Tylor und Tyson Spink, 15 Spiele sind es noch in der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga. Wie gut sind die Wild Wings darauf vorbereitet?

Tyson: „Wir sind gut vorbereitet. Ich denke, wir spielen insgesamt eine gute Saison, auch wenn es natürlich Ergebnisse gab, mit denen wir nicht zufrieden waren oder sind. Wir haben unser Ziel, konkurrenzfähig zu sein und die Playoffs zu erreichen, nie aus den Augen verloren. Das Ende der Hauptrunde ist in Sicht, aber wir nehmen es weiter Spiel für Spiel.“

Der Saisonstart war etwas holprig. Was hat die Mannschaft im Laufe der vergangenen Monate verändert?

Tylor: „Keine großen Dinge, nichts am System oder so. Alle – vom Manager bis zu den Spielern – haben immer daran geglaubt, dass der Entwicklungsprozess uns zum Ziel führen wird. Wir hatten in den ersten Wochen einige Gespräche und haben uns gesagt, dass wir die Jungs sind, die es richten müssen. Wir wussten, dass wir gut genug sind.“

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Wie würden Sie Ihre eigene Leistung bis hierher einschätzen?

Tyson: „Wir wollten immer Spieler sein, die Einfluss auf die Leistung des Teams haben und das möglichst beständig. Ich denke, das ist uns in all den Jahren ganz gut gelungen. Letztes Jahr war für uns persönlich etwas schwächer, auch durch unsere Verletzungen. Aber unser Sommer war sehr gut und nun können wir uns wieder komplett einbringen. Ich denke, das tun wir auf eine sehr ordentliche Art und Weise.“

Sie sind mittlerweile in Ihrer fünften Saison in Schwenningen. Was bedeuten Ihnen der Klub, die Stadt und die Menschen?

Tylor: „Es ist unsere zweite Heimat. Wir sind sehr gerne hier. Wir haben beide unsere Frauen mit hier, unsere Familien kommen oft und kennen alles. Wenn man sich abseits des Eises wohlfühlt, hilft das auch auf dem Eis.“

Tyson: „Es passt hier einfach für uns. Wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich so lange bleibe, hätte ich das wohl bezweifelt. Wir sind froh, dass wir immer noch da sind (lacht). Es ist einfach schön, etwas Beständiges zu haben, wenn man von zuhause weg ist. Es ist schwer, immer umzuziehen, sich an neue Länder, Städte oder Menschen anzupassen. Es ist angenehmer, in sein zweites Zuhause zurückzukommen.“

Was hat sich in diesen knapp fünf Jahren in Schwenningen verändert?

Tylor: „Wir haben viel erlebt, viele Höhen und Tiefen. In den vergangenen Jahren haben wir immer mehr den Gedanken verfolgt und umgesetzt, dass die Schwenninger Wild Wings ein Siegerteam sind und, dass wir mit den „Großen“ nicht nur mithalten, sondern sie auch schlagen können. Diese Mentalität hat sich immer mehr herausgebildet. Wir wollten, dass die Zeiten sich ändern und haben das Stück für Stück geschafft. Es sind dadurch bessere Spieler dazu gekommen, denn gute Arbeit spricht sich herum. Das ist vermutlich einer der wichtigsten Gründe, warum wir nun einen gewissen Erfolg haben.“

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Inwiefern haben Sie beide sich verändert?

Tylor: „Wir sind sicher älter geworden. Ich kann die ersten Falten in meinem Gesicht erkennen (lacht). Im Ernst, wir haben uns nicht sehr verändert. Wir leben immer noch in derselben Straße in Villingen, immer noch quasi als Familie. Wir verbringen unsere Freizeit meistens zusammen, spielen Karten oder essen gemeinsam. Das Familiäre ist uns sehr wichtig, auch im Team. Im Vergleich zur ersten Saison sind wir aber sicher jetzt Führungsspieler. Es ist uns ein persönliches Anliegen, dass die Wild Wings erfolgreich sind.“

Wie steht es um die deutsche Sprache?

(beide lachen) Tyson: „Ohje, wir werden das oft gefragt. Wir haben es tatsächlich jedes Jahr aufgeschoben und das ist schon ein bisschen peinlich. Aber die Sprache in der Mannschaft ist Englisch und in der Stadt können es auch so viele. Wir sind einfach nicht dazu gezwungen.“

Tylor, Sie haben an Heiligabend eine Kreislaufschwäche erlitten. Können Sie uns darüber etwas mehr sagen?

Tylor: „Das waren schon seltsame Tage. Ich hatte kurz zuvor im Spiel gegen Ingolstadt eine Handverletzung erlitten und hatte mich einfach schon einige Tage unwohl gefühlt. Ich denke, ich hatte mir vielleicht einen kleinen Virus eingefangen, habe aber trotz allem weitergespielt. Mein Körper hat mir dann zu verstehen gegeben, dass er eine Pause braucht. Es war etwas zu viel Stress für den Kreislauf. Zum Glück waren meine Frau, mein Bruder und meine Schwägerin da und konnten mir direkt helfen. Ich war einige Tage im Krankenhaus, habe mich dann zuhause erholt. Alle Tests im Anschluss waren sehr gut, aber der Schreck war schon groß. Man ist ja noch jung und Profisportler und sieht es als selbstverständlich an, dass man gesund ist. Ich bin froh, dass ich wieder vollständig fit bin.“

Tyson: „Es war echt ein Schock. Aber es ist auch gut, wenn der Körper dir sagt, dass es jetzt zu viel ist. Es relativiert doch die Dinge auch etwas.“

Zurück aufs Eis: Was dürfen die Wild Wings-Fans von den Spink-Zwillingen für den Rest der Saison erwarten?

Tyson: „Hoffentlich eine Menge!“

Tylor: „Wir sind beide gesund und fit. Vergangenes Jahr haben wir als Mannschaft einen guten Schritt nach vorne gemacht und jetzt wollen wir wieder einen machen.“

Ihre Verträge in Schwenningen laufen am Ende dieser Saison aus. Wie wird es für Sie weitergehen?

Tyson: „Das ist wie immer schwer zu beantworten. Wir denken tatsächlich nicht sehr viel darüber nach, sondern kommen jeden Tag ins Stadion, um unseren Job bestmöglich zu machen. Wir können nur sagen, dass wir extrem gerne hier in Schwenningen sind und gerne für diesen Klub spielen. Wir sind stolz darauf, das Wild Wings-Trikot tragen zu dürfen.“

Tylor: „Wir wollen das nicht zu sehr zum Thema machen. Wir können nur unsere Leistung bringen und dann schauen, was passiert.“

Fragen: Tina Fröhlich