Mehr Spannung geht eigentlich kaum. In der Playoff-Serie zwischen den Schwenninger Wild Wings und den Nürnberg Ice Tigers kommt es zum alles entscheidenden dritten Spiel. Am Donnerstagabend, 19.30 Uhr, heißt es erneut: Weiter oder raus. Dieses Mal aber für beide Mannschaften.

Für die Schwäne stand bereits am Dienstag in der heimischen Helios Arena ein sogenanntes „Do-or-Die-Spiel“ an. Nur mit einem Sieg konnten die Wild Wings das Saison-Aus abwenden. Die Partie dauerte am Ende drei Stunden und wurde zur absoluten Nervenschlacht. Neun Sekunden vor der Schlusssirene erlöste Brandon McMillan seine Teamkollegen und die SERC-Fans mit dem 3:1 ins leere Gästetor.

Das könnte Sie auch interessieren

„Das war ein harter Kampf, aber genau so ist Playoff-Eishockey. Wir haben hier zuhause unseren Job gemacht. Die Fans waren unglaublich, einfach großartig. Sie haben uns echt in Fahrt gebracht. Es macht so viel Spaß, vor solchen Fans zu spielen“, sagte der Erlöser.

Zuvor war das zweite Spiel der Best-of-Three-Serie an Drama kaum zu überbieten gewesen. Knackige Zweikämpfe, umstrittene Entscheidungen der Schiedsrichter, Videobeweise und eine zerborstene Plexiglasscheibe forderten die mentale Stärke beider Teams mächtig heraus.

Hochemotionale 180 Minuten

„Es war ein hochemotionales Spiel für alle. Als Trainer erwartet man, dass sich die Spieler genau so engagieren. Es macht Freude das mit anzusehen. Es war gefühlt das längste Spiel jemals“, meinte auch Schwenningens Cheftrainer Steve Walker lächelnd nach den 180 Minuten. Der SERC-Headcoach war zudem zufrieden mit der Reaktion seiner Mannschaft auf das 3:4 zum Auftakt in Nürnberg. „Wir haben viel besser verteidigt und die Fans haben uns getragen“, erklärte Walker.

Die beiden Männer des Abends waren im Übrigen Joacim Eriksson und Brett Ritchie. Gerade Letzterer zeigt nun in der Endrunde seine ganze Klasse. Drei der fünf Tore der Wild Wings hat der Kanadier erzielt, er ist körperlich präsent und geht dahin, wo es weh tut. „Es wird immer intensiver. Es gibt nicht viel Raum und geht auch körperlich zur Sache. Das sind die Spiele, die man spielen will“, sagte Ritchie.

Das könnte Sie auch interessieren

Auch Schwenningens Torhüter brachte in beiden Partien eine Top-Leistung. Der Schwede fühlte sich vor dem zweiten Spiel zeitlich um vier Tage zurückversetzt. „Es war wie vor dem Spiel in Ingolstadt. Ich war schon etwas nervöser. Aber die Jungs waren heute sehr stark vor unserem Tor, das war der Unterschied zu Spiel eins“, so Eriksson.

Nervös wird am Donnerstagabend sicher nicht nur der Goalie der Neckarstädter sein. Insgesamt präsentiert sich das Duell extrem ausgeglichen, hätte gar eine Verlängerung verdient. Doch es wird einen Sieger und einen Verlierer geben müssen. „Jetzt gilt es, sich zu erholen und Körper und Kopf auf einen weiteren harten Kampf einzustellen. Wir müssen in Nürnberg dieselbe Intensität aufs Eis bringen, dann bin ich sehr zuversichtlich“, so McMillan. Oder wie es Playoff-Monster Ritchie ausgedrückt: „Wir werden das gewinnen.“