Tina Fröhlich

Eishockey: Im letzten Spiel des Jahres wollen die Wild Wings am Mittwoch (Start 18:30 Uhr) ihren dritten Sieg in dieser noch jungen DEL-Saison feiern. Beim Tabellenletzten in Nürnberg stehen die Chancen für den „Auswärts-Hattrick“ nicht schlecht.

Was wäre das für ein schöner Abschluss eines wirklich außergewöhnlichen Jahres. Sollten die Wild Wings gegen Nürnberg ihren dritten Sieg in Folge einfahren, würden sie 2020 als Tabellenführer beenden. Aufgrund der belastenden Pandemie und der verkorksten Vorsaison hätte wohl selbst der kühnste Optimist nicht mit einer derartigen Entwicklung der Schwenninger gerechnet. In der Gruppe Süd mit den Hochkarätern Mannheim und München rangiert der Tabellenletzte der vergangenen Spielzeit derzeit vor dem Serienmeister aus Bayern. Zwar haben die Red Bulls bereits acht Punkte auf ihrem Konto und damit zwei mehr als die Neckarstädter, doch was die Punkte pro Spiel angeht, haben die Schwenninger die Nase vorn. Dieser sogenannte Quotient ist in dieser Corona-Saison maßgeblich für die Reihenfolge in der Tabelle. Somit könnten die Wild Wings also mit einem Sieg nach 60 Minuten die Führung in der Rangliste übernehmen und für einmal als Tabellenerster Silvester feiern.

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Der heutige Gegner hat einen schwachen Saisonstart erwischt. Die Ice Tigers haben bislang noch kein Spiel gewonnen, kassierten gegen Mannheim, Ingolstadt und zuletzt am Montag gegen München deftige Niederlagen. Klingt prinzipiell nach einer nicht ganz so schweren Aufgabe für die Gäste aus dem Schwarzwald. Doch SERC-Coach Niklas Sundblad warnt deutlich und zurecht. „Ich erwarte ein starkes Nürnberg. Sie werden heiß sein, wollen unbedingt ihren ersten Sieg gegen uns“, erklärt der Schwede. Auch Sundblad hat die 0:6-Niederlage der Franken gegen München gesehen, findet dennoch Stärken auf Seiten der Ice Tigers. „Sie haben durchaus schnelle Stürmer. Ihre Verteidiger sind allerdings nicht so schnell und nicht so beweglich. Das kommt unserem schnellen Umschaltspiel sicher entgegen“, analysiert der Cheftrainer. „Wir sind gut vorbereitet und alle Spieler sind gesund.“

Seine Mannschaft hatte über Weihnachten drei Tage frei, begann am 26. Dezember wieder mit einem leichten Training. Am Montag gab es eine Taktik-Einheit, gestern standen Über- und Unterzahltraining auf dem Programm. „Es ist gut, dass wir jetzt vier Tage trainieren konnten. Die Mannschaft wird läuferisch immer besser und immer fitter. Auch die an Covid erkrankten Spieler sind mittlerweile fast wieder bei 100 Prozent“, so Sundblad. Damit wird der 47-Jährige dieselbe Mannschaft aufs Eis schicken wie schon bei den Erfolgen in Augsburg und Ingolstadt. Das Tor wird erneut Joacim Eriksson hüten. Nicht im Aufgebot sind die Youngster Cedric Schiemenz und David Cerny, die beide mit einer Förderlizenz für Kooperationspartner Freiburg spielen.

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Last-Minute-Transfer Marius Möchel hat die beiden Talente fürs Erste aus dem Team verdrängt und sich bestens bei den Wild Wings eingefügt. Der gebürtige Nürnberger freut sich denn auch auf seine „Heimkehr“, zumal beim Gegner auch noch sein Stiefbruder Niklas Treutle im Tor stehen wird. „Es ist schon etwas Besonderes gegen seinen Bruder zu spielen. Ich habe bisher gegen ihn auch noch nicht getroffen, das sollte ich endlich mal ändern“, sagt Möchel lachend. „Aber im Ernst, die Ice Tigers hatten einen großen Umbruch und keinen optimalen Start. Aber sie werden total motiviert sein, wollen uns unbedingt schlagen. Wir müssen voll fokussiert sein.“

Die Norisstädter setzen ihre Hoffnung derweil auf zwei Neuzugänge. Mit Stürmer Luke Adam und dem lettischen Verteidiger Arturs Kulda hat man sich noch etwas Erfahrung ins junge Team geholt. Ein Wiedersehen wird es mit den Ex-Schwenningern Marcel Kurth (schied gegen München allerdings im zweiten Drittel verletzungsbedingt aus) und Ilya Sharipov geben. Auch Tim Bender und Daniel Schmölz trugen bereits das Wild-Wings-Trikot. „Wir werden in eine Situation kommen, in der wir Spiele gewinnen“, prognostiziert Nürnbergs Trainer Frank Fischöder und meint, dass das gegen die stark gestarteten Schwenninger möglich sein wird. Das allerdings wollen die Wild Wings mit aller Macht verhindern, denn als Tabellenführer ins neue Jahr zu gehen, wäre gar zu schön.

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