Eishockey: Drei Punkte aus den Spielen gegen Köln und Mannheim sind für die Schwenninger Wild Wings eigentlich in Ordnung. Zumal der 2:0-Sieg am Freitag gegen die Haie durch eine sehr reife und gute Leistung zustande kam. Beim 2:3 in Mannheim hingegen schwächelten die Gäste rund zehn Minuten lang, was gegen effiziente und willige Adler zur Niederlage führte.

Sechs der letzten zehn Baden-Württemberg-Duelle hatten die Schwenninger seit Oktober 2022 gewonnen. So reisten die Schwäne am Sonntag durchaus guten Mutes in die Kurpfalz, zumal sie auch noch einiges an Selbstvertrauen getankt hatten mit dem Sieg am Freitag gegen Köln. Die Partie gegen die Domstädter war eher weniger ein Eishockey-Leckerbissen, sah aber eine sehr gereifte, unaufgeregte Heimmannschaft. Der Erfolg gegen den Tabellensechsten war der siebte Sieg in Folge in der zum fünften Mal in Serie ausverkauften Helios Arena. Zudem blieben die Schwenninger zum zweiten Mal nacheinander ohne Gegentor.

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„Die letzten vier oder fünf Spiele haben wir defensiv wenig zugelassen. Vor allem aber diese beiden Spiele zuhause haben wir als gesamte Mannschaft gut verteidigt und sind gut hinten raus gekommen. Dann frustriert man den Gegner auch ein bisschen“, erklärte Verteidiger Alex Trivellato den weiteren Schritt nach vorne. 36 ihrer 53 Punkte haben die Wild Wings zuhause gesammelt, der altehrwürdige Bauchenberg wird langsam wieder zur Festung.

Auswärts hingegen hat man bereits zwölf Niederlagen kassiert, zuletzt gar fünf in Folge. Dabei ist es tatsächlich nicht so, dass die Schwaben in fremden Stadien erheblich schlechter spielen. Zumindest in Frankfurt, in Bremerhaven oder auch im ersten Drittel gegen Mannheim zeigten die Wild Wings einen couragierten und stabilen Auftritt, haderten aber mit der Chancenverwertung. Auch gegen die Adler hätten die Schwarzwälder nach den ersten 20 Minuten höher führen können.

Das zweite Drittel in der SAP Arena war dann ein kleiner Rückfall in alte Zeiten. Zunächst fingen sich die Schwenninger einen Gegentreffer bei eigener Überzahl, nur um dann ein schnelles zweites Tor zu kassieren. „Natürlich hatte Mannheim dadurch das Momentum. Wir haben die Mitte in dieser Phase zu offen gelassen. Das schnelle Tor in Überzahl tat auch nicht gut. Aber mir hat unsere Reaktion im letzten Drittel gefallen“, lautete die Analyse von Cheftrainer Steve Walker.

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Durch diese Niederlage verpassten es die Wild Wings, sich wieder auf Platz acht vorzuarbeiten, der im Hinblick auf eine mögliche erste Playoff-Runde aufgrund des ersten Heimrechts wichtig wäre. Dennoch stimmt derzeit die Leistung der Schwäne, wenn auch mit ein oder zwei Abstrichen. Nach wie vor nicht beständig erfolgreich ist das Powerplay, erst 21 mal haben sie mit einem Mann mehr auf dem Eis getroffen. Auch was die Bullys angeht, müssen sich die Schwenninger noch steigern. Nur 45 Prozent gewonnener Anspiele bedeuten die schlechteste Bilanz der gesamten DEL.

Die Teilnahme an den Playoffs dürfte aber dennoch nicht in Frage stehen, wenn man die seit Mitte Dezember gezeigten Leistungen heranzieht. „Prozess ist das Stichwort. Wir haben diese Saison etwas länger gebraucht, um unser Potenzial zu zeigen. Die stabile Defensive hilft uns dabei. Wir nehmen generell gerade eine gewisse Solidität mit, denn jeder kleine Fehler macht im Moment einen Unterschied“, meinte Trivellato.

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Die Abwehrarbeit ist dabei der eine große Faktor, was sich an der deutlich verbesserten Unterzahlstatistik festmachen lässt. Mit nur 23 Gegentoren in 128 Situationen liegen die Wild Wings ligaweit auf Rang vier, ebenso bei der Anzahl Gegentore insgesamt. „Seit rund vier Wochen setzen wir das um, was der Trainer von uns verlangt. Wir spielen das System als Einheit und erarbeiten uns dadurch das Selbstvertrauen. Wir haben jetzt endlich unsere Form, wobei ich hoffe, dass es noch nicht die Bestform ist“, ist selbst der sonst sehr kritische Alexander Karachun derzeit mit der Schwenninger Teamleistung sehr einverstanden.