Fußball-Kreisliga A, Staffel 1: Mit dem SV Rietheim überwintert die vor der Saison als heißer Titelanwärter eingestufte Elf auf Platz eins. Etwas überraschend hat sich Aufsteiger SG Buchenberg/Neuhausen als erster Verfolger etabliert. Die beiden Bezirksligaabsteiger aus Fischbach und Weilersbach nehmen eine Lauerposition ein. Auf den drei Abstiegsplätzen stehen der SG Vöhrenbach/Hammereisenbach, FC Tannheim und SV Überauchen.

Mit einem Schnitt von 2,46 Punkten pro Spiel beeindruckte der SV Rietheim in der ersten Saisonhälfte. Ebenso beachtlich ist der Schnitt von nur 0,8 Gegentreffern pro Spiel. „Wir haben bisher eine sehr gute bis überragende Saison gespielt, was diese Zahlen unterstreichen. Wir wissen aber auch, dass wir weiterhin die Gejagten sein werden und uns nicht sicher fühlen dürfen“, sagt Spielertrainer Markus Knackmuß. Die gute Abwehrleistung liegt auch darin begründet, „dass bei uns alle Feldspieler in die Defensivarbeit eingebunden sind“, wie Knackmuß betont. Er sieht durchaus noch einige Konkurrenten, die Rietheim die Suppe noch versalzen können. Personelle Veränderungen sind in der Winterpause nicht geplant.

Die SG Buchenberg/Neuhausen, 2015 aus der Bezirksliga und 2018 aus der Kreisliga A abgestiegen, feiert aktuell ein großartiges Comeback. Nach nur einer Saison in der Kreisliga B hat es die Elf verstanden, die Aufstiegseuphorie mitzunehmen. „Wir wussten schon vor dem ersten Spieltag, dass wir eine gute Mannschaft haben. Hinzu kam, dass wir kaum verletzte Spieler hatten und somit eingespielt durch die 15 Partien gehen durften. Es passt sehr viel zusammen“, freut sich Trainer Martin Hils. Die 47 geschossenen Tore ergeben einen Schnitt von 3,13 pro Spiel. „Wir haben nicht den klassischen Torjäger, dafür aber viele Spieler, die im Torabschluss stark sind. Das zeichnet uns aus. Zudem sind wir in der Breite gut aufgestellt und können ohne großen Qualitätsverlust wechseln“, ergänzt Hils.

Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga und einigen personellen Veränderungen hat sich der FC Fischbach schnell wieder gefunden und auf Rang drei stehend eine gute Ausgangsbasis geschaffen. „Wir sind weitgehend zufrieden, hätten aber drei, vier Punkte mehr haben können“, bilanziert der vor der Saison neu eingestiegene Trainer Michael Wildermann. In den letzten vier Spielen vor der Winterpause gelang kein Sieg mehr. Wildermann verfolgt neben einer guten Tabellenplatzierung weitere Ziele. „Ich binde junge Spieler ein und versuche, mehr spielerische Elemente einfließen zu lassen.“ Beides hat geklappt, denn nach den Abgängen im Sommer haben sich einige junge Spieler empfohlen. „Die Resonanz im Umfeld ist bisher gut. Nahezu alle sind mit unserem bisherigen Abschneiden zufrieden“, fügt der Übungsleiter an. Die Plätze eins und zwei haben die Fischbacher noch nicht abgeschrieben.

Mit 27 Punkten ist der FC Schönwald auf einem guten Weg, die 42 Zähler aus der vergangenen Saison zu überbieten. Trotz zehn Punkten Rückstand zu Platz eins, haben sich die Schönwälder eine Ausgangsposition geschaffen, mit der noch einiges möglich ist. Die Elf von Trainer Christian Furtwängler hat sogar die drittbeste Auswärtsbilanz erzielt. Über 15 Spieltage war Schönwald immer auf den Plätzen eins bis vier, was für Konstanz spricht. Um ganz oben anzugreifen, sollte die Elf beim Torabschluss durchschlagskräftiger werden. Alle drei davor platzierten Teams haben deutlich öfter getroffen. Defensiv steht Schönwald gut. In der Sommerpause getätigte Neuverpflichtungen haben sich ausgezahlt.

Für Nunzio Pastore, Trainer des FC Weilersbach, sind Platz fünf und die erreichten 23 Punkte „fast schon das Maximum, was wir schaffen konnten“. In einigen Partien habe die Mannschaft sehr starke Leistungen gezeigt, in anderen nicht. „Um weiter oben anzugreifen, fehlt uns noch die Konstanz in den Leistungen. Somit muss ich mit den nackten Zahlen nahezu zufrieden sein.“ Schlusslicht ist der Bezirksliga-Absteiger hingegen in der Fairplaywertung. Abgänge wird es in der Winterpause nicht geben. Dafür will Pastore versuchen, „noch die ein oder andere Verstärkung für uns zu gewinnen“.

