Fußball, Verbandspokal 1. Hauptrunde: FC Bräunlingen – FC 08 Villingen 1:3. Mit etwas Mühe wurde der FC 08 Villingen seine Favoritenrolle gerecht, nahm die Hürde in Bräunlingen und zog in die nächste Runde des Verbandspokals ein. Eine Szene sorgte allerdings noch lange nach Spielschluss für reichlich Gesprächsstoff.
Es ist eine vergleichbare Situation, zwar in anderen Sphären, aber dennoch ähnlich, wenn ein unterklassiger Verein im Pokal auf eine Mannschaft trifft, die im Vorfeld als klarer Favorit gilt. Tevfik Ceylan hat beides erlebt. Mit dem FC 08 Villingen spielte er sowohl gegen Schalke 04 als auch gegen Fortuna Düsseldorf. Nach einer gefühlten Ewigkeit verließ er die Nullachter, um sich als Spielertrainer dem FC Bräunlingen anzuschließen. Zusammen mit Andreas Holdermann leitet er dort die sportlichen Geschicke des Bezirksligisten, schnürt mit seinen 27 Jahren aber selbst noch die Kickschuhe.
„Da lassen sich schon Parallelen ziehen“, gibt Ceylan zu. Gerade hatten er und seine Mannschaft gegen Villingen verloren, zogen sich dabei aber mehr als achtbar aus der Affäre und schnupperten für einen Moment sogar an der Überraschung. Ohne Angst vor großen Namen war Bräunlingen aufgetreten, stand in der Defensive kompakt und setzte immer mal wieder Nadelstiche nach vorne. Einer davon brachte die Gäste sogar kurzzeitig ins Wanken. Nachdem FC 08-Torhüter Andrea Hoxha in der 30. Spielminute einen Schuss nicht festhalten konnte, war Fabian Wehinger zur Stelle und brachte Bäunlingen in Führung.
„Wichtig war, dass wir eine schnelle Reaktion gezeigt haben“, betont Villingens Trainer Marcel Yahyaijan. Nur wenige Zeigerumdrehungen nach dem Rückstand sorgte Damian Kaminski für den Ausgleich zum 1:1-Pausenstand. „Insgesamt sind wir allerdings zu fahrig aufgetreten und waren bei den Pässen zu ungenau“, so Yahyaijan weiter.
Als Kaminski kurz nach dem Seitenwechsel einen Doppelpack schnürte, schien alles den erwarteten Gang zu nehmen. „Für mich persönlich waren diese zwei Tore natürlich sehr gut. Als Mannschaft wartet jedoch noch viel Arbeit auf uns“, sagte der Stürmer nach dem Spiel.
Dann aber folgte jene Szene, welche die Gemüter erhitzte. Nach Meinung der Bräunlinger und ihres Anhangs hatte Hoxha einen Schuss hinter der Linie abgewehrt, doch weder der Schiedsrichter noch sein Assistent entschieden auf Tor. Den Deckel für Villingen drauf machte erst in der Schlussphase der eingewechselte Alexander German, der eine schöne Freistoßvariante über drei Stafetten mit einem Kopfball abschloss.
„Insgesamt können wir trotz der Niederlage mehr als zufrieden sein. Einen Dreiklassen-Unterschied konnte man nicht wirklich erkennen. Klar, hatte Villingen mehr Ballbesitz, viel Zwingendes kam dabei aber nicht heraus“, lautete die Spielanalyse von Ceylan. Sein Trainerkollege Holdermann ergänzte: „Ich will nicht behaupten, dass wir nach dem möglichen Ausgleich das Spiel gewonnen hätten. Doch ein zweiter Treffer hätte uns nochmals enormen Auftrieb gegeben. Am Ende hat sich das clevere Team durchgesetzt.“
Sichtlich erleichtert war FC 08-Sportvorstand Arash Yahyaijan: „Was in unserer Situation zählt, ist das Weiterkommen.“ Da es bereits am kommenden Wochenende zum Duell der zweiten Runde mit dem FC Neustadt kommt, bedeutet dies ein weiteres Pflichtspiel für Villingen. „Kurz vor dem Start der Oberliga können wir so in einen normalen Rhythmus kommen“, freut sich der FC 08-Trainer schon jetzt auf dieses Heimspiel. Tore: 1:0 (30.) F. Wehinger, 1:1 (33.) Kaminski, 1:2 (51.), Kaminski, 1:3 (86.) German. Zuschauer: 379. SR: Mera-Linz (Schopfheim)
FC Bräunlingen: Vesenmayer, Lacher, Schorpp, J. Wehinger (46. Filossi Mazzolini), R. Emminger, Späth, Atar, Albicker, Ceylan, F. Wehinger (75. Moritz), D. Emminger
FC 08 Vllingen: Hoxha, Ovuka, Feger, Peters, Tadic, Hodek (68. Benz), Geng, Albrecht, Kaminski (86. F. Chiurazzi), Bak (46. German), Yahyaijan (46. Passarella)