Fußball-Landesliga: – Mitte September schien sich die Saison für den VfR Bad Bellingen und den SV 08 Laufenburg in gegensätzliche Richtungen zu entwickeln. Während der SV 08 als Landesliga-Dritter die Verfolgergruppe anführte, lag der VfR am Tabellenende.
Nun, fünf Spieltage später, einte beide Clubs im direkten Duell die Hoffnung, der jeweils eigenen sportlich kriselnden Phase ein Ende setzen zu können. Was letztlich dem VfR Bad Bellingen gelang: Durch den 2:1-Sieg verbesserten sich die Gastgeber in der Abstiegszone auf Rang 14.
Es war der dritte Bad Bellinger Saisonerfolg. Ebenso viele weisen die seit fünf Partien sieglosen Null-Achter vor, die als Tabellenneunter nur noch drei Zähler vor dem VfR Bad Bellingen liegen.

„Wir machen uns nicht verrückt“, sagte Michael Wasmer, wobei er als SV-08-Trainer „drei Niederlagen in Serie bisher auch noch nicht erlebt habe“. Letztmals war dies im Oktober 2016 der Fall – ein Dreivierteljahr, ehe Wasmer die erste Mannschaft übernahm.
Die Niederlage beim VfR Bad Bellingen stand konträr zur Wasmerschen Zufriedenheit mit seiner Elf, die „gut umgesetzt hat, was wir uns im Training erarbeitet haben“. Im Vorfeld stand die Erkenntnis, „dass wir uns im Spielaufbau verbessern müssen“, zudem seien im Zentrum die Räume nicht optimal besetzt gewesen. „Daran haben wir taktisch gearbeitet“, angesichts der zu den vergangenen Wochen verbesserten Leistung resümierte Wasmer: „Bitter, wenn du nichts mit nach Hause nimmst.“
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Derweil attestierte VfR-Trainer Yannik Domagala dem eigenen Team ebenso eine gute Umsetzung: „Wir wollten aus einer stabilen Defensive heraus spielen. Das haben die Jungs überragend gemacht.“ Die Regie habe man den Gästen überlassen. „Wir hatten das Spiel in der Hand“, befand Wasmer. Zugleich griff die Offensivtaktik der Bad Bellinger: „Wir wollten vorn Tim Siegin ins Laufen bringen“, erklärte der VfR-Coach, „das ist wunderbar gelungen.“
Beim 1:0 schickte Jonas Domagala den Torjäger auf die Solo-Reise, Wasmer bemängelte das Stellungsspiel seiner Elf (29.).
Beim 2:0 – abermals lief Siegin allein auf Torwart Raphael Scherzinger zu (52.) – reklamierte der Laufenburger Trainer eine Abseitsstellung und sah sein Team bei derlei Entscheidungen zum wiederholten Male im Nachteil.
SV 08 verpasst Führung
Die Effizienz war ein markanter Unterschied. „Die Einstellung hat gestimmt, aber wir haben es verpasst, die Führung zu erzielen“, sagte Wasmer. Nach 20 Sekunden fischte Luca Bannwarth den ersten Laufenburger Schuss aus dem Winkel. „Ich wusste gar nicht, dass Luca so hoch springen kann“, sagte Domagala augenzwinkernd und hob seinen Torhüter aus einer „geschlossenen Mannschaftsleistung“ für sein „Riesenspiel“ heraus: Er habe den VfR später vor dem 1:1 bewahrt, „gab Kommandos, war präsent“. Gegenüber den vergangenen Wochen „haben wir keine individuellen Fehler gemacht“, stellte Domagala zufrieden fest, ein kompakterer Auftritt mit geringeren Abständen verlieh dem VfR mehr Sicherheit.
Pech hatten die Gäste, dass Luca Malzachers 1:1 wegen – laut Wasmer vermeintlichen – Abseits aberkannt wurde. Nach der Pause „haben wir nachgelassen“, räumte er ein, obgleich Tim Oeschger den Anschlusstreffer erzielte. Der Joker vollendete im Strafraum aus vollem Lauf Sandro Knabs Querpass (70.). Nach einer Ecke verzeichneten die Gäste zwar noch einen Kopfball, kamen aber gegen die stabile Bad Bellinger Defensive nicht mehr zwingend zum Abschluss.
Die Freude im VfR-Lager nach dem Sieg war freilich groß, wobei Domagala auch zu bedenken gab: „Das war nur der erste Schritt. Der Abstiegskampf wird uns noch über Wochen begleiten.“ Begleiten wird die Laufenburger wiederum weiter die angespannte Personallage. Man habe viele „sehr junge Spieler“, es gelte „schnell zu lernen“, so Wasmer. Außerdem müsse seine Mannschaft die Fehler abstellen, sonst drohe sie unten reinzurutschen. „Und dann kann es ekelhaft werden.“
SV 08 Laufenburg: R. Scherzinger – Zölle, Hackenberger, Nowak, Mendy – Schneider, Denz, Knab, Baldean (73. Hilpert), Malzacher (67. Oeschger) – Heyde.