Fußball-Landesliga: – Vielleicht war es bezeichnend, dass sich der seit nunmehr zwei Wochen amtierende Trainer des VfB Waldshut, Emilian Iancu, im Spiel bei der U23 des Bahlinger SC in der 70. Minute selbst einwechseln musste. So leer war die Auswechselbank des Abstiegskandidaten vom Hochrhein. „Ich habe seit fünf Jahren nicht mehr gespielt. Aber ich hatte keine andere Wahl“, erklärte Iancu nach dem Spiel. Einziger Stammspieler auf der Bank war Albin Hashani, der in der 49. Minute für den angeschlagenen Bruno Golic eingewechselt wurde.
Niederlage nach bekanntem Muster
Doch als der Trainer den Platz betrat, war das Spiel ohnehin schon gelaufen. Nach dem 0:3 in der 58. Minute war die Moral der Waldshuter gebrochen. Wieder einmal, muss man sagen. Denn in der Rückrunde folgten auf passable erste 45 Minuten, oft bescheidene zweite 45 Minuten. In der ersten Spielhälfte gab es zumeist ganz gute Chancen, die nicht zu Tore genutzt wurden, dazu ein effizienter Gegner und in der Folge dessen ein knapper Rückstand zur Pause und dann ein Gegentreffer zu Beginn der zweiten Spielhälfte, der das „Kartenhaus“ zum Einsturz brachte. Genau nach diesem Muster verlief auch das Spiel gegen den Nachwuchs des Bahlinger SC.

Fußball-Landesliga in Zahlen
Gute Chancen in der ersten Spielhälfte
„Wir hatten schon in der ersten Minute eine gute Chance durch Nexhdet Gusturanaj, die aber nicht ins Tor geht, und geraten dann fast im Gegenzug durch eine unglückliche Situation in Rückstand“, sagt Iancu. Der VfB Waldshut sieht eine Abseitsstellung, geht nicht konsequent nach, der Pfiff bleibt aus, Tor. Auch das 0:2 fällt unglücklich, nach einem klaren Foulspiel, das Schiedsrichter Patrice Blettermann anders bewertet. Auf der anderen Seite kommt der VfB Waldshut zu weiteren Chancen, kann diese aber nicht in Tore ummünzen. „Wenn man die Chancen nicht nutzt, wird es schwierig“, weiß Emilian Iancu.

Volles Risiko
In der Halbzeitpause wurde die Devise ausgegeben, entweder so schnell wie möglich den Anschlusstreffer zu erzielen oder „unterzugehen“. Letzteres war der Fall, was eine weitere herbe Niederlage zur Folge hatte. Der vermeintliche Aufwärtstrend nach dem Heimsieg zuletzt gegen den SV Mundingen wurde damit jäh gestoppt. „Wir schauen nach vorne und versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Uns bleibt nichts anderes übrig“, stellt Emilian Iancu ernüchtert fest.
Kellerduell steht bevor
In der Tabelle rutschte der VFB Waldshut durch die Niederlage wieder auf den vorletzten Platz ab, mit nur noch zwei Punkten Rückstand auf Schlusslicht SV Au-Wittnau, der gegen die U23 des Freiburger FC gewann. So kommt es am kommenden Wochenende in der Schmittenau zu einem echten Kellerduell. Zu Gast ist der SV Au-Wittnau.