Radsport: – Die letzten Sekunden hatten es in sich. Schwer atmend rettete sich Caroline Wirth ins Ziel. Die 16-jährige Kunstradfahrerin vom RSV Wallbach lächelte befreit auf, als die letzten Klänge von Landon Penningtons „Don‘t wanna know“ sich in der Flößerhalle verloren. Der Titel zu ihrer Kür war allerdings nicht Programm. Natürlich wollte Caroline Wirth wissen, was ihr Auftritt den Kampfrichtern wert war.
„Die 100 Punkte übertreffen und keinen Sturz“, hatte sich die Schülerin aus Schopfheim für den Auftakt in Ba-Wü-Cup in heimischer Halle vorgenommen – und es (fast) geschafft. Am Ende blieb sie sogar nur 0,23 Punkte unter ihrer Bestmarke: „Das ist zu verschmerzen“, freute sich über die gelungene Generalprobe für die baden-württembergischen Meisterschaften, die am Sonntag, 25. Februar, in Stockach, auf dem Programm stehen.

Stolze 111,49 Punkte standen auf der Anzeigetafel als Caroline Wirth ihr mit 123,0 Punkten eingereichtes Programm beendet hatte. Einmal musste sie während der fünf Minuten vom Rad, was den Großteil der abgezogenen Punkte ausmachte. Viel mehr ließ sie nicht liegen, nutzte den Heimvorteil und freute sich über den vierten Platz. Kann sie den in einer Woche wiederholen, wäre ein erstes großes Ziel schon mal erreicht. Was die Konkurrenz drauf hat, sah sie aus nächster Nähe, denn das Starterfeld dürfte identisch sein.
Resultat gut für die Psyche
Für Mutter und Trainerin Angelika Wirth war der gelungene Start in den Ba-Wü-Cup wichtig: „Dieses Resultat tut ihr sehr gut“, erinnerte sie an den Auftritt vor zwei Wochen beim Bezirkspokal in Lottstetten. Dort klappte eine Übung gar nicht, was am Sieg zwar nichts änderte, aber doch nervte. Also flog die Passage erstmal raus und prompt sprangen gegenüber dem Pokal satte 16,26 Punkte mehr heraus: „Ich hatte dort auch etwas Mühe mit dem Boden“, ordnete Caroline Wirth das Ergebnis ein.

Die kommenden Wochen bringen ihr – neben Training, Schule und Kader-Lehrgängen – Termine über Termine. Schon am 9. März geht‘s nach Roth. In der Kreisstadt südlich von Nürnberg wird für die besten deutschen Junioren der Auftakt zum Junior Masters stattfinden. Schon eine Woche später ruft Schwanewede beim Bremen zum zweiten Durchgang.

Das Finale hat der Bund Deutscher Radfahrer nach Rauen – eine Gemeinde in Brandenburg zwischen Berlin und Frankfurt/Oder – vergeben. Hier werden dann am 6. April die 20 Startplätze für die Deutschen Junioren-Meisterschaften – am letzten April-Wochenende in Schwenningen – vergeben. Eine Hürde, die Caroline Wirth eher wenig Kopfzerbrechen bereitet: „Viel mehr Teilnehmer als Startplätze werden es wohl nicht werden. Also dürfte die DM-Teilnahme für mich kein Problem werden.“