Macht es einen Unterschied, ob ein Klub während einer laufenden Saison sechs oder – mit Simon Danner – „nur“ fünf Spieler vorzeitig abgibt, um Personalkosten zu sparen? Nein! In beiden Fällen handelt es sich um Wettbewerbsverzerrung. Die Wild Wings müssen sich eben diesen Vorwurf gefallen lassen, jenen Vorwurf, den sie vor zwei Jahren in Person von Jürgen Rumrich unüberhörbar laut in Richtung Krefeld aussandten, als die Pinguine kurz vor Toreschluss ebenfalls einen Räumungsverkauf gestartet hatten. Nun dürfen sich die Verantwortlichen nicht beschweren, wenn die Konkurrenz mit dem Finger auf Schwenningen zeigt. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

Auch die Dauerkarten-Besitzer, die vorab für die Heimspiele in der Helios-Arena bezahlt und den Wild Wings somit einen Vorschuss für die gesamte Saison geleistet haben, werden die Faust in der Tasche ballen. Schließlich haben sie dafür bezahlt und das Recht, die bestmögliche Schwenninger Mannschaft auf dem Eis zu sehen. Diese Gegenleistung kann der Klub mit dem ausgedünnten Kader nicht mehr bieten. So mancher wird sich deshalb überlegen, ob er sich in Zukunft noch mal eine Dauerkarte für die komplette Saison zulegt. So oder so werden in den noch verbleibenden vier Heimspielen etliche verärgerte Eishockey-Freunde die Helios-Arena meiden. Selbst die Schwenninger Fans lassen sich nicht alles bieten. Der bislang erstaunlich gute Durchschnitt von knapp 4000 Besuchern pro Heimspiel dürfte noch rapide sinken.

Kein Zweifel, die Wild Wings haben mit dem Ausverkauf an Spielern der aussichtslosen sportlichen Situation Rechnung getragen und Geld gespart. Ob sich der Deal tatsächlich rechnet, wird allerdings erst die Zukunft zeigen.