Eishockey: Im sechsten Spiel der Verzahnungsrunde der DEL erlitten die Schwenninger Wild Wings am Donnerstagabend eine bittere 2:5-Niederlage in Düsseldorf. Doch das Schicksal ihres Torhüters Joacim Eriksson war an diesem Abend wichtiger. Unter diesen schwierigen Voraussetzungen müssen die Schwäne bereits am Sonntag erneut antreten, wenn die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven in der Helios-Arena zu Gast sind (Beginn 17 Uhr).

Das Trikot mit der Nummer 60 hing im Düsseldorfer ISS Dome gut sichtbar über der Schwenninger Bank. Die Mannschaft hatte das Aufwärmtrikot ihres Torhüters mit nach Düsseldorf genommen, wollte Joacim Eriksson so ihre Solidarität zeigen. Der Schwede war in seine Heimat gereist, um seiner kurzfristig schwer erkrankten Mutter beizustehen. In den sozialen Medien teilte Eriksson am Freitag, dass seine Mutter verstorben ist. „Ich weiß die Unterstützung unserer Mannschaft und vom Club sehr zu schätzen. Es bedeutet mir viel, dass sie alle Verständnis für meine aktuelle Situation haben“, bedankt sich Eriksson bei seinem Schwenninger Umfeld. Wild Wings Manager Christof Kreutzer erfuhr erst am Mittwoch von der schweren Erkrankung. „Wir haben Joacim dann sofort angeboten, dass er nach Hause fahren kann“, so Kreutzer.

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Das Sportliche rückte in den Hintergrund. Dennoch hatten die Wild Wings am Donnerstagabend ein Spiel zu absolvieren. Mit 2:5 mussten sich schwache Schwenninger der Düsseldorfer EG geschlagen geben. Am Ende war es ungefährdeter und in der Höhe verdienter Erfolg für die Rheinländer. Das sah auch Schwenningens Coach Niklas Sundblad so: „Wir waren von Anfang an einfach zu langsam, kamen immer einen Schritt zu spät. Man hat die Schwierigkeiten bei der Umstellung auf die größere Eisfläche heute bemerkt. Das war nicht unser Abend.“ Ein gutes Zeugnis stellte er seiner Nummer zwei im Tor aus. „Patrik Cerveny hat gut gespielt. Wir haben zu viele Schüsse zugelassen. An Patrik lag es heute nicht“, meinte Sundblad zur Leistung von Cerveny.

Das Schicksal von Eriksson ist für die gesamte Mannschaft nicht einfach. „Wir mögen ihn sehr. Wir wollen ihn in jeder Hinsicht unterstützen. Wir können uns alle gar nicht vorstellen, was er gerade durchmacht. Wir sind in Gedanken bei ihm. Manche Dinge sind wichtiger als Eishockey“, brachte Kapitän Travis Turnbull die Gefühle der Teamkollegen zum Ausdruck.

Heimspiel gegen Bremerhaven

Doch die nächste sportliche Herausforderung für die Wild Wings steht bereits am Ostersonntag (Beginn 17 Uhr) an. Mit den Fischtown Pinguins kommt der Tabellenzweite der Gruppe Nord in die Helios-Arena. Dann wird der Gedanke an Joacim Eriksson hintenan stehen müssen. Sein Trikot aber dürfte wieder über der Bank hängen.