, beim zweiten schmetterte der Ex-Häfler Adrian Aciobanitei seinen Aufschlag ins Netz.

War’s das schon mit Rhein-Main und dem Finale? Oder hat der mühelose Durchgang den Favoriten nachlässig gemacht? Der machte zunächst vor allem bei den langen Ballwechseln keine gute Figur (8:7). Zwei Asse von Phil Collin später hatte sich der Titelverteidiger dann aber wieder einen komfortableren Zwischenstand (12:9) herausgespielt. Seine Wackelphase war zu Ende, hochkonzentriert setzten sich Tischer & Co. in Szene – und von Rhein-Main ab (17:13), ließen den Gastgebern keinen Stich mehr. Schon der erste Matchball saß. Sossenheimer ließ sich nicht zweimal bitten.

Selbst Vital Heynen war überrascht, wie geduldig, clever und konsequent seine Jungs ins Finale stürmten: „Wow!“, jubelte der Coach. „Das war wohl unser bestes Spiel der Saison!“