Nach den Abschlussplatzierungen vier und drei galt NK Hajduk VS vor der Saison wieder als ein Kandidat für die vorderen Plätze, doch die scheinen schon jetzt für die Elf von Trainer Davor Koprivnjak fast außer Reichweite. Wie in den vergangenen Jahren kam Hajduk auch diesmal schwer in Tritt. Erst als alle Spieler wieder zur Verfügung standen, ging es aufwärts. Bei aktuell 23 Zählern werden die 48 Punkte aus der vergangenen Saison kaum zu toppen sein. Vor allem auswärts, wo in acht Partien nur sieben Punkte geholt wurden, verspielte die Elf eine bessere Platzierung und Ausgangslage.

Nach einigen personellen Veränderungen benötigte die DJK Villingen II viel Zeit, um sich aus der Abstiegszone zu lösen. Von Platz 14 am siebten Spieltag ging es für die Elf von Trainer Adrian Schade nun zumindest noch auf Rang sieben nach oben. In der Bezirksliga-Reserve kamen bereits über 40 Spieler zum Einsatz. Mut machen wird der Abschluss des Jahres. Da feierte die DJK-Elf drei Siege in Folge, womit die deutlich bessere Platzierung und auch ein positives Torverhältnis erreicht wurden. Mit 19 Punkten wurden die angestrebten 20 Zähler knapp verpasst. Viele junge Spieler haben einen Schritt nach vorne gemacht. Auch mit der gewonnenen Erfahrung sollte der Klassenerhalt nicht mehr in Gefahr geraten.

Obwohl mit erfahrenen Fußballern besetzt, hinkt der VfB Villingen einmal mehr den eigenen Ansprüchen hinterher. Entsprechend dosiert fiel der Jubel bei Trainer Toni Szarmach nach dem höchsten Saisonsieg, einem 9:1 gegen Tannheim, am letzten Spieltag vor der Winterpause aus. „Es ist zwar schön, mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause zu gehen. Mich ärgert aber der große Rückstand auf die ersten zwei Plätze. Diese Lücke zu schließen, ist fast unmöglich“, muss Szarmach einsehen. Beim VfB wechselten sich zu oft Höhen und Tiefen ab. Schon Platz neun in der vergangenen Saison war eine Enttäuschung. Die Villinger waren die erste Elf, die Spitzenreiter Rietheim bezwang. Die Mannschaft lebt sehr von Torjäger Dragan Jovanovic und dessen Form. Auswärts gelang nur ein Sieg.

Deutlich hinter den Erwartungen blieb der FC Brigachtal, immerhin Vizemeister der vergangenen Saison. Damals fehlte nur ein Zähler zum Titelgewinn. Die bislang beste Platzierung war Rang vier am vierten Spieltag. „Wir werden uns alle hinterfragen müssen, warum wir unsere Ziele so deutlich verfehlt haben. Sicherlich hatten wir durch die Aufstiegsspiele eine zu kurze Sommerpause, aber das allein war es nicht. Zu viele Spieler sind hinter ihren Möglichkeiten geblieben. Hinzu kamen lange Sperren, die uns geschmerzt haben“, resümiert Trainer Sven Fochler. Der Zug nach ganz oben scheint somit bereits ohne die Brigachtaler auf die Reise gegangen zu sein. Fochler gibt sich diesbezüglich keinen Illusionen hin. Es fehlen zu viele Punkte, wobei die Elf mehrfach nur mit einem Treffer Differenz unterlag. Mit ein, zwei Zugängen, die laut der Trainer nahezu sicher sind, soll eine deutlich bessere Rest-Saison gespielt werden.

Nur zwei Zähler nahmen die Sportfreunde Neukirch aus den letzten drei Partien vor der Winterpause mit und verpassten somit die Marke von 20 Punkten um drei Zähler. „Gerade in den letzten Spielen waren wir personell arg gebeutelt. Wir wissen, dass wir im Kampf gegen den Abstieg mittendrin stecken, haben jedoch noch alle Chancen, unsere Ziele zu erreichen“, sagt Trainer Andreas Binder, der vor der Saison neu zu den Sportfreunden kam. Binder hatte vor der Runde 35 Punkte als Zielsetzung ausgegeben und macht daran keine Abstriche. „Wir hoffen, dass langzeitverletzte Spieler wie Niklas Klausmann oder Thomas Großpietsch in der Rückrunde wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Dann hätten wir offensiv wie defensiv mehr Variationsmöglichkeiten“, fügt Binder an. Er ist guter Dinge, dass sich die Sportfreunde schnell sichern werden.

