Die Vorfreude dürfte immens gewesen sein. Endlich durften auch die Schwenninger Wild Wings in die Saison 2020/21 starten. Mit dem ERC Ingolstadt wartete allerdings auch gleich ein Hochkaräter. Die Donaustädter werden von nicht wenigen Experten als Geheimfavorit eingestuft. Und auch ein Blick in die Historie zeigt, dass die Panther nicht gerade zu den Lieblingsgegnern der Schwaben gehören. Von 32 Begegnungen in der DEL gewannen die Schwenninger nur deren neun. Der letzte Erfolg in Ingolstadt datiert vom 1. November 2002.
Tatsächlich gingen die Gäste mit etwas Respekt in die Partie. Die Hausherren hingegen waren von Beginn an sehr aufsässig, kamen über ein gutes Forechecking und einen schnellen Spielaufbau. Nach knapp fünf Minuten musste Joacim Eriksson, der erwartungsgemäß im Tor der Wild Wings den Vorzug vor Patrik Cerveny erhalten hatte, das erste Mal sein Können zeigen. Der Schwede rettete stark gegen Daniel Elsner. Die Oberbayern blieben am Drücker, verzeichneten etliche Puckgewinne, ohne allerdings häufig richtig gefährlich zu werden.
Die Schwenninger kamen selten zu Entlastungsangriffen, da kam in der achten Minute ein Powerplay gerade recht. Und das wussten sie auch gleich zu nutzen. Alexander Weiß schlenzte die Scheibe wunderbar mit der Rückhand ins Tor. Die 1:0-Führung war durchaus etwas überraschend. Ingolstadt blieb leicht überlegen, war etwas flinker mit den Beinen. Eriksson durfte sich nochmals ordentlich auszeichnen, als er einen Schuss vom völlig freistehenden Petrus Palmu entschärfte. Mit etwas Glück und solider Arbeit brachten die Wild Wings die Führung in die Kabine.
Das Geschehen änderte sich auch zu Beginn des Mittelabschnitts nicht wesentlich. Wieder war es eine Überzahlsituation, die die Schwarzwälder besser in die Partie brachte. Das 2:0 fiel allerdings erst anschließend. Marius Möchel und Darin Olver leisteten prima Vorarbeit, Olvers Pass in die Tiefe wurde von Jamie MacQueen erlaufen und trocken versenkt (26.). Endlich wurden die Neckarstädter etwas mutiger und checkten konsequenter vor. Die Panther aber blieben feldüberlegen und waren immer wieder gefährlich. Eriksson war aber jederzeit auf dem Posten, war unter anderem mit einer Rettungstat gegen Wayne Simpson zur Stelle. Und der skandinavische Keeper stand auch weiterhin häufig im Mittelpunkt, brachte die Ingolstädter reihenweise zur Verzweiflung. Das Schussverhältnis nach dem Mitteldrittel lautete 26 zu 8, auf der Anzeigentafel aber stand weiter ein 0:2.
Im Schlussabschnitt wurden die Gastgeber noch offensiver und noch gefährlicher. Schuss um Schuss wurde auf das Schwenninger Gehäuse abgefeuert, aber Eriksson hielt diesem Feuerwerk stand. Irgendwann war aber auch er geschlagen. Als SERC-Verteidiger Emil Kristensen auf der Strafbank saß, verkürzte Frederik Storm auf 1:2 (53.). Diesen Vorsprung brachten die Schwenninger mit viel Glück und Geschick über die Zeit.
ERC Ingolstadt – Schwenninger Wild Wings 1:2 (0:1,0:1,1:0). – Schiedsrichter: Sirko Hunnius (Berlin)/Marian Rohatsch (Lindau). – Tore: 0:1 A. Weiß (8:22), 0:2 MacQueen (25:29), 1:2 Storm (52:21) Strafen: 10 / 14