Eine – wenn auch kurze – Nacht darüber schlafen, ist häufig eine gute Sache. Das zeigte sich auch an Tag eins nach Spiel eins der Best-of-Three-Serie zwischen den Wild Wings und den Nürnberg Ice Tigers bei Schwenningens Cheftrainer Steve Walker. War der Kanadier direkt nach der Partie der ersten Playoff-Runde doch noch etwas ungehalten über manche Fehler seiner Mannschaft, wirkte er am Mittag danach schon wieder aufgeräumt.
Hängende Köpfe nach Spiel eins
Walker hatte aber durchaus Grund, ein wenig mit dem Auftritt seiner Schwäne zu hadern. Rund 48 Stunden nach der Qualifikation für die Endrunde in letzter Minute mit einem 4:0 in Ingolstadt und der daraus resultierenden Freude, ließen die Wild Wings beim Verlassen der Arena in Nürnberg ein wenig die Köpfe hängen. Sie hatten beileibe kein schlechtes Spiel gemacht, dafür aber ein paar Fehler zu viel.
„Es war kein komplettes Spiel von uns. Wir haben einige Dinge gut gemacht, aber es gibt auch einiges zu verbessern“, gab sich Verteidiger Daryl Boyle, der den verletzten Kapitän Thomas Larkin vertrat, vor der zweiten Partie am Dienstagabend (19.30 Uhr) selbstkritisch.
Im Heimspiel muss ein Sieg her
Das sah naturgemäß auch der Headcoach so. „Der Unterschied waren die Zweikämpfe vor den beiden Toren. Nürnberg hat es gut gemacht. Sie wollten die Tore mehr und haben ihr eigenes Tor besser verteidigt als wir“, meinte Walker Minuten nach dem Spiel. Besonders auffällig war dies nach dem 1:0 und dem 2:3. Beide Male kassierten die Schwenninger postwendend ein Gegentor. „Da müssen wir das Momentum einfach mal mitnehmen. Das ist uns schon häufiger passiert und das müssen wir abstellen“, fand auch Mirko Höfflin.
Doch Eishockey generell, insbesondere aber während der Playoffs, ist ein sehr kurzlebiger Sport. So machen die Wild Wings einen Haken nicht nur hinter die Auftaktniederlage, sondern auch hinter die wieder einmal fragwürdige Schiedsrichterleistung. Das Gespann Sean MacFarlane und Marian Rohatsch hatte mindestens zwei Mal falsch zu Ungunsten der Gäste entschieden. Am Montag gab es eine Video-Einheit, in der neben den zu korrigierenden Fehlern vor allem aber auch die guten Dinge gezeigt wurden.
Spiel zwei steht also am Dienstagabend an und die Neckarstädter darin mit dem Rücken zur Wand. Eine weitere Niederlage und die Saison ist für die Schwenninger zu Ende. Die Heimstärke der Schwaben sollte sich dabei auswirken, auch wenn sie weiter auf Larkin und Verteidigerkollege Will Weber verzichten müssen.
„Wir wollen weiter Eishockey spielen. Wir haben gezeigt, dass wir in solchen Spielen bestehen können und gehen mit einer positiven Einstellung rein. Unsere Fans werden uns ohnehin tragen und wir wollen ihnen und uns etwas beweisen“, so der Schwenninger Trainer.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass es bereits am Donnerstag (19.30 Uhr) zu einem dritten und entscheidenden Spiel kommt. Dieses würde dann wieder in Nürnberg stattfinden.