Ausgerechnet zum 100. Geburtstag stieg der SC Lauchringen aus der Kreisliga A ab. Derzeit als Tabellensiebter in der Kreisliga B-4 ist die Rückkehr in weite Ferne gerückt. Wir sprachen vor dem Derby gegen AGS Lauchringen mit Club-Chef Thomas Kummer (66), der seit 43 Jahren im Vorstand tätig ist.

Thomas, was ist beim SC Lauchringen los? Nur Siebter, der Aufstieg ist passé?

Es ist mächtig was los! Es geht bei uns nicht nur ums Sportliche. Klar, wollen wir wieder rauf. Aber in dieser Saison sind einige stärkere Gegner in der Liga. Allein der SV Eggingen, aber auch der SV Berau sind eine Klasse für sich.

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Nun steht am Sonntag noch das Rückspiel-Derby gegen AGS an. Das hätten Sie sich wohl nicht träumen lassen, dass es noch einmal ein Derby gibt? Zuletzt spielten die Lauchringer Clubs vor 16 Jahren um Punkte – in der Bezirksliga!

Ja, damals kamen 1000 Leute zum Derby – lang ist es her. Mit AGS in einer Liga zu spielen, war sicher nicht unser Ziel. Den Abstieg haben wir uns selbst zuzuschreiben. Am Ende fehlte ein Punkt, zumindest ein paar Tore. Der FC Weizen und der FC Grießen hatten ebenfalls 32 Punkte, aber wir die schlechteste Tordifferenz. Das lag an hohen und vor allem vermeidbaren Niederlagen.

Bitterer Abstieg: Ein Punkt fehlte dem SC Lauchringen im Sommer zum Verbleib in der Kreisliga A. Hier wird Kebba Manneh von Fabian ...
Bitterer Abstieg: Ein Punkt fehlte dem SC Lauchringen im Sommer zum Verbleib in der Kreisliga A. Hier wird Kebba Manneh von Fabian Steffen getröstet. | Bild: Scheibengruber, Matthias

Und das im Jubiläumsjahr...

...das war bitter. Ich war nach dem letzten Spiel, das mit 0:3 gegen die Spvgg. Wutöschingen verloren ging, zwei Wochen wie in Schockstarre. Dann aber kehrte Leben in Thomas Kummer zurück, denn es gilt nach vorn zu schauen.

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Was macht dem langjährigen Vorsitzenden dennoch Hoffnung für die Zukunft?

Unser Nachwuchs! Wir haben wieder A-Junioren, die in der Kreisliga vorn dabei sind. In den unteren Jahrgängen haben wir sogar Wartelisten. Ich bin stolz darauf, dass wir fast ausschließlich eigene Mannschaften stellen. Einzig bei den B-Junioren bilden wir mit dem FC Hochrhein und dem SV Rheintal eine Spielgemeinschaft. Wir blicken zuversichtlich in unsere sportliche Zukunft.

2022 ist auch das Jubiläumsjahr. Wie wird der 100. Geburtstag gefeiert?

Wir hatten schon Veranstaltungen. Die U17 des SC Freiburg spielte gegen die Stuttgarter Kickers. Das war ebenso ein Erfolg, wie das Fußballcamp mit Michael Rummenigge, bei dem über 100 Kinder teilnahmen. Kürzlich war das Bankett mit Ehrungen und am Mittwoch geht‘s weiter mit Public Viewing.

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Bei euch gibt es die WM-Spiele sehen?

Ja klar! Wir bieten in einer wunderbar hergerichteten, beheizten und sauberen Halle auf dem Lauffenmühle-Areal eine Fanmeile mit Platz für 2000 Besucher.

Welche Spiele werden übertragen?

Alle Spiele der deutschen Elf. Da ich davon ausgehe, dass die Mannschaft ins Halbfinale kommt, also mindestens sechs Spiele. Scheiden sie aus, ist allerdings Schluss. Selbst das Finale zeigen wir nur mit deutscher Beteiligung.

Das war‘s dann für 2022?

Ja, aber 2023 gibt es nochmals ein tolles Spiel. Der SC Freiburg hat uns fest zugesagt, mit seiner „Reserve“ – aktuell immerhin die beste Bundesliga-Zweite – zu einem Spiel gegen einen starken Schweizer Gegner zu kommen. Der Termin ist allerdings noch offen.

Fragen: Matthias Scheibengruber