Fußball-Oberliga: 1. CfR Pforzheim – FC 08 Villingen (Samstag 14 Uhr). Gerade einmal etwas mehr als ein Jahr ist es her, da machte der FC 08 Villingen den Aufstieg in die Regionalliga genau gegen diesen Gegner perfekt.
Das Gastspiel dort hielt bekanntlich nur für eine Saison, jetzt kommt es wieder zum Duell mit dem 1. CfR Pforzheim. Allerdings unter ganz anderen Vorzeichen.
Denn während der Gegner mit sieben Punkten aus drei Spielen gut und erfolgreich in die Oberliga Baden-Württemberg gestartet ist, läuft es für die Truppe von Chef-Trainer Steffen Breinlinger noch nicht wirklich rund.
- Personelle Situation Bislang war der FC 08 von schlimmeren Blessuren verschont geblieben. Doch gegen Neckarsulm erwischte es Matthes Glück, der sich nach einem Zusammenprall mit Jonas Busam einen Nasenbeinbruch zuzog. Da gerade mit Kopfverletzungen nicht zu spaßen ist, fällt der 19-jährige Neuzugang, der bei seinen bisherigen Auftritten durchaus zu überzeugen wusste, zunächst einmal aus. „Jonas hatte zwar ebenfalls Kopfschmerzen, was ihn aber vom Training nicht abhielt“, gibt Breinlinger als Update ab. Anders sieht es wohl bei seinem Kapitän aus. „Nico Tadic war nach seiner muskulären Wadenverletzung nur teilaktiv in den Einheiten dabei, bei ihm wird es kritisch fürs Wochenende“, lautet die Einschätzung des Nullacht-Trainers. Der Rest des Kaders sei jedoch an Bord. Dennoch schließt er nicht gänzlich aus, dass es weitere Veränderungen geben wird.
- Das sagt der Trainer „Speziell die erste Halbzeit gegen Neckarsulm war relativ desolat. Wir haben in einer offenen Feedbackrunde, bei der nicht immer nur der Trainer das Wort ergreifen muss, die Probleme reflektiert. Stets wurde bei uns das ‚Wir‘ proklamiert, dies ziehen wir durch und sind über diese Ansätze konstruktiv in die Woche gestartet“, berichtet Breinlinger. Wichtig sei, dass der einmal gemachte taktische Plan nicht nur umgesetzt, sondern daran festgehalten werde. Was zuletzt nicht immer unbedingt der Fall war. „Wir müssen das Vertrauen in die eigene Stärke die ganze Zeit über an den Tag legen und unser Vorhaben durchdrücken“, so seine Forderung. Gerade beim schweren Auswärtsspiel in Pforzheim, deren Mannschaft vor Selbstvertrauen nur so strotzen dürfte, sei dies umso wichtiger.
- Der Gegner Dass es nicht immer die altbewährte und damit eingespielte Truppe sein muss, die letztendlich für Erfolg steht, dies bewies Pforzheim bislang eindrücklich. 16 Abgängen – natürlich nicht alle Stammspieler – standen 15 Neuzugänge gegenüber. Unter anderem der vom FC 08 gekommene Innenverteidiger Admir Osmicic oder der inzwischen 38-jährige Torjäger Dominik Salz. Er kehrte ebenso an seine alte Wirkungsstätte zurück, wie etwa Cemal Durmus oder Noah Lulic – sie alle schlugen voll ein. Was dazu führte, dass die Mannschaft in ihren drei Auftritten ungeschlagen blieb. Mehr noch, zehn selbst erzielte Tore bei nur einem Gegentreffer sind echte Statements. Sportdirektor Giuseppe Ricciardi hat bei der Zusammenstellung des Kaders also wieder einmal ganze Arbeit geleistet. „Ein großer Umbruch oder eben nicht, eine gute oder schlechte Vorbereitung – dies alles ist Makulatur, wenn es darauf ankommt. Sie haben eine homogen starke Truppe, die sich gefunden und einen guten Lauf hat. Den wir aber brechen wollen. Dabei wird uns niemand anderes helfen, nur wir selbst“, betont Breinlinger. Dämpfer jedoch gab es in Pforzheim dennoch. Da wäre zum einen die Niederlage im badischen Pokal gegen den Liga-Konkurrenten vom VfR Mannheim nach einem dramatischen Elfmeterschießen zu nennen. Zum anderen die schwere Verletzung von Luka Bilac. Der 20-Jährige wird in der Goldstadt als Supertalent gehandelt, zog sich in dieser Begegnung aber einen Kreuzbandriss zu und wird für den Rest der Saison ausfallen.