Das war‘s dann mal wieder. Der Südbadische Fußballverband beendete mit einem „Daumen runter“ für den Amateurfußball zwischen Markdorf und Rastatt nun schon zum zweiten Mal in Folge eine Saison vorzeitig. Nachdem vor Jahresfrist die Spielzeit 2019/20 jäh endete, legen die Funktionäre nun 2020/21 als Corona-Spielzeit in den Geschichtsbüchern ab.

Eine echte Wahl hatte der Vorstand bei der Abstimmung natürlich nicht. Aktuelle Inzidenzzahlen rund um die 100 und der andauernde Lockdown ließen einen Re-Start zum 9. Mai nicht mehr zu. Abbruch und somit Annullierung der nur in Fragmenten gespielten Liga-Serie überraschte selbst größte Optimisten nicht mehr, seit die Politik vor drei Wochen die Maßnahmen verlängert hat.

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Dennoch bleiben Fragen: Weshalb gab es im Februar nur zwei Optionen – Abbruch oder Re-Start? Wieso keine Saison-Verlängerung bis 2022, angelehnt ans bayerische Modell? Weshalb wurde keine Planungssicherheit geschaffen? Nur, wie hätten die Vereine bei vorzeitigem Abbruch auf eine eventuell entspannte Pandemie-Situation reagiert? Und Planungssicherheit haben manche Vereine selbst am Ende einer normalen Saison erst nach der Relegation.

Ganz abgeschlossen ist die Saison trotz Abbruch nicht: So wenig relevant für regionale Clubs die Entscheidung über eventuelle Auf- und Abstiege zwischen Oberliga und Regionalliga Südwest ist, umso mehr Spannung birgt für sie, welchen Pokal-Modus der SBFV (er)findet. Neun Vereine hoffen noch auf den „Finaltag der Amateure“, den die ARD am 29. Mai in den „Dritten“ überträgt, und auf den lukrativen Startplatz im DFB-Pokal 21/22. Eine seriöse Vorbereitung auf die Pokal-Spieltage erscheint kaum möglich. Lassen wir uns überraschen...

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Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann – auch Fußballfunktionäre nicht. Die haben noch zu tun, ehe sie sich dann mit der nächsten Spielzeit befassen können. Auch die steht auf tönernen Füßen. Felsenfest dran zu glauben, dass im Juni 22 eine regulär gespielte Saison endet, erscheint noch zu gewagt.