Christof Kaltenbach und Werner Feißt

Herr Sundblad, was dürfen die Fans der Wild Wings in dieser Saison von Ihrer Mannschaft erwarten?

Wir haben einen Kader, der mit vielen guten Schlittschuhläufern schnelles Eishockey spielen wird. Wenn jeder Einzelne in jedem Spiel alles gibt, werden wir auch unsere Ziele erreichen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Saisonvorbereitung?

Ich bin sehr zufrieden und muss meine Mannschaft auch sehr loben. Die Jungs haben in der Vorbereitung hervorragend mitgezogen und großen Trainingswillen gezeigt. Jeder hat 100 Prozent gegeben.

Acht Spieler Ihres Teams hatten sich mit dem Coronavirus infiziert und fehlten zwei Wochen. Die weiteren Mannschaftskollegen mussten mehrere Tage in Quarantäne. Wie weit hat Sie das in der Vorbereitung zurückgeworfen?

Ich sehe das nicht so dramatisch. Unser Vorteil ist, dass wir bereits im Juni mit der Vorbereitung begonnen hatten. Einige Spieler haben sogar durchtrainiert. Die Mannschaft ist topfit.

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Beim Magenta-Sport-Cup hinterließen die Wild Wings einen guten Eindruck. Welche Erkenntnis nahmen Sie aus diesem Turnier mit?

Dieses Turnier war sehr wichtig für uns. Jedes Spiel war auf hohem Niveau. Wir haben gesehen, dass wir mit den Top-Teams mithalten können. Die Ergebnisse sind bei solchen Spielen zwar nicht das Wichtigste, geben den Spielern aber auch Selbstvertrauen.

Vergangene Woche wurde mit Marius Möchel noch ein Spieler kurz vor Saisonbeginn verpflichtet. Warum?

Wir benötigen einen tiefen Kader – auch weil durch Corona immer wieder Spieler ausfallen könnten. Zudem wussten wir bei unserem Kapitän Travis Turnbull nicht, ob er bis zum Saisonstart fit ist. Zum Glück kann er am Sonntag spielen.

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Ihre erste Angriffsreihe mit Turnbull, Jamie MacQueen und Daren Olver hat ein Durchschnittsalter von fast 34 Jahren. Spielte das bei der Zusammenstellung eine Rolle?

Nein. Bei der Zusammensetzung der Reihen war für uns vor allem wichtig, dass in jeder Angriffsreihe ein Linksschütze steht.

Die Zeit von Jamie MacQueen in Schwenningen schien vorbei. Warum haben Sie entschieden, dass er wieder ins Team der Wild Wings zurückkehrt?

Er ist für mich wie ein neuer Spieler und zieht auch im Training sehr gut mit. Ich habe selten einen Spieler mit solch einem Schlagschuss gesehen. Seine Qualitäten, vor allem als Torjäger, sind wichtig für uns.

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Wer hat Sie in der Vorbereitung am meisten überrascht?

Die ganze Mannschaft hat mich positiv überrascht. Vor allem die jungen Spieler, die sehr viel gearbeitet haben. Wenn man überhaupt einen Einzelnen herausheben will, dann ist es Torhüter Patrick Cerveny, der enorm fleißig war.

Apropos Cerveny. Er hat beim Magenta-Sport-Cup starke Leistungen gezeigt. Wird er während der Saison regelmäßig Einsätze bekommen oder muss er sich gedulden, bis der schwedische Stammtorhüter Joacim Eriksson schwächelt?

Wir haben zwei starke Torhüter. Das ist ein großer Vorteil für uns. Ich würde nicht unterscheiden zwischen Nummer eins und Nummer zwei. Cerveny wird regelmäßig Einsätze bekommen. Es ist aber davon auszugehen, dass Eriksson öfters spielen wird. Ansonsten verpflichtet man keinen Torhüter, der eine Ausländerlizenz belegt.

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Durch die Verpflichtung von Tylor und Tyson Spink haben Sie nun Zwillinge im Team. Wie können Sie die beiden auseinanderhalten?

Auf dem Eis unterscheide ich sie durch die Schusshand. Tyson ist Linksschütze, Tylor Rechtsschütze. Bei den Spielen natürlich auch durch die Trikotnummer. Aber in der Kabine beim Training ist es sehr schwierig. Und das, obwohl ich die beiden schon länger kenne.

Die Spink-Brüder scheinen unzertrennlich. Was würde passieren, wenn man sie in unterschiedlichen Angriffsreihen aufstellt?

Das ist für uns kein Thema. Die Chemie zwischen den beiden auf dem Eis ist einmalig.

Was sind die größten Unterschiede zwischen Ihrem aktuellen Team und dem der vergangenen Saison?

Die jetzige Mannschaft hat bessere technische Fähigkeiten und spielt schnelleres Eishockey.

Die Fans der Wild Wings sind bei den Heimspielen häufig ein entscheidender Faktor. Wir hart trifft es Schwenningen, dass in absehbarer Zeit keine Zuschauer in die Helios-Arena dürfen?

Natürlich ist es schade, dass unsere Zuschauer in diesem neuen, wunderschönen Stadion nicht dabei sein können. Ich gehe auch davon aus, dass dies die gesamte Saison so bleiben wird. Aber wenn das Spiel begonnen hat, sind wir ohnehin auf das Geschehen auf dem Eis fokussiert.

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Die Wild Wings haben als einziges DEL-Team eine kleinere Eisfläche nach NHL-Format und sich bereits an die neuen Maße gewöhnt. Wir hoch schätzen Sie den Vorteil bei den Heimspielen?

In Prozent kann man das nicht ausdrücken. Aber es ist schon ein Vorteil, wenn man jeden Tag auf dieser kleineren Fläche trainiert. Alles ist schneller und enger. Allerdings gibt es in der DEL auch viele Kanadier, die diese kleinere Eisfläche ebenfalls sehr gut kennen.

Sehen Sie es als Nachteil, dass die Wild Wings mit drei Auswärtsspielen in die Saison starten?

Nein. Natürlich ist es schöner, zuhause zu spielen. Aber unterm Strich ist es egal.

Ihre Mannschaft lebt von Power-Eishockey. Besteht da nicht die Gefahr, dass dem Team während der Saison die Puste ausgeht?

Ich glaube nicht. Die Jungs sind in einem sehr guten Fitnesszustand. Deshalb mache ich mir keine Sorgen, dass ihre Puste nicht bis zum Saisonende reichen könnte.

Die Fragen stellten Christof Kaltenbach und Werner Feißt