Allen Beteiligten beim FC Kappel war schon vor der Runde klar, dass es eine schwere Saison werden kann. Nachdem sich die Spielerausfälle häuften, ging es für Kappel in der Tabelle steil bergab. Dem Team von Spielertrainer Kai Bommer gelang es nie, die zweistelligen Tabellenplätze zu verlassen. Da wird auch Rang zwei in der Fairplaywertung die Gesichter kaum aufhellen. Hoffnung machen die letzten Auftritte 2019. Da holte die Elf aus drei Partien sieben Punkte. „Wenn wir komplett sind, müssen wir uns in der Liga vor keinem Gegner verstecken“, ist sich Bommer sicher. Deutlich wurde das beim 2:0-Erfolg gegen Spitzenreiter Rietheim, nachdem es im Hinspiel noch ein 1:5 gegeben hatte. Bommer hofft, dass sich in den kommenden Wochen das Lazarett lichtet. In erster Linie gilt es bei bisher 38 Gegentreffern defensiv stabiler zu stehen.

Als einziges Team gab es im bisherigen Saisonverlauf bei der SG Vöhrenbach/Hammereisenbach einen Trainerwechsel. Gianvito Romeo, vor der Saison vom FC Bad Dürrheim gekommen, warf kurz vor der Saison-Halbzeit das Handtuch und wechselt zum FC Gütenbach. Für ihn übernahm Franz Ratz, der die SG in der vergangenen Saison auf Rang vier geführt hatte. Diese Platzierung wollte Romeo zumindest bestätigen. Ab dem neunten Spieltag ging es jedoch rasant nach unten und inzwischen zählt nur noch der Klassenerhalt. Magere drei Siege stehen auf der Habenseite. Die Elf verabschiedete sich mit sieben Spielen ohne Sieg in die Winterpause. Trotz vier Strafstößen gab es noch bei keinem Elfmeter einen Torjubel. Die Abgänge im vergangenen Sommer wiegen schwer. Da nützt es den Bregtälern auch wenig, dass sie die Fairplaywertung in der Liga anführt.

Für den FC Tannheim war der bisherige Saisonverlauf ein Auf und Ab. Mit dem 1:6 in Fischbach und dem 1:9 beim VfB gab es zwei richtige Klatschen. Tannheim überwintert auf dem vorletzten Platz. „Natürlich hatten wir andere Zielsetzungen. Wir wollten Platz sieben oder acht. Immerhin ist der Rückstand überschau- und aufholbar“, sagt Trainer Franco de Rosa. Er wird personell nachlegen. „Wir haben die Zusage von drei Spielern, die aktuell in der Landesliga tätig sind. Sie werden in der Rückrunde für uns spielen. Mit ihnen werden wir den Klassenerhalt ganz sicher schaffen, aber auch ohne sie sind wir kein Abstiegskandidat, wenngleich es ohne Zugänge etwas schwer würde“, ist de Rosa sehr zuversichtlich. Wenn die Landesliga in die Winterpause geht, wolle Tannheim die drei Zugänge auch veröffentlichen.

Wie schon in den vergangenen Jahren musste der SV Überauchen im Sommer wieder einen großen personellen Aderlass verkraften. Vor allem, der Abgang von Bernd Weets zum FC Gutmadingen wog schwer. Lange war nicht klar, ob die Überauchener die Saison in Angriff nehmen. Die Verantwortlichen stellten sich der Aufgabe und gewannen mit Ilter Kozanoglu einen neuen Übungsleiter. Da viele neue Spieler aus der Kreisliga B kamen, verwundert der letzte Tabellenplatz nicht. Nur am fünften Spieltag war Überauchen nicht im Besitz der Roten Laterne. „Wir haben immer eine gute Trainingsbeteiligung und eine tolle Kameradschaft. Fußballerisch mussten wir jedoch erkennen, dass uns andere Teams voraus sind. Hinzu kam viel Pech bei unserer Chancenauswertung und durch Gegentreffer in der Nachspielzeit, die uns Punkte gekostet haben“, bilanziert Kozanoglu. Die beiden einzigen Siege gab es auf eigenem Platz gegen Hajduk und Tannheim. Kozanoglu hofft, dass in der Winterpause auswertige Spieler gewonnen werden, um das schier Unmögliche doch noch möglich zu machen.