Eishockey: Das war richtig klasse. Die Wild Wings schlugen vor 3785 Zuschauern in der Helios-Arena den souveränen Spitzenreiter EHC RB München mit 2:0 (0:0, 1:0, 1:0) Toren. Das Team von Cheftrainer Niklas Sundblad zeigte eine der stärksten Saisonleistungen und feierte zudem den vierten Heimsieg in Folge.
Das Spiel ging allerdings gar nicht gut los für die Wild Wings. Kaum hatte die Partie begonnen, bekamen sie bereits die erste Strafe. Dylan Yeo hatte die Scheibe über die Bande „gelupft“ und durfte deshalb wegen Spielverzögerung in die Kühlbox. Spielverzögerung nach acht Sekunden – irgendwie kurios. Die Schwenninger überstanden jedoch die Unterzahl souverän. In Minute drei musste mit Keith Aulie der erste Münchener auf die Strafbank, doch auch die Wild Wings konnten den zweiminütigen Vorteil nicht nutzen.
Bereits eineinhalb Minuten später gab‘s die nächste Strafe. Diesmal traf es Wild Wings-Stürmer Markus Poukkula. Doch wiederum verteidigten die Schwenninger in Unterzahl hervorragend und ließen gegen das beste Powerplay-Team der DEL kaum etwas zu. Die Schwäne spielten ein starkes Drittel. Nichts zu sehen davon, dass in dieser Partie das Schlusslicht auf den Liga-Primus traf. Die Münchener hatten bei ihrem dritten Überzahlspiel zwar einen Pfostentreffer durch John Peterka und trafen zudem kurz darauf die Latte durch Konrad Abeltshauser, doch die Schwenninger überstanden die ersten 20 Minuten schadlos.
In der Anfangsphase des Mitteldrittels zeigten die Roten Bullen zeitweise ihre Klasse. Die Wild Wings-Verteidigung um ihren starken Torhüter Dustin Strahlmeier verteidigte aber weiterhin leidenschaftlich. Kurz nachdem die Schwenninger Mitte des zweiten Durchgangs auch die Unterzahlminuten sieben und acht überstanden hatten, gingen sie prompt in Führung.
Troy Bourke trifft in Bauerntrick-Manier
Mit einem Treffer in bester Bauerntrick-Manier überwand Troy Bourke in der 33. Minute den Münchener Schlussmann Danny aus den Birken. Auch der Video-Beweis änderte daran nichts. Da es die Schwenninger Abwehr den Gästen weiterhin sehr schwer machte und weitere zwei Minuten in Unterzahl ohne Gegentor überstand, ging es mit dem knappen 1:0 in die zweite Pause.
40 starke, aber auch enorm kräftezehrende Spielminuten lagen zu diesem Zeitpunkt hinter den Schwenningern. Sollte die Kraft auch noch für weitere 20 leidenschaftliche Minuten reichen? Jedem Einzelnen in der Helios-Arena war wohl klar: Das wird Schwerstarbeit. Im Mittelpunkt stand im Schlussdrittel vor allem der Torhüter der Wild Wings. In Minute 44 verhinderte Strahlmeier bei einer Riesenchance von Philipp Gogulla den Ausgleich. Auch Jason Jaffrey brachte kurz darauf bei der sechsten Münchener Überzahl den Puck nicht an Schwenningens Nummer eins vorbei. Der Favorit machte nun mächtig Druck und Strahlmeier hatte kaum noch Zeit zum Durchatmen.
Mike Blunden macht den Sieg perfekt
Die Wild Wings hatten zwar kaum noch Offensivaktionen, doch als sie zum ersten Mal in diesem Drittel Überzahl hatten, gab es erneut Grund zum Jubeln für die heimischen Fans. Nach präziser Vorarbeit von Bourke traf Mike Blunden in der 56. Minute zum 2:0.
Lautstark gefeiert von ihrem Anhang verteidigten die Wild Wings diese Führung bis zur Schlusssirene. Die Überraschung war perfekt. Zudem hielt der überragende Strahlmeier zum zweiten Mal in dieser Saison seinen Kasten sauber. Sozusagen die Krönung in diesem tollen Spiel.