Das war‘s also mit dem Schritt in die Zukunft. Zwei Jahre nachdem die Fußballer erstmals eine Frau an ihre Spitze gewählt haben, erfolgte nun der Salto rückwärts – Vorgänger Uwe Sütterlin beerbt Nachfolgerin Katharina Keßler.
Die 37-Jährige zeigte Größe bis zuletzt. Sie kartete nicht nach, warf den Bettel nicht vorzeitig hin. Wie tief wohl das Zerwürfnis im Gremium war, zeigte die Stunde des Abschieds. Abgesehen von Beifall im Stehen und Geschenkkorb kam – nichts. Kein Handschlag, kein offizielles Wort – ein stilloser Abschied.
Den Vereinen scheint völlig egal zu sein, was hinter den Türen „ihres“ Ausschusses passiert. Das demonstrierten die Delegierten durch Schweigen. Kein Nachfragen, keine Diskussion. Die Entlastung des kompletten Ausschusses erfolgte kommentarlos.
Wegen ihrer Arbeit scheiterte Katharina Keßler demnach nicht. Ihre Persönlichkeit war den Herren im Gremium schon vor 2023 bestens bekannt. Offensichtlich ist der Hochrhein-Fußball einfach noch nicht reif für Frauen in Führungsrollen.