Eishockey: Hin und wieder lohnt sich ein Blick in die Statistik. Zwei Auswärtssiege haben die Wild Wings bereits in dieser Saison verbucht. Dies ist exakt die gleiche Ausbeute der Schwenninger wie in der vergangenen Spielzeit. Der Unterschied dabei: Die beiden aktuellen Erfolge auf fremdem Eis verbuchten die Neckarstädter bereits nach den ersten zwei Auswärtspartien. In der Spielzeit 2019/20 war es die Bilanz nach insgesamt 26 Gastspielen. Der perfekte Auftakt in diesem Jahr ist zumindest ein Fingerzeig, dass die Saison 2020/21 den Wild Wings-Anhängern wesentlich mehr Freude bereiten könnte als die vergangenen zwei Jahre.

Das könnte Sie auch interessieren

Ungewohnt war beim 3:2-Erfolg in Augsburg am Dienstagabend auch die Spielweise der Schwenninger – vor allem im Schlussdrittel. Mehrere Minuten setzten sie sich im Drittel der Panther fest – und das bei 5 gegen 5 Feldspieler. Der 3:2-Siegtreffer von Tylor Spink war dann quasi die logische Folge dieser „Belagerung“. Für Wild Wings-Chefcoach Niklas Sundblad war es auch ein Resultat der physischen Verfassung seiner Spieler. Sundblad: „In der Schlussphase hat sich unsere Fitness ausgezahlt. Wir haben viel Druck auf den Gegner gemacht und so das entscheidende Tor geschossen.“

Der Schwede sah eine gute Anfangsphase seines Teams: „Die ersten zwölf Minuten waren total überlegen. Wir haben genauso gespielt, wie wir wollten, auch wenn wir in dieser Phase kein Tor erzielt haben. Im zweiten Abschnitt kam Augsburg zurück. Da hatten wir Probleme in der eigenen Zone. Im letzten Drittel waren wir wieder überlegen.“ Sundblad dürfte sich dabei auch gefreut haben, dass die drei Treffer auf das Konto von drei unterschiedlichen Sturmreihen gingen. Die Angriffstrios harmonieren schon zu einem frühen Zeitpunkt der Saison bestens.

Das könnte Sie auch interessieren

Travis Turnbull hatte in Augsburg doppelten Grund zur Freude. Der Kapitän entführte nicht nur drei Punkte mit seinem neuen Team. Sein Treffer zum 2:1 war das 100. DEL-Tor des 34-Jährigen. Der Neuzugang spielt aktuell sein neuntes Jahr in Deutschlands Elite-Liga und absolvierte dabei insgesamt 392 Partien. Auf jeden Fall hat sich Turnbull für sein Torjubiläum einen hervorragenden Zeitpunkt ausgewählt.

Trotz der erfreulichen Partie gab es einen Zeitpunkt, als sich die Schwenninger mächtig ärgerten. Im Mitteldrittel bekam der Augsburger Maximilian Eisenmenger eine Strafe aufgebrummt. Auf dem Videowürfel im Stadion wurde diese Szene direkt danach wiederholt. Es war zu sehen, dass es eine Fehlentscheidung war. Wild Wings-Verteidiger Christopher Fischer wurde vom eigenen Mitspieler Will Weber zu Fall gebracht. Die Schiedsrichter nahmen die Strafe zurück. Völlig unverständlich für die Wild Wings. „Es war zwar keine Strafe. Aber die Schiedsrichter dürfen dennoch nicht die Wiederholung auf dem Videowürfel anschauen und die Strafe dann zurücknehmen. So etwas geht nicht“, kritisierte Sundblad. Glücklicherweise hatte diese Entscheidung keine Auswirkungen auf den Spielausgang. Ansonsten hätte sie sicherlich noch für heiße Diskussionen gesorgt.

Das könnte Sie auch interessieren

Nun geht es für die Schwenninger in eine kleine Weihnachtspause. „Die Spieler haben frei bis zum Samstag. Dann wird wieder trainiert. Sie sind auch alle fit“, sagt Wild Wings-Manager Christof Kreutzer. Sundblad verbringt die Tage mit seiner Familie in seinem Haus in Köln. Die nächste DEL-Aufgabe steht am Mittwoch, 30. Dezember, bei den Nürnberg Ice Tigers auf dem Spielplan. Es ist das dritte Auswärtsspiel in Folge. Gelingt der nächste Erfolg in der regulären Spielzeit, hätten die Schwenninger schon genauso viele Auswärtspunkte auf dem Konto wie in der kompletten Hauptrunde 2019/20.