Basketball, ProA: wiha Panthers Schwenningen – Eisbären Bremerhaven (Samstag, 20 Uhr). Auf dem Papier scheint es beim kommenden Heimspiel der wiha Panthers gegen den Tabellenzweiten Eisbären Bremerhaven einen klaren Favoriten zu geben. Wo auf den ersten Blick kein Spitzenspiel draufsteht, steckt allerdings eines drin: Die Schwenninger Basketballer sind derzeit eines der formstärksten Teams der ProA und aktuell nur schwer zu schlagen.
Acht Spiele vor Ende der Hauptrunde beginnt für die wiha Panthers nun langsam die ganz heiße Phase der Saison. Nachdem sich die Aufsteiger mit sechs Siegen aus den vergangenen sieben Spielen größtenteils gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte in eine gute Position im Playoff-Rennen brachten, folgt nun ein knackiges Restprogramm: Fünf der sechs besten Mannschaften der Liga folgen noch, dazu zwei Abstiegskandidaten, die um das sportliche Überleben kämpfen – auf das Team von Alen Velcic warten anspruchsvolle Aufgaben, die der Trainer aber selbstbewusst angeht. „Wir haben gegen Leverkusen und Heidelberg bestanden. Warum dann nicht auch gegen die anderen Playoff-Teams? Alle Spiele sind machbar“, betont der Coach. Der erste Härtestest kommt gleich am Samstag: Mit den Eisbären Bremerhaven gibt ein Schwergewicht der Liga seine Visitenkarte in der Deutenberghalle ab. „Sie sind ein sehr gutes Team, das stark bei den Rebounds sowie Würfen und erfahren ist. Sie haben gute Amerikaner und einen Trainerfuchs an der Seitenlinie“, lobt Alen Velcic den Gegner.
Als erster Verfolger des über allen thronenden Tabellenführers Chemnitz hat sich der Bundesliga-Absteiger längst als „Best of the rest“ etabliert. Mit 16 Siegen aus 22 Spielen belegt das Team von Trainer Michael Mai seit Monaten Rang zwei und hat gute Chancen, diesen auch mit in die Playoffs zu nehmen. Allerdings verloren die Eisbären vier der vergangenen sechs Auswärtsspiele. Zwar zählt die sofortige Rückkehr in die BBL nicht zur obersten Priorität der laufenden Saison, der hochkarätig besetzte Kader der Norddeutschen gibt dies jedoch allemal her.
In Schwenningen dürfen sich die Zuschauer auf ein temporeiches Duell freuen. Beide Teams verfolgen die Idee, nach Rebounds oder Ballgewinnen schnell in die Offensive umzuschalten. Die Eisbären praktizieren dies so gut wie keine andere Mannschaft in der Liga. Bremerhaven erzielt die meisten „Fastbreak“-Punkte in der ProA. Großen Anteil daran hat der quirlige und abschlussstarke Point Guard Kasey Hill, der die Liga in Gegenstoß-Punkten anführt, zuletzt überragende Zahlen auflegte und folgerichtig als Spieler des Monats Januar ausgezeichnet wurde. „Wir müssen versuchen, die Fastbreaks zu unterbinden und die Kreise von Hill einzugrenzen“, gibt Velcic Einblicke in seinen Gameplan. Zudem könnte das Duell unter den Körben ein Schlüsselfaktor werden. Obwohl Bremerhaven nicht gerade über außerordentlich lange Spieler verfügt, sind sie das Rebound-stärkste Team der Liga.
Ein weiteres Merkmal der Eisbären sind die vielen Dreier. Keine Mannschaft verkörpert die Basketball-Weisheit „Lebe mit dem Dreier, sterbe mit dem Dreier“ so gut wie Bremerhaven. Fällt der Distanzwurf, können die Norddeutschen jeden Gegner aus der Halle fegen. Tut er das nicht, kann der BBL-Absteiger in die Bredouille geraten, was die bis dato sechs Niederlagen in der laufenden Saison belegen. „Da wird es wichtig sein, an die Gegenspieler ranzugehen und die Dreier zu verteidigen“, erklärt Alen Velcic. Leon Friederici ergänzt: „Wir müssen als Team arbeiten und uns gegenseitig helfen. Es wird ein sehr interessantes Spiel.“
Die Panthers fuhren anfangs der Woche die Intensität der Trainingseinheiten etwas herunter und fokussierten sich primär auf die Regeneration. Die doch schon lange Saison hat bereits physischen Spuren bei dem einen oder anderen Spieler hinterlassen. Nichtsdestotrotz werden die Schwenninger mit Ausnahme von Junior Searcy (Außenbandriss) und Yasin Kolo (Trainingsrückstand) in voller Mannstärke gegen die Eisbären antreten. Einer der Schwenninger freut sich schon besonders darauf: Leon Friederici wird auf seinen 20-jährigen Bruder Vincent treffen, der bei den Nordlichtern auf gelegentliche Einsätze kommt.