Seit 2023 sitzt Eren Halis (45) auf der Trainerbank des DTFV Bad Säckingen und schon kehrte der in Wallbach beheimatete Club nach zehn Jahren und vielen vergeblichen Anläufen der Kreisliga C den Rücken. Als Vizemeister hinter dem SC Niederhof/Binzgen II gelang der Aufstieg in die B-3. Als Tabellenzehnter geht das Team in die Winterpause.
Eren, was ist los beim DTFV Bad Säckingen? Sind Sie mit 13 Punkten zufrieden?
Das passt schon. Wäre die Saison fertig, hätten wir unser Ziel erreicht. Denn es zählt erst mal nur der Ligaverbleib.
Zum Abschluss gab es noch ein 0:3 gegen Titelanwärter SV Eschbach.
Da hielten wir zwar ordentlich mit, aber es war ein Spiegelbild der Vorrunde. Uns fehlen zahlreiche wichtige Spieler, die sich mit Verletzungen plagen. Wären sie fit, wäre sicher mehr drin.
An den SV Eschbach habt ihr noch gute Erinnerungen aus der Vorsaison?
Ja, ich habe mich vor dem Spiel mit Julian Hamburger unterhalten, der damals dort in der „Zweiten“ gespielt hat. Die Partie im Oktober 2023 bleibt unvergesslich für alle, die dabei waren.
Es war ja schon speziell...
Absolut! Wir lagen schnell 0:5 hinten, trafen noch vor der Pause zum 1:5. In der Kabine sagte ich, dass die Jungs es anständig über die Bühne bringen sollen. Aber dann machen sie das Unmögliche wahr, gewinnen mit 6:5. Und das Beste ist, dass es wohl dieser Sieg war, der Platz zwei und den Aufstieg brachte.
Seit 25 Jahren geht‘s sportlich Auf und Ab. Der DTFV spielte ab 2003 sogar zwei Saisons in der Kreisliga A.
Ja, da war ich auch dabei. Erfolge sind schön, aber so gern wir kicken und gewinnen. Die Werte des Vereins basieren nicht auf Siegen, sondern auf der Freundschaft. Bei uns ist jeder willkommen, ob alt oder jung, Fußballer oder nicht – Nationalität spielt keine Rolle.
Das spiegelt auch die Mannschaft?
Turgay Demirci ist 45, unser Bulgare Svetoslav Boyukliev wird bald 19. Wir haben Deutsche, Türken, Italiener, Albaner. Robel Tesfai stammt aus Eritrea.
Und wer hält den Laden zusammen?
Den Club gibt es seit 1983 und stets dabei ist Bülent Polat. Der DTFV ist sein Baby! Ist Not am Mann, spielt er auch mit seinen 66 Jahren noch. Was Bülent leistet, ist aller Ehren wert. Der Club ist Heimat, was ich im Frühjahr spüren durfte, als meine Familie einen schweren Schicksalsschlag erlebte. Der DTFV war in diesen Zeiten immer für uns da.
Fragen: Matthias Scheibengruber