Eishockey: Nach dem jährlichen Besuch auf dem Cannstatter Volksfest, zwei freien Tagen und zwei intensiven Trainingstagen soll es für die Schwenninger Wild Wings am kommenden Wochenende endlich aufwärts gehen. Auswärts bei den Kölner Haien am Freitagabend (19.30 Uhr) und am Sonntag in der heimischen Helios Arena gegen die Augsburger Panther (14 Uhr) sollen und müssen ordentlich Punkte her.
Die Trainer-Meinung
Ein ganz klein wenig merkte Schwenningens Cheftrainer auch am Donnerstagvormittag kurz vor der Abreise in die Domstadt noch ein gewisses Maß an Genervtheit an. Steve Walker galt während seiner Zeit als DEL-Spieler bei den Eisbären Berlin als absoluter Musterprofi. Seine Arbeitseinstellung war mustergültig. Aber auch der Kanadier weiß um die Schwierigkeiten nach einer erfolgreichen Saison. Dasselbe Level in allen Bereichen zu halten, ist wesentlich einfacher gesagt als getan.
Und so zeigt sich der Headcoach geduldig und sachlich wie immer. „Wir haben bislang nicht die Arbeitsintensität gezeigt, die es braucht. Es ist nicht gut, wenn der Gegner – besonders bei uns in der Arena – mehr arbeitet als wir. Zudem müssen wir in allen Bereichen schneller werden“, erklärte Walker und bewies damit auch einmal mehr, dass er ein Freund klarer Worte ist.
Das sagt die Mannschaft
Seine Spieler gaben sich in diesen Tagen aber ebenso selbstkritisch. „Wir sind natürlich nicht glücklich mit unserer Leistung und wissen, dass wir nicht auf unserem besten Niveau sind. Es beginnt bei der täglichen Arbeit. Wir müssen unseren Job erledigen und auf uns schauen“, meinte Daryl Boyle.
Der mit seinen 37 Jahren erfahrenste Schwenninger Profi lässt sich selbstredend durch solche Durststrecken nicht in Aufregung versetzen. Vielmehr möchte der Verteidiger vor allem in die Zukunft blicken. „Es ist noch sehr früh in der Saison, und wir haben noch eine ganze Menge Entwicklungspotenzial. Es stimmt mich durchaus positiv, dass wir noch Luft nach oben haben“, so Boyle.
Die Vorbereitung
Am vergangenen Montag stand für die gesamte Mannschaft der obligatorische Besuch beim langjährigen Sponsor „Fürstenberg“ auf dem Cannstatter Volksfest an. Eine Aus- und dennoch gemeinsame Zeit, die dem Team in diesen Tagen gutgetan haben dürfte. Der Dienstag war frei; am Mittwoch und Donnerstag wurde schließlich auf dem Eis kräftig gearbeitet. Dabei ging es einerseits um das große Ganze, also vor allem um die Arbeitsintensität. In einigen Ansprachen und mittels Videosequenzen nahm Walker seine Spieler in die Pflicht.
„Wir müssen uns wieder daran erinnern, wer wir sind. Wir wollen wieder eine Mannschaft werden, gegen die es sehr schwer ist, zu spielen“, berichtete der Kanadier. Und so wurde an den Grundlagen wie dem Zweikampfverhalten oder der Verbindung zwischen Verteidigern und Stürmern gefeilt. „Ich habe eine sehr große Bereitschaft in den Zweikämpfen gesehen. Das gilt es in die Spiele mitzunehmen. Wenn wir das schaffen, ist das ein ganz wichtiger erster Schritt“, so Walker.
Die Personalsituation
Die Erkältungswelle im Team der Wild Wings ist überstanden. Bis auf Ken André Olimb, der weiterhin an einer Anfang September erlittenen Verletzung laboriert, sind alle Spieler fit und mit an den Rhein gereist. Bezüglich der Aufstellung legte sich Walker aber zunächst nur auf Joacim Eriksson als Torhüter fest.
Die Kölner Haie
- Wann? Freitag, 11. Oktober, 19.30 Uhr
- Wo? Auswärts in der Lanxess Arena
- Der Gegner? Der Start des selbsternannten Titelanwärters mit Star-Trainer Kari Jalonen war brauchbar. Elf Punkte aus sieben Spielen sind, wie auch Platz acht, mittelmäßig. Größtes Problem ist mit 29 die Anzahl der Gegentore. Für Abhilfe soll der Neuzugang im Tor, Julius Hudacek, sorgen.
- Die Top-Spieler? Justin Schütz und Alexandre Grenier weisen jeweils schon zehn Punkte auf.
- Trainer: Kari Jalonen
Augsburger Panther
- Wann? Sonntag, 13. Oktober, 14 Uhr
- Wo? Heimspiel in der Helios-Arena
- Der Gegner? Nach einem richtig guten Beginn mit vier Siegen aus den ersten fünf Spielen wurden die Fuggerstädter zuletzt eingebremst und kassierten drei Niederlagen in Serie. Größtes Problem ist die Passgenauigkeit. Dazu kommen mit Anrei Hakulinen, Anthony Luis und Jason Bast drei prominente Verletzte.
- Die Top-Spieler? Neuzugang Cody Kunyk führt mit acht Punkten die interne Scorerwertung an.
- Trainer: Ted Dent