Eishockey: Nach zuletzt vier Siegen aus fünf Spielen gegen die Teams der DEL-Gruppe Nord mussten die Wild Wings in Düsseldorf eine bittere Niederlage einstecken. Schwenningen unterlag am Rhein verdient mit 2:5.
Gleich von Beginn an waren nicht nur alle Augen, sondern auch sehr schnell viele Schüsse auf Wild-Wings-Torhüter Patrik Cerveny gerichtet. Schwenningens Backup kam zu seinem sechsten Spiel in der laufenden Saison und ein bisschen sollte es auch eine Feuertaufe sein. Schließlich spricht nach der Abreise von Joacim Eriksson zu seiner schwer erkrankten Mutter vieles dafür, dass Cerveny in den nächsten Spielen die Nummer eins sein wird. Und es begann für den Deutsch-Tschechen nicht gut. Nach nur 102 Sekunden lag der Puck das erste Mal hinter ihm. Matt Carey hatte einen schönen Handgelenkschuss über die Fanghand des Schwäne-Goalies gezirkelt. Der Ex-Schwenninger stand bei seinem Treffer zum 1:0 allerdings auch sträflich frei. Die Gäste versuchten zu reagieren, kamen immer häufiger ins Angriffsdrittel, waren dort dann aber zu ungenau. Dazu kassierten sie wieder einmal unnötige Strafen. In der achten Minute traf es Troy Bourke mit einem Haken in der gegnerischen Zone. Düsseldorf wusste diese „Vorlage“ prompt zu nutzen. Ken Olimb fälschte einen Schuss von Kyle Cumiskey unhaltbar und vor allem auch unsichtbar für Cerveny zum 2:0 ab. Die Rheinländer waren auch fortan die aktivere, aggressivere Mannschaft, verteidigten auch richtig gut. Und sie schossen weiter aus allen Lagen. Am Ende des ersten Abschnitts lautete diese Statistik 19:6 zugunsten der DEG.
Doch gleich nach Wiederbeginn durften die Wild Wings hoffen. Für einmal waren sie ein Mann mehr und auch sie nutzten die Gelegenheit. Andreas Thuressons Schuss fand genau den Schläger von Bourke, der zum 2:1 traf (22.). Die Antwort der Hausherren folgte zügig, erneut unter gütiger Mithilfe der Schwaben. SERC-Verteidiger Dylan Yeo passte in der eigenen Zone vor das Tor von Cerveny, DEG-Stürmer Alexander Ehl sagte artig „danke“ und stellte mit dem 3:1 den alten Abstand wieder her. Und es kam noch dicker. Wieder kassierten die Schwarzwälder in Gestalt von Bourke eine Strafe, wieder traf Carey, diesmal mit einem satten Onetimer. Diese 4:1-Führung war durchaus verdient. Düsseldorf machte weniger Fehler, war zweikampfstärker und spielte ein tolles Forechecking. Doch die Schwenninger sind in dieser Saison selten früh geschlagen. „Endlich“ machten auch die Landeshauptstädter mal einen Fehler, Alexander Weiß schickte Tyson Spink auf die Reise, der zum 4:2 vollendete. 67 Sekunden später wurde das Hoffnungsfünkchen aber auch schon wieder erstickt. Olimb durfte ungestört aufs Gästetor zu marschieren, Maximilian Kammerer verwertete den Pass zum 5:2. „Das ist nicht gut genug. Wir arbeiten nicht hart genug. Das ist ein Witz, wie wir Patrik dahinten im Stich lassen“, fand Schwenningens Verteidiger Christopher Fischer in der Pause klare und wahre Worte.
Diese schonungslose Analyse bewirkte immerhin, dass sich Fischer und seine Kollegen auch im Schlussabschnitt trotz deutlichen Rückstands redlich mühten und sich nicht aufgaben. Aber Düsseldorf ließ in der Defensive eben auch nicht nach und so kamen die Schwäne kaum zu nennenswerten Möglichkeiten. Am Ende kam die DEG zu einem insgesamt ungefährdeten und in der Höhe verdienten 5:2-Erfolg.