Basketball, ProA: Wiha Panthers Schwenningen – Eisbären Bremerhaven (Freitag, 19.30 Uhr) und PS Karlsruhe Lions – Wiha Panthers Schwenningen (Sonntag, 17.30 Uhr). Gleich zweimal haben die Wiha Panthers am Wochenende die Gelegenheit, nach dem schwachen Auftritt gegen die Artland Dragons wieder in die Spur zu finden: Am Freitag gegen ein Spitzenteam, am Sonntag bei einem Abstiegskandidaten.

Im ersten Geisterspiel der Vereinsgeschichte empfangen die Wiha Panthers am Freitagabend einen namhaften Gegner: Der langjährige Bundesligist, derzeitig ProA-Tabellenführer und heißer Titelfavorit, Eisbären Bremerhaven gibt seine Visitenkarte in der Deutenberghalle ab. Die Nordlichter gewannen ihre drei bisherigen Partien souverän, darunter zum Auftakt gegen den zweiten Meisterschaftskandidaten Rostock.

Diese Favoritenrolle kommt nicht von ungefähr, denn die Eisbären haben sich trotz eines hohen Schuldenbergs namhaft verstärkt: Aus Ulm kam Max Ugrai, der bereits 139 BBL-Spiele auf dem Buckel hat. Mit dem US-amerikanischen Guard Curtis Davis verpflichtete das Team von Trainer Michael Mai einen Aufbauspieler, der bislang mit durchschnittlich knapp 19 Punkten und fünf Assists pro Spiel seinem Ruf als einer der besten Spieler der Liga gerecht wird. Der bei den Panthers-Fans wohl bekannteste Eisbär ist Leon Friederici. Der Shooting Guard trug zwei Jahre lang das orangene Trikot und stieg mit den Schwenningern 2019 in die ProA auf. In dieser Zeit entwickelte sich der 25-Jährige zu einem der besten Deutschen der Liga auf seiner Position, sodass Bremerhaven Friederici in diesem Sommer für zwei Jahre unter Vertrag nahm.

Um den auf allen Positionen doppelt hochwertig besetzten Gäste-Team Paroli bieten zu können, liegen die Schlüssel für die Panthers vor allem in zwei Punkten: Rebounds und Offensive. „Wir werden Bremerhaven wahrscheinlich nicht unter 70 Punkten halten können, dafür sind sie zu gut. Daher müssen wir eine deutlich bessere Offensive zeigen als zuletzt“, fordert Panthers-Trainer Alen Velcic.

Damit meint der Coach die 66:69-Niederlage gegen Quakenbrück. Bei jener Partie unterlagen die Doppelstädter außerdem im Kampf um die Rebounds deutlich. Gegen die Eisbären, die in ihren ersten drei Spielen die Bretter dominierten, wird eine derartige Nachlässigkeit brutal bestraft. „Rebounds sammeln ist keine Frage des Talents, sondern der Einstellung. Daran haben wir gearbeitet“, erklärt Velcic.

Der Trainer bescheinigt seiner Mannschaft eine positive Reaktion auf die enttäuschende Leistung vom Sonntag. „Die Jungs haben sehr intensiv trainiert und verstanden, dass es Folgen hat, wenn sie ihren Verantwortungen nicht nachkommen.“ Das Personal hat sich im Vergleich zur Vorwoche nicht verändert. Bis auf Lars Lagerpusch sind alle Spieler fit. Der Center nähert sich nach seiner Knieverletzung einem Einsatz immer weiter an, ist für den Doppelspieltag jedoch noch keine Option.

Am Sonntag sind die Neckarstädter in dieser Saison erstmals auswärts gefordert. Es geht zu den PS Karlsruhe Lions, die nach einem großen Umbruch und vielen Abgängen zu jenen Mannschaften zählen, für die es in erster Linie um den Klassenerhalt geht. Kopf der Mannschaft ist Center Maurice Pluskota, ansonsten verfügt die noch sieglose Mannschaft von Trainer Drazan Salavarda über wenig ProA-Erfahrung.

Positive Erinnerungen an die Badener haben die Wiha Panthers noch aus der Vorsaison: Damals feierten die Schwenninger am achten Spieltag den ersten Auswärtssieg. Einen ähnlichen Ausgang wünscht sich Alen Velcic auch am Sonntag. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen, also auch die zwei am Wochenende.“ Um ihre Playoff-Ambitionen zu untermauern, ist das eine Pflichtaufgabe, jedoch angesichts der jüngsten Leistungen der Panthers kein Selbstläufer.